Marktrundgang Wie Familie Kohler mit Architektur und Gastro Kunden lockt

Hintergrund

In Offenburg hat die Familie Kohler überraschende 
Architektur und Regionales mit ansprechendem Ambiente kombiniert – auch zur Freude der Mitarbeiter in der Zentrale.

Freitag, 28. März 2025, 06:40 Uhr
Heidrun Mittler
Edeka Offenburg – ein Supermarkt mit einzigartigem Restaurant und regionalem Flair
Großer Bahnhof bei der Eröffnung. Auf die sechs Etagen über den Markt zieht ab Herbst die Zentrale der Edeka Südwest.
Bildquelle: Edeka Kohler/Michael Bode

Wir sind auf dem neuesten Stand der Technik“, sagt Maximilian Kohler voller Stolz, als er der LP-Autorin den neuen Markt in Offenburg zeigt. Der Spross der renommierten Kaufmannsfamilie Kohler aus Lahr trägt mit seinen 27 Jahren nicht nur einen Doktortitel, er hat auch schon das Unternehmer-Kompetenz-Programm der Edeka absolviert. Als Geschäftsführer des Unternehmens kümmert er sich um die kaufmännischen Belange, während sein Onkel Gerd für den Verkauf in allen 16 Märkten verantwortlich ist. Wer denkt, der Junior – übrigens Sohn von Uwe Kohler, Vorsitzender des Kuratoriums der Edeka Südwest und Aufsichtsratschef in der Hamburger Zentrale – sei nur ein studierter Schreibtischtäter, der irrt: Der Juniorchef bückt sich nach jedem Papierchen, das auf dem Boden liegt.

Apropos Zentrale: Der Markt liegt im Erdgeschoss eines neu erbauten Gebäudes, direkt gegenüber der bisherigen Edeka-Zentrale in Offenburg. Auf den sechs Etagen über dem Markt entstehen zurzeit Büroflächen und Schulungsräume, ab Herbst dieses Jahres sollen hier 600 Verwaltungsangestellte der Zentrale arbeiten.

Auf dem neuesten Stand ist das Gebäude, was Energiesparen und Nachhaltigkeit angeht. „Selbst die Einkaufswagen-Häusle sind begrünt“, merkt Gerd Kohler an. Sein Neffe weist auf die Fußbodenheizung hin, die den Boden des Marktes angenehm-wohlig erwärmt. Betonkerntemperierung, eine Wärme­pumpe, eine Photovoltaikanlage sowie ein begrüntes Dach sorgen für eine hervorragende Energiebilanz, sagen die Marktinhaber. Eine effiziente CO2-Kälteanlage und ein spezielles Kontrollsystem gehören ebenfalls zum Konzept.

Kunden, die das Gebäude erstmals betreten, erleben einen Moment des Staunens. Im Erdgeschoss befindet sich rechts die Verkaufsfläche mit einer sehenswerten Holzdecke: Ihre Gestaltung greift die Täler und Höhenzüge des Schwarzwalds auf. Links befindet sich die Marktbäckerei mit Café (60 Sitzplätze plus 30 auf der Terrasse). Hier servieren die Kohlers ausgesucht guten, regional gerösteten Kaffee und frisch zubereiteten Flammkuchen, um nur die Highlights zu nennen.

E-Center Kohler, Wilhelm-Röntgen-Straße, 77656 Offenburg

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 7–22 Uhr

5.500

qm Verkaufsfläche

110

Mitarbeiter

55.000

Artikel

8

Mio. Euro 
investiert (plus 50 Mio. 
für den Standort, von 
der Edeka Südwest)

8

traditionelle 
und 8 SCO-Kassen


440

Parkplätze 
und 6 E-Ladesäulen

Restaurant für alle geöffnet

Über ein offenes Treppenhaus gelangt der Besucher auf die zweite Etage, die demnächst mit einem gastronomischen Konzept der Edeka-Zentrale bespielt wird. Das Restaurant „Herzplatz“ dient als Betriebskantine für die Angestellten der Zentrale, steht aber auch den Kunden offen. Das Besondere: Viele Sitzplätze bieten einen ungehinderten Blick auf das Geschehen im Markt. Und auf die Aktionsfläche im Vorkassenbereich, die die Kaufmannsfamilie jede Woche neu arrangiert: Mal bieten die Mitarbeiter der Käseabteilung ihre Schätzchen in einer Käsestraße an, mal präsentieren die regionalen Gemüsebauern hier ihren frischen Spargel oder bauen frische Kräuter auf.

Die Gestaltung der Verkaufsfläche zeigt die individuelle Handschrift der Kohlers: 56 Meter Bedienungstheke unterstreichen eindrucksvoll die Bedienungskompetenz für Käse, Fleisch und Fisch. Selbst erstellte Piktogramme an den Rückwänden signalisieren den Konsumenten, wie frisch und qualitativ hochwertig die Ware ist. Kohlers legen auch auf vermeintliche Kleinigkeiten Wert: So sind Regale und Sonderplatzierungen mit Holzleisten verziert, das sorgt für ein stimmiges Bild.

Ein Hingucker ist die Wein- und Spirituosen-Abteilung. Was der Verkaufsschlager in der Eröffnungswoche war? „Die regionalen Winzersekte vom Durbacher Winzerkeller“, antwortet Gerd Kohler, der Weine sein Hobby nennt. Einzigartig ist die begehbare Schatzkammer, wo Konsumenten in Begleitung eines Mitarbeiters verkosten können. Hier bietet der Weinkenner mittel- und hochpreisige Flaschen an, darunter ausgesuchte Weine und Champagner.

3 Fragen an

Gerd Kohler, Mit-Inhaber und Geschäftsführer. Er hat mit Offenburg schon den 16. Markt ans Laufen gebracht.

Herr Kohler, was ist im neuen Markt besonders gut gelungen?
Gerd Kohler: Wir haben hier in 
Offen­burg eine warme Einkaufsatmosphäre geschaffen. Das liegt daran, dass wir viel Holz verbaut haben, zum Beispiel an der Decke, aber auch in den Regalen und Displays. Zudem lassen die bodenhohen Glasfassaden Tageslicht in den Raum einfallen. Von der Rückseite des Gebäudes schaut man in ein Waldstück. Die Mitarbeiter, die hier im Einsatz sind, loben uns für ihren 
schönen Arbeitsplatz.

Wenn Sie gedanklich die Zeit zurückdrehen und den Markt noch einmal neu konzipieren müssten, was würden Sie ändern?
Ehrlich gesagt: grad nix. Wir sind total begeistert, wie gut alle Abteilungen angenommen werden. Vor allem die Bedientheken sind Kundenmagnete, aber auch unser riesiges Wein-Sortiment kommt gut an.

Sie stehen unter intensiver 
Beobachtung: von Mitarbeitern, die in der Zentrale der Edeka 
Südwest arbeiten, und von Lieferanten, welche die Zentrale besuchen. Wie gehen Sie damit um?
Wir dürfen uns hier nur wenige oder besser keine Fehler leisten. Aber wir sehen das als Chance, up to date zu bleiben. Dabei setzen wir hervorragende Mitarbeiter ein, die teilweise schon in den übrigen Kohler-Märkten gearbeitet haben. Sie alle sorgen für kompetente Beratung. Und dafür, dass die Regale immer voll sind: Dabei unterstützt uns die Auto-Disposition, bei der wir kaum noch selbst eingreifen müssen.

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Großer Bahnhof bei der Eröffnung. Auf die sechs Etagen über den Markt zieht ab Herbst die Zentrale der Edeka Südwest.
Bild öffnen Es geht los! Die Belegschaft ist bereit.
Bild öffnen Die Blumenabteilung, direkt am Markteingang.
Bild öffnen In der Marktbäckerei: Backwaren so präsentiert, dass der Kunde sie durch eine Aussparung in der Mitte mittels Zange greifen kann.
Bild öffnen Beeindruckend: 56 Meter Bedienungstheke, hier Fleisch und Wurst.
Bild öffnen Kein Zweifel: Hier geht’s zu den süßen Sachen.
Bild öffnen Die Budni-Beautybox bietet eine große Auswahl. Trotzdem zieht ins Gebäude bald noch ein dm-Drogeriemarkt ein.
Bild öffnen Ein Hingucker: die Käse-Insel, mit 550 verschiedenen Sorten.
Bild öffnen Gastronomie „Herzplatz“ im Obergeschoss: Von vielen Plätzen aus kann man auf die Verkaufsfläche schauen.