Ep!c, Paris
Nicht nur die Schreibweise mit dem Ausrufezeichen ist ungewöhnlich: Der Markt, mitten in Paris, überrascht mit einer außergewöhnlichen Optik und einem feinköstlich ausgerichteten Sortiment (Epicerie bezeichnet im Französischen ein Lebensmittel- sowie Feinkostgeschäft).
Im Oktober 2024 hat das zweite Ep!c-Storekonzept eröffnet, direkt an der Veranstaltungshalle Palais des Congrès. Es handelt sich um das zweite seiner Art, seit Juni 2022 betreibt Ep!c Paris bereits einen Piloten im Stadtteil Saint-Germain-des-Prés.
Der neue Standort löst die ehemaligen „Les Galeries Gourmandes“ ab. Ep!c Paris hat nach eigenen Angaben eine Kooperation mit der französischen Supermarktkette Monoprix für die Waren des täglichen Bedarfs geschlossen. Das Sortiment umfasst sowohl nationale Markenprodukte als auch Eigenmarken von Monoprix. Zudem bezieht Epic frische Produkte, wie Obst und Gemüse, Käse und Wurst, zum Beispiel direkt vom Großmarkt Rungis.
Für den Ladenbau ist – mit Ausnahme der Frischetheken – Wanzl Frankreich verantwortlich. Dabei sind die Verkaufsmöbel für die Alltagsprodukte schlicht und funktional gehalten. Ergänzt werden sie durch Hingucker, wie das Obst- und Gemüse-Rondell mit einem überdimensionalen Kronleuchter, großzügig mitten im Raum präsentiert. Stilvoll, aber minimalistisch ausgestattet, präsentiert sich auch die Kassenzone, mit traditionellen Kassen sowie Self-Scanning-Stationen.

Ep!c, Gie Unifrais; Palais des Congrès,
Place de la Porte Maillot, 75017 Paris
Minimalistisch: die Kassenzone, ohne Ablenkung. Foto: Wanzl
Billa Corso, Wien
Eine Weinabteilung, die Maßstäbe setzt, steht im Billa Corso in Wien. Genauer gesagt im 19. Bezirk, im Wiener Stadtteil Döbling. Die neue Filiale des österreichischen Ablegers der Rewe Group agiert zwar „nur“ auf 900 Quadratmetern Verkaufsfläche. Doch hier bietet Billa ein hochwertiges Spezialitäten-Sortiment, das im Stil des „Pariser Chics“ auf die Verkaufsbühne gebracht wird. Der Werbeslogan des Marktes fragt entsprechend: „Waren Sie schon mal feinkaufen?“ Highlight auf der Fläche ist die Vinothek, die vom Ladenbauer Umdasch für diesen Standort gebaut wurde: ein umbauter Raum, neben der großzügigen Weinabteilung. Auf schräg gestellten Regalböden mit integrierter Beleuchtung setzt das Handelsunternehmen edle Tropfen in Szene. Goldfarbene, vertikale Streben verstärken die wertige Anmutung. Im Überbau in der dritten Etage lagern Flaschen auf Vorrat, wie in einem Weinkeller. Der Boden ist mit einem speziellen Ornament ausgestattet, dem sogenannten Wiener Geflecht. Das spezielle Muster verbindet man mit den typischen Kaffeehaus-Stühlen, es findet sich in der Rattanbespannung der Stuhlrücken. Das Zusammenspiel aller optischen Elemente lenkt den Blick des Betrachters auf einen temperierten Schrank, in dem die teuersten Tropfen lagern.
In der Obst- und Gemüseabteilung wird, wie in der Vinothek, Anthrazitgrau als Farbelement eingesetzt. Mitten in der Abteilung steht ein „Marktplatz“: eine Laube mit Baldachin, unter der saisonale Aufbauten Platz finden.
Billa betreibt derzeit acht Standorte mit dem Corso-Konzept, alle in der österreichischen Hauptstadt. Übrigens: Ein ausführliches Porträt des Marktes am Hohen Markt finden Sie in der Lebensmittel Praxis-Ausgabe 17/24.

Billa Corso, Sieveringer Straße 4–10,
1190 Wien
Gegenspieler: Anthrazitgrau lässt die Früchte strahlen. Foto: Umdasch
Whole Foods, New York City
Den Prototyp eines neuen Store-Formates hat Whole Foods in Manhattan, New York City, eröffnet. Seit über 20 Jahren betreibt das Unternehmen, das sich auf biologisch erzeugte Lebensmittel spezialisiert hat, Standorte in der amerikanischen Metropole. Jetzt hat es in Kooperation mit Schweitzer Ladenbau ein Konzept für kleine Flächen entwickelt. Der erste Markt mit dem Zusatz „Daily Shop“ steht in der Upper East Side, er umfasst 600 Quadratmeter Verkaufsfläche. Im Angebot sind Mahlzeiten und Snacks, Lebensmittel fürs Abendessen oder den Wocheneinkauf.
Whole Foods will in dicht besiedelten Ballungsräumen expandieren und einen schnellen Einkauf garantieren. Dazu bietet das Unternehmen ein Sortiment, das sich an die Jahreszeiten, aktuelle Trends und wechselnde Kundenbedürfnisse anpassen will. Das Projekt lebt von der Flexibilität auf der Fläche: So sind maßgeschneiderte Kühlmöbel (aus der Schweitzer-Produktion in Italien) im Einsatz, die einfach auf- und abgebaut werden können, ohne dass der restliche Kühlkreislauf beeinträchtigt wird („Waterloop-Kältesystem“). Besonderen Wert legt Whole Foods auf die Farbgestaltung. Die Einrichtung spiegelt die Unternehmensfarben Grün und Weiß wider. Zudem setzt man Akzente durch die Anordnung von Produkten nach Farben. Fleisch und Wurst (aus möglichst tiergerechter Haltung) stehen oder hängen in Kühlregalen, das zeigt ihre Wertigkeit. Zwei weitere Daily-Shop-Stores in New York City stehen unmittelbar vor der Eröffnung.

Whole Foods Market Daily Shop,
1175 Third Avenue, New York City
Ein Blickfang: Früchte, streng nach Farben angeordnet. Foto: Schweitzer
Migros, Chur-Gäuggeli
Schon seit 1967 ist der Standort der schweizerischen Migros Ostschweiz in Betrieb, der Handelskonzern selbst spricht von dem 2.000 Quadratmeter großen Markt als „Institution“. Im letzten Winter ist er nach siebenmonatiger Renovierung wieder an den Start gegangen. Das neue Erscheinungsbild: teilweise Retro-Stil, teilweise nüchterner Industrie-Look. Ladenbauer Aichinger hat den Markt mitentwickelt und ausgestattet.
Im Mittelpunkt stehen die Bedienungstheken, auffällig ist insbesondere die Konditorei, die als „Patisserie“ optisch an ein Wiener Kaffeehaus erinnert: mit dunklem Holz, chic und mondän. Die Fischabteilung ziert eine Reling samt Reusen. Käse ist in Selbstbedienung in verschiedenen hochwertigen Kühltruhen platziert. „Wir können zeigen, wie viel Liebe zum Detail und welch großes handwerkliches Geschick in unseren täglich frisch hergestellten Produkten steckt“, beschreibt Geschäftsführer Jadranko Lesic seinen Markt.
Fleisch, Fisch und Käse kann der Kunde online vorbestellen und an einer Theke in der Filiale abholen. Der Markt offeriert Self-Scanning und einen Self-Check-out unter der Bezeichnung „Subito“, bei dem die Bezahlung über die Migros-App erfolgt. Außerdem wirbt der Markt mit „PickMup“, einem Paket- und Abholservice, bei dem man die Vorbestellung im Markt abholen kann.
Das Handelsunternehmen will bis 2030 sein Filialnetz verbessern. 140 Standorte sollen neu eröffnet, 350 bestehende Filialen modernisiert werden. Dafür sind zwei Milliarden Franken veranschlagt.

Migros Chur-Gäuggeli,
Gäuggelistr. 28, 7000 Chur
Handwerk: Hier backen die Mitarbeiter vor Publikum. Foto: Aichinger
Market Kitchen by Interspar, Wien
Ein neues Shop- und Gastronomie-Konzept hat die Spar Österreich mit ihrem Tochterunternehmen Interspar eingeführt. Aus dem ehemaligen „Pasta & Cafe“ ist „Market Kitchen“ geworden. Das derzeit modernste Konzept ist in Wien-Mitte zu besichtigen, am Verkehrsknotenpunkt Landstraßer Hauptstraße. Dort bietet Interspar seinen Kunden seinen Service an sieben Tagen der Woche, jeweils von 6.30 Uhr bis 20.30 Uhr, sonntags bis 18 Uhr.
Wer die Market Kitchen besucht, findet Snacks und warme Gerichte zum Mitnehmen: Bowls, frische Salate, ofenfrische belegte Brote, Eier- und Mehlspeisen sowie zur Mittagszeit Eintopfgerichte wie Suppen, Gulasch oder Thai Curry. Die Speisen werden frisch zubereitet und kalt oder warm angeboten. „Frisch und gesund“ sollen die Produkte sein, so Interspar-Geschäftsführer Johannes Holzleitner. Das Angebot hat neben Bürgern der Stadt auch Pendler und Touristen im Blick.
In puncto Ladenbau hat Interspar mit Kulmus Bügelmayer Interior Architects (KBIA) zusammengearbeitet. Dabei hat man bewusst auf Sitzplätze verzichtet. Wandbegrünung, Parkettboden und künstlerische Prints sollen ein positives Raumklima schaffen. Statt auf Plastik- setzen die Betreiber auf Holzbesteck, die Verpackungen bestehen aus recyceltem PET. Interspar betreibt derzeit knapp 80 Verkaufsstellen mit Flächen bis zu 5.000 Quadratmeter, hinzu kommen 80 Gastronomie-Standorte.

Market Kitchen by Interspar,
Landstraßer Hauptstraße 1b, 1030 Wien
Alles verzehrfertig: Snacks und Gerichte zum Mitnehmen. Foto: Interspar