Nach gut einem Jahr Bauzeit hat die Kaufmannsfamilie Habig aus der hessischen Kurstadt Bad Soden-Salmünster im Main-Kinzig-Kreis Ende November ihren neuen Edeka-Markt in Büdingen eröffnet. Auf dem Gelände einer ehemaligen US-Kaserne setzen die Kaufleute auf Regionalität, Energieeffizienz und die bewährte persönliche Kundenbindung eines Familienunternehmens. Es ist der fünfte Markt der Habigs und zugleich der erste im benachbarten Wetteraukreis. Mit seiner offenen Bauweise vermittelt die modern, aber sehr warm gestaltete Fläche ein großzügiges Raumgefühl. In unmittelbarer Nachbarschaft ergänzen dm und Aldi-Süd das neu gestaltete Areal. „Unser Ziel war es, einen Markt zu schaffen, der unsere Handschrift trägt und sich gestalterisch in die Region einfügt“, betont Jan Habig im LP-Gespräch.
Auf der Baustellenparty vor wenigen Wochen hatte seine Schwester Viktoria bereits hervorgehoben: „Wir haben uns bewusst für eine individuelle und freundliche Gestaltung entschieden, um die Verbundenheit zur Wetterau zu unterstreichen.“ Das Geschwisterpaar bildet die dritte Generation des Unternehmens. Ihr Vater Manfred begrüßte nicht nur zur Eröffnung die Kunden per Handschlag. Derweil hatte Mutter Elke die Backwaren fest im freundlichen Griff. Die Südwest-Kaufmannsfamilie sammelte mit ihrer herzlichen Art „Payback-Punkte“ für sich. Die echten Sammelpunkte gibt es auch hier erst im Januar. Derzeit ist die Edeka-App für Kunden der gesetzte digitale Mehrwert.
Der Fokus auf Regionalität spiegelt sich in der Produktauswahl wider: Lokale Erzeugnisse wie Kartoffeln, Käse oder Beeren sowie Eier, beliebte Waren einer örtlichen Metzgerei und Hochprozentiges von einer Destillerie aus einem nahen Stadtteil prägen das heimische Sortiment. Die Wetterau als fruchtbarste Region Hessens bietet hier eine reichhaltige Auswahl.
Hohe Wettbewerbsdichte
Der neue Standort der Habigs ist umkämpftes Terrain. Nur wenige Meter weiter findet sich ein alteingesessener HIT-Markt, der im Volksmund noch „Grosso“ oder wahlweise „Tengelmann“ heißt. Ein Rewe-Markt besetzt das Stadtzentrum. Der vorherige Inhaber, der inzwischen von Bord gegangen ist, hatte den Edeka-Neubau immerhin um zwei Jahre verzögern können. Das brachte ihm keine Pluspunkte in der Stadt ein. Zudem kreuzen sich hier die Edeka-Regionen Südwest und Hessenring. Das könnte bei den Kunden für Verwirrung sorgen, da die Prospektverteilung mit unterschiedlichen Preissetzungspunkten über Edeka-Grenzen hinweg sich wohl nicht gleich allen Kunden sofort erschließen wird.
Den Glanzpunkt bilden die Bedientheke mit einem für den Standort Büdingen einzigartigen Frischfisch-Angebot sowie der Gastronomiebereich mit täglich wechselnden Gerichten mitsamt einer warmen Theke zu noch erschwinglichen Preisen. Im Bereich der Backwaren setzen die Habigs mit einem selektiven Best-of von Waren umgebender Bäckereien einen Akzent. Aber auch das Weinsortiment sowie das Premium-Zigarren-Angebot geben in der Kleinstadt nun den Ton an.
Noch nachhaltiger geht nicht
Ein zentraler Aspekt des neuen Marktes ist seine Energieeffizienz. Mit einer Photovoltaikanlage, LED-Beleuchtung, einer CO₂-Kälteanlage mit Wärmerückgewinnung, einer Wärmepumpe sowie Kühlregalen mit Glastüren sind im Markt zukunftsweisende Technologien verbaut. „Dank eines Energiemonitoring-Systems können wir den Verbrauch genau kontrollieren und Energie effizient einsparen“, berichtet Jan Habig stolz. Zwölf Ladepunkte für Elektrofahrzeuge belegen das nachhaltige Konzept.
Fazit: Ein gelungenes Einkaufserlebnis, das die „Leidenschaft für Lebensmittel“ deutlichst unterstreicht.
Edeka Habig, Orleshäuser Straße 16a, 63654 Büdingen
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag von 7–21 Uhr
qm Verkaufsfläche
Mitarbeiter
Artikel
Kassen, davon 3 Kassen SCO
Parkplätze
Ladeplätze für E-Autos
3 Fragen an
Jan Habig, Inhaber Edeka Habig in Büdingen/HessenWie schwer war es, in einer für Sie neuen Umgebung im benachbarten Landkreis geeignete Mitarbeiter zu finden?
Jan Habig: Natürlich war das ein Kraftakt, aber aus heutiger Sicht auch kein Problem. Wir haben es geschafft und sind zu annähernd 100 Prozent mit Fachkräften besetzt. Das ist für uns besonders wichtig, weil wir immer nah am Kunden sein wollen, weil uns Beratung und Fachexpertise wichtig sind. Was uns bei der Suche enorm geholfen hat, ist unser Engagement in den sozialen Medien. Dadurch haben wir viele Bewerbungen generieren können. Und, kaum zu glauben in der aktuellen Zeit: Dabei ist sogar eine Warteliste von Fachkräften entstanden.
Das heißt, auch beim Bedienthekenpersonal haben Sie dem Fachkräftemangel getrotzt?
Ja, auch hier sind wir sehr gut aufgestellt. Mit Metzgermeister Christian Müller konnten wir einen ortsbekannten Fleischer sowie weitere Fachkräfte für uns gewinnen. Die Bedientheke ist und bleibt unser Aushängeschild, die während unserer Öffnungszeiten immer besetzt ist.
Warum war der neue Standort für Sie von Interesse?
Das ist einfach: Wir finden, das Mittelzentrum Büdingen hat einen Edeka-Händler verdient. Von der Entfernung und der Fläche passt dieser neue Markt sehr gut zu unseren bestehenden Märkten in Bad Soden-Salmünster, wo wir zweimal vertreten sind, Bad Orb und Steinau. Zudem haben wir die klare Ambition, weiter zu wachsen.