Die afrikanischen Hersteller seien im Kommen, sagt Simone Graeff-Hönninger, Agrarwissenschaftlerin an der Universität Hohenheim. Die Bedingungen in den Ländern - weniger als zwölf Stunden Tageslicht, warme Temperaturen - seien ideal für Chia. Afrikanische Bauern haben demnach den Vorteil, wegen der zwei Regensaisons zwei Mal pro Jahr zu ernten. Zudem könnten sie die Ware zeitversetzt nach Europa exportieren, sagt Graeff-Hönninger. Wissenschaftler der Universität versuchen inzwischen auch in Deutschland Chia-Samen anzubauen.
Chia ist reich an Proteinen und ungesättigter Fettsäuren. Das "Superfood" ist vor allem in den USA und Europa seit einigen Jahren angesagt. Der Umsatz mit Chia in Deutschland ist im vergangenen Jahr (Juni 2016 bis Juni 2017) gemessen am Vorjahr um 15 Prozent auf 23,6 Mio. Euro gestiegen, so Nielsen. Der Umsatztrend habe zuletzt aber etwas nachgelassen, da mittlerweile viele Handelsmarken mit niedrigen Preisen in den Markt eingestiegen seien, erklärte das Marktforschungsinstitut IRI.