Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, könnte die Regierung den Bauern unter die Arme greifen. Wie aus dem Umfeld von Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) verlaute, seien sofortige Hilfszahlungen von 60 bis gut 100 Mio. Euro im Gespräch. Diese könnten aber an Kriterien gebunden sein, wie die Modernität der Ställe hinsichtlich des Tierwohls. Ursachen für den erneuten Preissturz sind ein Überangebot von Milch in Europa nach dem Wegfall der Milchquote, die globale Mehrproduktion beispielweise in Neuseeland und Amerika sowie das russische Lebensmittel-Embargo. Aber auch die Preispolitik des Handels wird kritisiert. Anfang Mai hatte der Discounter Aldi die Preise für einen Liter frische Vollmilch von 59 auf 46 Cent heruntergesetzt, andere Händler zogen nach.
Auch in Dänemark steht Aldi für seine aktuelle Preispolitik in der Kritik. Organic Denmark, Dänemarks größte Branchenorganisation für Ökologie, forderte die dänischen Verbraucher dazu auf, ihre Milch, vorzugsweise biologische Milch, in anderen Läden als bei Aldi zu kaufen. Die großen Supermarktketten Dansk Supermarked und Coop kündigten an, an einem Milchkrieg nicht teilzunehmen. Rema 1000 und Lidl teilten ebenfalls mit, dass sie nicht auf die Preissenkungen von Aldi reagieren werden.