Danish Crown „Nachhaltigkeit ist die Zukunft für unsere Branche !“

Nachhaltigkeit für die Fleischbranche wird immer wichtiger, wie Jakob Sögaard (Foto), Geschäftsführer des deutschen Vertriebsbüros von Danish Crown, im Gespräch mitteilt.

Dienstag, 27. September 2022 - Fleisch, Wurst, Geflügel
Jens Hertling
Artikelbild „Nachhaltigkeit ist die Zukunft für unsere Branche !“
Bildquelle: Danish Crown

Wie denken Sie über aktuelle Themen und Nachhaltigkeit?
Jakob Sögaard: Die ganze Fleischbranche ist wegen der aktuellen Krise unter Druck. Das ist vor allem den Corona-Nachwirkungen, dem Krieg, der Inflation geschuldet. Jetzt gibt es andere Möglichkeiten, wie man die Branche verändern kann. Nachhaltigkeit wird deshalb immer wichtiger.

Was streben Sie hier an?
Wir werden unseren Fokus verstärkt in der Zukunft auf Nachhaltigkeit legen. Nachhaltigkeit ist deshalb die Grundlage unserer neuen Geschäftsstrategie „Feeding the Future“. Unser Ziel ist es, 2030 ein erfolgreicher, führender Akteur in der nachhaltigen Fleischproduktion zu sein. Der Schlüssel zur Verwirklichung dieses Ziels liegt darin, mehr Wert aus den uns zur Verfügung stehenden Ressourcen zu schöpfen und unser Geschäft auf nachhaltig erzeugtes Qualitätsfleisch zu basieren. Nachhaltigkeit wird auch im Wettbewerb immer wichtiger. Die Nachfrage nach nachhaltigem Fleisch wird in Zukunft immer mehr steigen.

Was ist das Wichtigste für Sie?
Wir sehen Nachhaltigkeit für uns weltweit. Als einer der wenigen Schlachtbetriebe sind wir der „Science Based Targets Initiative“ beigetreten, das heißt, wir haben verpflichtende und für die gesamte Kette wissenschaftlich fundierte Ziele für eine klimaneutrale Fleischproduktion bis 2030 aufgestellt.

Was ist das Besondere an Ihrer Strategie, die sich an „Farm to Fork“ orientiert?
Die Zeiten sind vorbei, als wir Wachstum durch das Schlachten einer immer größeren Zahl von Tieren anstrebten. Dreh- und Angelpunkt der neuen „Feeding the Future“-Strategie des Konzerns ist es, den CO2- Fußabdruck der Fleischerzeugung zu verringern und diese Verringerungen als Treiber dafür zu nutzen, die Erträge aus seinen Produkten zu steigern. Die gesamte Wertschöpfungskette ist jetzt klimazertifiziert. Das Programm läuft gut an – wir haben bereits vor zwei Jahren alle unsere dänischen Bauern klimazertifiziert. Den Co2-Fußabdruck kennen wir – und unsere Belastung.

Inwiefern hat diese Strategie Auswirkungen auf den deutschen Markt?
Der deutsche Markt befindet sich in einem größeren Wandel. Hier wollen wir auch mit Nachhaltigkeit und Transparenz eine größere Rolle spielen. Wir wollen für den deutschen Markt noch mehr nachhaltigere Produkte anbieten und merken ein steigendes Interesse vom Einzelhandel und von der Industrie. „Feeding the Future“ gilt komplett für Danish Crown; das werden wir jetzt weltweit umsetzen. Auch an unseren deutschen Standorten arbeiten wir daran, die Klima- und Umweltbelastungen zu reduzieren, unter anderem durch Investitionen.

Wie lassen sich nachhaltige Produkte trotz wachsender Preissensibilität der Verbraucher verkaufen?
Nachhaltig zu produzieren, heißt nicht zwangsläufig, dass es teurer wird. In Dänemark haben wir zu unseren Landwirten Berater geschickt, die klären sollten, wie die Produktion optimiert werden kann. Dann arbeitet der Erzeuger nachhaltig und spart gleichzeitig Geld. Das ist für uns eine wichtige Botschaft: Nachhaltigkeit muss nicht teuer sein. Der Verbraucher will und fordert nachhaltige Produkte.