Tabak WHO will Konsum weiter eindämmen

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sieht in höheren Steuern die effektivste Waffe im Kampf gegen das Rauchen. Tabakwerbeverbote und Warnhinweise seien zunehmend erfolgreich im Kampf gegen das Rauchen.

Mittwoch, 02. August 2017, 08:55 Uhr
Lebensmittel Praxis
Artikelbild WHO will Konsum weiter eindämmen
Bildquelle: LP Archiv

Wirksamste Waffe im Kampf gegen den Tabak seien hohe Steuern. Im vergangenen Jahr hätten die Regierungen weltweit rund 240 Mrd. Euro Tabaksteuern eingenommen. Allein in Deutschland waren es knapp 14,2 Mrd. Euro. Handlungsbedarf sieht die WHO noch in vielen Ländern, so auch in Deutschland, zusätzlich beim Thema Werbung und Sponsoring. Hier schlägt sie umfängliche Verbote vor. Der Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, fordert außerdem eindringlich, den illegalen Tabakhandel einzudämmen, der „die globale Tabak-Epidemie und ihre gesundheitlichen und wirtschaftlich-sozialen Konsequenzen verschlimmert“.

Deutschland ist der WHO-Forderung zum Beispiel durch Rauchverbote in öffentlichen Gebäuden und durch einschneidende Maßnahmen am Arbeitsplatz nachgekommen. Außerdem haben die Bundesländer komplette oder teilweise Rauchverbote in der Gastronomie verhängt. In Deutschland wurden im Mai 2016 Bildwarnhinweise auf Zigaretten, Feinschnitt und Wasserpfeifentabak im Mai 2016 im Zuge der nationalen Umsetzung der EU-Tabakproduktrichtlinie (TPD 2) eingeführt.

Gerade beim Thema Steuererhöhung könne der Schuss jedoch ganz schnell nach hinten losgehen, geben Fachleute wie der Bundesverband des Tabakwareneinzelhandels (BTWE) zu bedenken: Werde die Tabaksteuer überdreht, drohe nicht nur ein zu starker Rückgang des legalen Konsums und der Staat nehme unter Umständen weniger statt mehr ein und der Kauf illegaler Zigaretten werde u.  U. weiter belebt. Illegale Zigaretten halten einen Marktanteil von 9,1 Prozent am gesamten europäischen Zigarettenkonsum, so der BTWE weiter. Allein dem deutschen Staat entgehen jährlich 1,5 Mrd. Euro durch den Schwarzmarkt. „Eine Überregulierung der Märkte werde letztlich nur den legalen Handel begrenzen und behindern, nicht aber die Mafia und Terroristen“, zitiert der BTWE die Branchenmeinung.

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