Wir sind auf dem neuesten Stand der Technik“, sagt Maximilian Kohler voller Stolz, als er der LP-Autorin den neuen Markt in Offenburg zeigt. Der Spross der renommierten Kaufmannsfamilie Kohler aus Lahr trägt mit seinen 27 Jahren nicht nur einen Doktortitel, er hat auch schon das Unternehmer-Kompetenz-Programm der Edeka absolviert. Als Geschäftsführer des Unternehmens kümmert er sich um die kaufmännischen Belange, während sein Onkel Gerd für den Verkauf in allen 16 Märkten verantwortlich ist. Wer denkt, der Junior – übrigens Sohn von Uwe Kohler, Vorsitzender des Kuratoriums der Edeka Südwest und Aufsichtsratschef in der Hamburger Zentrale – sei nur ein studierter Schreibtischtäter, der irrt: Der Juniorchef bückt sich nach jedem Papierchen, das auf dem Boden liegt.
Apropos Zentrale: Der Markt liegt im Erdgeschoss eines neu erbauten Gebäudes, direkt gegenüber der bisherigen Edeka-Zentrale in Offenburg. Auf den sechs Etagen über dem Markt entstehen zurzeit Büroflächen und Schulungsräume, ab Herbst dieses Jahres sollen hier 600 Verwaltungsangestellte der Zentrale arbeiten.
Auf dem neuesten Stand ist das Gebäude, was Energiesparen und Nachhaltigkeit angeht. „Selbst die Einkaufswagen-Häusle sind begrünt“, merkt Gerd Kohler an. Sein Neffe weist auf die Fußbodenheizung hin, die den Boden des Marktes angenehm-wohlig erwärmt. Betonkerntemperierung, eine Wärmepumpe, eine Photovoltaikanlage sowie ein begrüntes Dach sorgen für eine hervorragende Energiebilanz, sagen die Marktinhaber. Eine effiziente CO2-Kälteanlage und ein spezielles Kontrollsystem gehören ebenfalls zum Konzept.
Kunden, die das Gebäude erstmals betreten, erleben einen Moment des Staunens. Im Erdgeschoss befindet sich rechts die Verkaufsfläche mit einer sehenswerten Holzdecke: Ihre Gestaltung greift die Täler und Höhenzüge des Schwarzwalds auf. Links befindet sich die Marktbäckerei mit Café (60 Sitzplätze plus 30 auf der Terrasse). Hier servieren die Kohlers ausgesucht guten, regional gerösteten Kaffee und frisch zubereiteten Flammkuchen, um nur die Highlights zu nennen.
E-Center Kohler, Wilhelm-Röntgen-Straße, 77656 Offenburg
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 7–22 Uhr
qm Verkaufsfläche
Mitarbeiter
Artikel
Mio. Euro investiert (plus 50 Mio. für den Standort, von der Edeka Südwest)
traditionelle und 8 SCO-Kassen
Parkplätze und 6 E-Ladesäulen
Restaurant für alle geöffnet
Über ein offenes Treppenhaus gelangt der Besucher auf die zweite Etage, die demnächst mit einem gastronomischen Konzept der Edeka-Zentrale bespielt wird. Das Restaurant „Herzplatz“ dient als Betriebskantine für die Angestellten der Zentrale, steht aber auch den Kunden offen. Das Besondere: Viele Sitzplätze bieten einen ungehinderten Blick auf das Geschehen im Markt. Und auf die Aktionsfläche im Vorkassenbereich, die die Kaufmannsfamilie jede Woche neu arrangiert: Mal bieten die Mitarbeiter der Käseabteilung ihre Schätzchen in einer Käsestraße an, mal präsentieren die regionalen Gemüsebauern hier ihren frischen Spargel oder bauen frische Kräuter auf.
Die Gestaltung der Verkaufsfläche zeigt die individuelle Handschrift der Kohlers: 56 Meter Bedienungstheke unterstreichen eindrucksvoll die Bedienungskompetenz für Käse, Fleisch und Fisch. Selbst erstellte Piktogramme an den Rückwänden signalisieren den Konsumenten, wie frisch und qualitativ hochwertig die Ware ist. Kohlers legen auch auf vermeintliche Kleinigkeiten Wert: So sind Regale und Sonderplatzierungen mit Holzleisten verziert, das sorgt für ein stimmiges Bild.
Ein Hingucker ist die Wein- und Spirituosen-Abteilung. Was der Verkaufsschlager in der Eröffnungswoche war? „Die regionalen Winzersekte vom Durbacher Winzerkeller“, antwortet Gerd Kohler, der Weine sein Hobby nennt. Einzigartig ist die begehbare Schatzkammer, wo Konsumenten in Begleitung eines Mitarbeiters verkosten können. Hier bietet der Weinkenner mittel- und hochpreisige Flaschen an, darunter ausgesuchte Weine und Champagner.
3 Fragen an
Gerd Kohler, Mit-Inhaber und Geschäftsführer. Er hat mit Offenburg schon den 16. Markt ans Laufen gebracht.
Herr Kohler, was ist im neuen Markt besonders gut gelungen?
Gerd Kohler: Wir haben hier in
Offenburg eine warme Einkaufsatmosphäre geschaffen. Das liegt daran, dass wir viel Holz verbaut haben, zum Beispiel an der Decke, aber auch in den Regalen und Displays. Zudem lassen die bodenhohen Glasfassaden Tageslicht in den Raum einfallen. Von der Rückseite des Gebäudes schaut man in ein Waldstück. Die Mitarbeiter, die hier im Einsatz sind, loben uns für ihren
schönen Arbeitsplatz.
Wenn Sie gedanklich die Zeit zurückdrehen und den Markt noch einmal neu konzipieren müssten, was würden Sie ändern?
Ehrlich gesagt: grad nix. Wir sind total begeistert, wie gut alle Abteilungen angenommen werden. Vor allem die Bedientheken sind Kundenmagnete, aber auch unser riesiges Wein-Sortiment kommt gut an.
Sie stehen unter intensiver
Beobachtung: von Mitarbeitern, die in der Zentrale der Edeka
Südwest arbeiten, und von Lieferanten, welche die Zentrale besuchen. Wie gehen Sie damit um?
Wir dürfen uns hier nur wenige oder besser keine Fehler leisten. Aber wir sehen das als Chance, up to date zu bleiben. Dabei setzen wir hervorragende Mitarbeiter ein, die teilweise schon in den übrigen Kohler-Märkten gearbeitet haben. Sie alle sorgen für kompetente Beratung. Und dafür, dass die Regale immer voll sind: Dabei unterstützt uns die Auto-Disposition, bei der wir kaum noch selbst eingreifen müssen.