Der Erfolg der Kurzvideoplattform Tiktok ist ungebrochen. Das Fotonetzwerk Instagram setzt so stark wie nie auf die kurzen Videos, sogenannte Reels. Youtube versucht, mit Youtube Shorts einzusteigen und vor allem auch aufzuholen. Wer als Unternehmen Kurzvideoinhalte produziert, kann davon ausgehen, dass im Vergleich zu einem Foto deutlich mehr Menschen das Video zu sehen bekommen. Und Reichweite ist das, worum es geht: bei fast jeder Kampagne.
Marco Kleb, Head of PR & Content Marketing der Agentur We Create, empfiehlt deshalb, schnellstmöglich mit Kurzvideokampagnen zu beginnen. „Die sogenannten Firstmover bekommen Reichweiten quasi geschenkt“, erklärt er. Youtube Shorts werden gerade bevorzugt ausgespielt. Ein großer Vorteil für die Unternehmen, die sich an Kurzvideos herantrauen.
Reichweite mit Influencern
Auch fast unumgänglich: Influencer-Marketing. Die Stars der jeweiligen Plattform sorgen für Reichweite und eine emotionale Verbindung. Sie kennen ihre Community und wissen, welche Inhalte gut ankommen. Das haben sich auch Lebensmittelhandelsketten bereits zunutze gemacht. Kaufland profitiert seit Jahren von der Kooperation mit Tiktok-Größe Herr Anwalt. Die Tiktokerin Lalaleluuistcool übernahm zeitweise den Account der Edeka. Dabei ist die Zusammenarbeit auf ungewöhnlichem Wege entstanden: In einem Video trägt sie Foundation auf und erzählt, sie fände es witzig, für eine Brand den Tiktok-Account zu machen. Unternehmen, die noch keinen „Tiktok-Menschen“ haben, sollen sich bei ihr bewerben. Sie sei dazu zu faul. Die Handelskette machte das Rennen. Auch selbstständige Händler sind auf Tiktok erfolgreich unterwegs. Rewe Herröder veröffentlichte im Januar ein Video, das unfassbare 2,2 Millionen Mal geklickt wurde. Zu sehen ist ein Kunde, der mit einer Grußkarte seinen Einkauf bezahlen möchte.
Experte Marco Kleb empfiehlt, sowohl auf langfristige Zusammenarbeit zu setzen als auch stetig neue Content-Creatoren für die jeweilige Marke zu gewinnen. „Längere Zusammenarbeit sorgt für Wiedererkennung“, ist Kleb überzeugt. Neue Kooperationspartner erreichen dafür unterschiedliche Zielgruppen.
Erfolgreiche Kampagnen
Welche Auswirkungen gut platzierte Kampagnen haben können, zeigt auch ein Beispiel aus Großbritannien. Beim Verkauf eines von zwei prominenten Youtubern entwickelten Getränks ist es in einigen Aldi-Filialen zu chaotischen Szenen gekommen. Die Videos mit langen Schlangen vor den Eingängen waren weltweit auf allen Social-Media-Plattformen zu sehen.