Social Media Noch ein Podcast

Tchibo, Heumilch, Essity und nun auch noch Tönnies – sie alle beleuchten in Podcasts Trends und Neuheiten. Manchmal steht die Selbstdarstellung im Vordergrund.

Dienstag, 20. Juli 2021 - Social Media
Elena Kuss
Artikelbild Noch ein Podcast
Bildquelle: Tönnies

Der Unternehmer Clemens Tönnies hat gemeinsam mit seinem Sohn Maximilian eine Podcast-Reihe gestartet, die tiefe Einblicke ins Familienleben verspricht. Ziel der Plauderstunde? Der internationale Fleischkonzern will sich ganz klar als nahbares Familienunternehmen präsentieren. Das Intro des Podcasts wird von Udo Lindenbergs Song „Ich mach mein Ding“ untermalt. In der ersten Folge erzählt Clemens Tönnies, wie sein Vater ihn ohrfeigte, als er mitteilte, dass er gerne Fernsehmechaniker werden würde. Biografie mal anders!

„Tabufrei“, der Podcast des Hygiene-Spezialisten Essity, schlägt weniger persönliche Töne an – dafür wird es gesellschaftskritisch. Die Themen sind: Warum vermeidet eins von vier Kindern den Gang zur Schultoilette? Und wieso gibt es immer noch so viele Tabus rund um Körper und Gesundheit? Buchautorin Franka Frei spricht mit Experten und Betroffenen.

Unternehmen sehen in Podcasts viel Potenzial, das Thema sei kein Hype, sondern „gekommen, um zu bleiben“, sagt beispielsweise Lisa Patek, Marketing Managerin bei Marketagent, und stützt sich dabei auf eine aktuelle Befragung von 327 Experten aus den Bereichen Marketing und Kommunikation, die im Rahmen der Umfragereihe PR-Trendradar im Auftrag von APA-Comm durchge‧führ‧t wurde. Knapp die Hälfte gab an, dass in ihrem Unternehmen bereits Podcasts zum Einsatz kommen. Mehr als zwei Drittel (69,4 Prozent) derer, bei denen das noch nicht der Fall ist, haben diesbezüglich Pläne oder erwägen es zumindest.

Als größte Vorteile werden der bildschirmunabhängige Konsum (76,8 Prozent) und die unterhaltsame Informationsverbreitung (74,3 Prozent) gesehen. Mehr als die Hälfte (54,4 Prozent) der Befragten hob die Möglichkeit hervor, neue Zielgruppen anzusprechen und auf das Unternehmen aufmerksam zu machen. Meistgenanntes Ziel für den Einsatz von Podcasts ist, sich einen Expertenstatus aufzubauen (73,3 Prozent), das Unternehmen der Zielgruppe näherzubringen (57,5 Prozent) und sich ein trendiges Image zu verpassen (53,4 Prozent).

Interessante Themen
Ein guter Podcast muss laut den Befragten vor allem ein interessantes Thema haben (97,2 Prozent) und Lust darauf machen, weiterzuhören (96,3 Prozent). Die Länge der Folge ist dabei weniger entscheidend. Der Podcast von Heumilch oder Essity ist mit 15 Minuten vergleichsweise kurz. Tchibo plaudert auch mal über eine Stunde mit den eingeladenen Gästen. Der Tönnies-Podcast dauert etwa 30 Minuten.