Handzettel So geht es digital

Konsum Dresden setzt auf eigene App. Rewe startet im sozialen Netzwerk Instagram mit einem Chatbot.

Sonntag, 15. Januar 2023 - Social Media
Elena Kuss
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Die Werbung per Handzettel steht vor einer Umwälzung: Händler wie Rewe wollen sie abschaffen, andere reduzieren den Umfang ihrer Pros‧pekte. Konsum Dresden verzichtet zukünftig auf die großflächige Verteilung des Handzettels als Werbung an Haushalte im Raum Dresden. „Wer unseren Handzettel heute haben möchte, ruft ihn schon seit geraumer Zeit über die Homepage oder unsere Konsum-App ab“, erklärt Vorstandssprecher Roger Ulke.

Die Auflage wird reduziert: 2022 hat die Genossenschaft für den gedruckten Handzettel knapp 96 Tonnen Papier benötigt, 2023 werden es noch circa 7,5 Tonnen sein. „Für uns ist das eine Möglichkeit, die digitalen Kommunikationswege unter unseren Kunden weiter zu etablieren, für eine jüngere Zielgruppe attraktiv zu sein und ressourcenbedacht zu agieren“, so Ulke.

Vorreiter Rewe
Wer wissen möchte, wie der immer noch geschätzte Handzettel (siehe EHI-Studie) ins Digitale transportiert werden kann, findet vor allem bei der Rewe Antworten. Mindestens aber ein paar Ideen! Denn: Nach dem digitalen Handzettel per Whatsapp baut die Rewe nun mit einem interaktiven Chatbot auf Instagram seine digitale Kommunikation aus.

EHI-Studie - Weniger Druck!

Digitale Medien im LEH werden wichtiger
Im Media-Mix des Lebensmittel-Einzelhandels dominieren laut „Marketingmonitor“ des EHI Retail Institute mit 58 Prozent die spezifischen, printbasierten Handelswerbeformen. Doch Gedrucktes verliert: Bis 2025 soll der Anteil printbasierter Medien auf 36,2 Prozent zurückgehen. Ganz anders Digital, dessen Anteil das EHI derzeit mit 16,9 Prozent angibt. In den kommenden drei Jahren werden digitale Medien im LEH auf 31,8 Prozent wachsen, so die Kölner Marktforscher.

Selbstständige protestieren
Gleichzeitig können sich nur 28,6 Prozent der Lebensmittelhändler in Zukunft einen vollständigen Verzicht auf gedruckte Werbung vorstellen. In den weniger printaffinen Branchen sieht es anders aus: Die Bereiche Hobby & Freizeit (66,7 Prozent) sowie DIY & Einrichten (50 Prozent) stehen einem Verzicht deutlich offener gegenüber.

2021 hatte der Handel laut Befragungen durch das EHI erstmals mehr für digitale Medien ausgegeben als für Print. Diese Entwicklung werde durch die diesjährige Erhebung der Handelsberater erneut bestätigt.