Tegut Weimar Ein Mix aus Alt und Neu

Wo früher noch Motoren röhrten und der Geruch von Metall in der Luft lag, ist vor drei Jahren in die Markthalle in Weimar Tegut als Ankermieter eingezogen. Mit 1.654 Quadratmetern bietet der Bau einen modernen, optisch ansprechenden Einkaufs- und Erlebnisort in geschichtsträchtigen Hallen.

Donnerstag, 02. Dezember 2021, 20:43 Uhr
Jens Hertling
Artikelbild Ein Mix aus Alt und Neu
Breite Gänge versprechen ein erstklassiges Shoppingerlebnis.
Bildquelle: Tegut, Jens Hertling

Die unter Denkmalschutz stehende ehemaligen Omnibus-Halle in der Damaschkestraße wurde vor drei Jahren durch zahlreiche Handwerker grundsaniert, um einen modernen Anbau erweitert und nennt sich ab jetzt „Markthalle Weimar“. „Beim Bau der Markthalle wurde der Charme der ehemaligen Omnibushalle übernommen. Die historischen und denkmalgeschützten Grundmauern blieben erhalten, und der mit nachhaltigen und schadstoffarmen Baustoffen gestaltete moderne Supermarkt schafft damit eine Wohlfühlatmosphäre“, sagte die Tegut-Marktleiterin Ute Lüddecke. Sie ergänzt: „Vor allem der Mix aus Alt und Neu sticht hervor.“

Helles und freundliches Bild
Großflächig verglaste Seitenwände unter dem Stichbogengewölbe sorgen für ein helles und freundliches Erscheinungsbild des Verkaufsraums zwischen den historischen Mauern. Das Fachmarktzentrum liegt in einer zentralen Innenstadtlage und ist sowohl fußläufig als auch mit dem Pkw gut erreichbar. Die 160 Parkplätze stehen auch den Kunden der anderen Objekte, wie einer Apotheke, der Drogerie dm und des Denn’s-Biomarkts, zur Verfügung. Tegut hat sich mit dieser Filiale in einen stark besetzten Standort mit drei Discountern in der Nachbarschaft in die Klassikerstadt Weimar gewagt. In der Vorkassenzone des Teguts betreibt die Bäckerei Höhne eine Filiale. Ein Asia-Imbiss lädt mit saisonbezogenen Gerichten ein. Auch die Aufgabe von Postsendungen und des Lottoscheins kann hier erledigt werden.

Moderner Versorger
Der von Anke Schmidt eröffnete und von Ute Lüddecke geleitete Markt beschäftigt 28 Mitarbeiter, darunter sechs im Frischebereich. Ute Lüddecke beschreibt den neuen Markt knapp als „modernen, urbanen Versorger“. Viele Stammkunden besuchen den Markt täglich. Damit das so bleibt, sorgt ein Warenpräsentationsverantwortlicher für den Abverkauf und für eine gute Einkaufsatmosphäre. Eröffnet wurde der Markt im Juni 2018. Das Konzept wurde zusammen mit Wanzl Ladenbau umgesetzt. Der „energetische Komplex“ ist auf aktuellem Stand: LEDs überall, verglaste Kühlmöbel und Wärmerückgewinnung. Die Energiequelle ist Ökostrom aus reiner Wasserkraft. Dazu kommt eine Ladestation für E-Autos.

In der Damaschkestraße 1 findet der Kunde 18.500 Artikel, darunter 2.800 Bioprodukte von verschiedenen Anbauverbänden und viele andere aus der Region. Dabei reicht es Tegut nicht, dass ein Produkt aus Thüringen, Hessen oder Bayern kommt, sondern auch die Hauptzutat soll von dort stammen. Der Bioanteil am Gesamtumsatz beträgt in der Tegut-Filiale Weimar 35,9 Prozent. Der gleiche Stellenwert wie den Bioprodukten kommt den Lebensmitteln mit regionaler Identität zu. Bratwurst wird beispielsweise bezogen von den Weimarer Wurstwaren, die 10 Kilometer entfernt in Nohra produzieren. Nicht weniger leistungsstark sind die Thüringer Fleisch- und Wurstwaren in Arnstadt, die Brüh-, Koch- und Rohwurst liefern. Weitere regionale Spezialitäten sind Eier aus Weißensee, Kartoffeln aus Erfurt, Heichelheimer Klöße, Ehringsdorfer Pils, Eis aus der Rhöner Eismanufaktur Dermbach und Gin aus der Region.

Klassischer Kundenlauf
Der Kundenlauf beginnt klassisch mit Obst & Gemüse und dem gekühlten Ready-to-eat-Angebot beziehungsweise Take-away. Bioprodukte sind bei O&G im Block platziert. Beeindruckend ist die jeweilige Sortimentstiefe, beispielsweise bei Kartoffeln. Die vermeintlichen Plastik-Knoten-Beutel in der O&G-Abteilung basieren auf Rohrzucker und sind kompostierbar. Darüber wird der Kunde jeweils vor Ort informiert. Es folgt der „Frühstücksbereich“ mit der von der eigenen Herzberger Bäckerei bestückten Backstation als Herzstück. „Die Backstation soll als weiterer Anziehungspunkt dienen“, sagt Lüddecke. Während die Brötchen mehrmals täglich im rückwärtigen Bereich des Markts aufgebacken werden, erfolgt die Belieferung mit Brot einmal am Tag.

Unverpackt: Bis zu 140 Artikel können angeboten werden
Dazu gesellen sich im direkten Umfeld Heißgetränke, Müsli und Cerealien sowie eine Kaffee-SB-Station mit WMF-Hardware. Dort gibt es für einen Euro Bio-Kaffee der Eigenmarke „Tegut vom Feinsten“ – 10 Cent weniger zahlen die Käufer mit einem eigenen Mehrwertbecher.

Quasi als Bindeglied befindet sich neben der Backstation eine der Besonderheiten des neuen Formates, die Einheit für den Verkauf loser Ware. Hier sehen sich die Fuldaer wie seinerzeit in Sachen Bio und Nachhaltigkeit in einer Vorreiterrolle. Das System und die Ware kommen von Ecoterra. Bis zu 140 Artikel können damit unverpackt angeboten werden. In Weimar sind es rund 50, gegliedert in die Sparten Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse, Superfoods und schokolierte Produkte. Der Kunde kann eigene Behältnisse mitbringen, die leeren Dosen auswiegen, den Tara-Bon scannen, die Dose befüllen und erneut wiegen.

Alleinstellungsmerkmal Fisch
In Bedienung verkauft werden neben Fleisch auf 3,75 Thekenmetern und Wurst auf weiteren 2,50 Metern noch Fisch, Käse und Antipasti mit einer großen Auswahl an Oliven. Schnellen Zugriff hat der Kunde auf vorverpackte Ware in einer gekühlten SB-Inseltheke. Unter der hauseigenen Marke Landprimus wird das aus Mecklenburg-Vorpommern bezogene Rindfleisch sowie das in der Rhön und in Baden-Württemberg erzeugte Schweinefleisch vermarktet. Frischgeflügel stammt aus Bayern. Ein Alleinstellungsmerkmal liefert die Fischtheke mit einem Angebot von Frisch- und Räucherfisch sowie Fischfeinkost, das zum Wochenende hin und zu den Festtagen ausgebaut wird. Hauptlieferant ist die Deutsche See. „Derzeit gibt es kein vergleichbares Angebot an Frischfisch in der Klassikerstadt Weimar“, sagt Ute Lüddecke.

Hervorzuheben beim SB-Fleisch ist die optimierte Verpackung für Hackfleischprodukte der Eigenmarken „tegut… Bio“ und „tegut… LandPrimus“. Das senkt den Kunststoff-Anteil um 75 Prozent. Durch das Trennen von Karton und Folie können die einzelnen Wertstoffe der Verpackung separat recycelt werden. Für Tegut ist das ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zum selbsterklärten Ziel der 100 Prozent kunststofffreien Verpackung der Zukunft.

Schnell gelesen

Tegut ... Gute Lebensmittel, Damaschkestrasse 1, 99425 Weimar

  • Eigenständige Platzierung von Vegan/Vegetarisch. Kein Alibi-Sortiment.
  • Denkmalgeschütztes Areal, wo das Auge mit einkauft.
  • Backstation mit Bio-Backwaren von Herzberger.
  • Verkauf loser Ware aus einem individuell bestückbaren Modul.
  • Viele Marken und kleine Hersteller, die weitgehend exklusiv sind.
  • Große Bio-Abteilung, die etwa ein Drittel des Umsatzes erzielt.
  • Viele kleine regionale Produzenten, z. B. von Bratwürsten, Gin oder Bier.

Fakten im Focus

  • 1.764 qm Verkaufsfläche
  • 28 Mitarbeiter im Markt
  • 18.500 Artikel im Sortiment, 2.800 Bioprodukte
  • ca. 5.500 Kunden pro Woche
  • ca. 33 Euro Durchschnittsbon pro Woche
  • montags bis freitags, 7 bis 21 Uhr, samstags 7 bis 20 Uhr

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Breite Gänge versprechen ein erstklassiges Shoppingerlebnis.
Bild öffnen Tegut ist der Ankermieter der Markthalle Weimar.
Bild öffnen Bis zur Wende war die Markthalle ein Busdepot.
Bild öffnen Die Fischtheke hat in Weimar ein Alleinstellungsmerkmal.
Bild öffnen Frischmilch liefert ein regionaler Milchbauer.
Bild öffnen Die Unverpackt-Station ist ein weiterer Frequenztreiber des Markts.
Bild öffnen Die O+G-Abteilung befindet sich am Eingang und geht in die Tiefe.
Bild öffnen In die Vorkassenzone ist mit der Bäckerei Höhne ein überregionaler Bäcker eingezogen.
Bild öffnen Bratwurst vom regionalen Metzger gehört zu den Bestsellern bei der Frische.
Bild öffnen Der Wein des Monats wird oft nachgefragt.
Bild öffnen Die Unverpackt-Station ist ein fester Bestandteil des Tegut-Konzepts.
Bild öffnen Mit Bioprodukten erwirtschaftet Tegut fast ein Drittel des Umsatzes.
Bild öffnen Im Tegut-Markt arbeiten 28 Beschäftigte, darunter die Marktleiterin Ute Lüddecke (rechts).
Bild öffnen Gin aus der Region gehört zu den Verkaufsrennern im Markt.
Bild öffnen Zum Areal gehören auch noch ein dm- und ein Bio-Markt.

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