Länderreport Schweiz Entscheidung in den Alpen - Entscheidung in den Alpen: Teil 2

Die größten Banken der Alpenrepublik haben mit dem Schweizer Lebensmittel-Einzelhandel eine Lösung für das mobile Bezahlen entwickelt. Damit steht US-Gigant Apple gehörig unter Druck.

Mittwoch, 21. September 2016 - Länderreports
Tobias Dünnebacke
Artikelbild Entscheidung in den Alpen - Entscheidung in den Alpen: Teil 2
Bildquelle: Twint AG

Sind Schweizer Verbraucher Affiner für mobiles Bezahlen?
„Wir haben keine genauen Zahlen darüber, wie viele Kundinnen und Kunden mit Smartphone bezahlen, da wir bei Apps, die via NFC funktionieren, nur erkennen, dass eine Transaktion per Master- oder Visacard getätigt wurde, nicht aber, womit dies geschah“, sagt Ruch. Allerdings würde schon die Hälfte der Kunden bargeldlos (Kredit, Debitkarte, Mobile Payment) einkaufen. Davon machen die Debitkarten rund zwei Drittel aus. „Bezahlen mit dem Mobiltelefon wird sicherlich zunehmend populärer, hier ist noch Potenzial vorhanden.“ Ähnlich sieht es die Migros, ist aber mit der Prognose noch vorsichtig: „Das mobile Bezahlen steht am Anfang. Wie groß das Potenzial ist, lässt sich aus heutiger Sicht sehr schwer abschätzen“, sagt Christine Dehning, Projektleiterin Digital Products. Die Migros-App, in die Twint integriert werden soll, zählt allerdings schon mehr als 1,5 Mio. Nutzer.

Interview mit Thierry Kneissler, CEO Twint AG

Warum klappt aus Ihrer Sicht die Integration von Mobile Payment im stationären (Lebensmittel-)Handelin der Schweiz besser als in Deutschland?
Thierry Kneissler: Die Schweiz ist ein kleinerer Markt mit übersichtlicheren Strukturen. Zudem sind die beiden größten Händler bezüglich Mobile Payment sehr aufgeschlossen.

Wie viele Schweizer Konsumenten bezahlen bereits mobil?
Wir können nur für Twint/Paymit sprechen und da haben rund 500.000 Konsumenten die entsprechende App heruntergeladen, es gib mehrere 100.000 registrierte Nutzer und mehrere 10.000 Akzeptanzstellen. Wir stehen sicher noch am Anfang, aber sind zuversichtlich, dass der Konsument insbesondere unsere Bezahlmöglichkeiten dank der Mehrwertdienste nutzen wird.

Wer ist der größte Wettbewerber der Twint AG?
Der größte Wettbewerber ist das Bargeld, denn immer noch die große Mehrheit bezahlt in der Schweiz bar.

Was waren die größten Schwierigkeiten beim Finden einer gemeinsamen Lösung, insbesondere in Bezug auf die Detailhändler Coop und Migros?
Händler wollen natürlich einfache Lösungen, die in ihre Strukturen und Konzepte hineinpassen zu einem vernünftigen Preis.