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Im neuesten Dornseifer-Markt am sogenannten „Roten Platz“ in der Kreuztaler Innenstadt herrscht emsiger Betrieb. Eine Mitarbeiterin bindet im Eingangsbereich Blumensträuße, in der Frischeküche wird Obst für den Unterwegs-Verzehr geschnippelt, und im Café lassen sich viele Kreuztaler ein ausgiebiges Frühstück schmecken. Es ist schwer vorstellbar, dass dieser Markt erst seit wenigen Wochen am Netz ist. Doch Peter Dornseifer, der gut gelaunt und mit einer bemerkenswerten Freundlichkeit nicht nur uns, sondern auch alle Mitarbeiter begrüßt, erklärt, dass es durchaus ein Kraftakt war, den Markt zu eröffnen: „Durch den Frost hatten wir Probleme mit dem Außenputz, der sich von der Wand löste und dann fiel auch noch die Heizung aus. Plötzlich standen wir da bei Temperaturen um die 5 Grad. Gleichzeitig wollten wir unseren Zeitplan unbedingt einhalten, denn die Mitarbeiter waren ja eingestellt und mussten bezahlt werden.“ Ganz ohne die üblichen Kinderkrankheiten kann also selbst ei ne erfahrene Kaufmannsfamilie (Peter Dornseifer leitet das Unternehmen gemeinsam mit seinem Vater Friedhelm und Bruder Jörg) eine Neueröffnung nicht stemmen. Doch die Probleme konnten schließlich gelöst werden, und der Frischemarkt eröffnete am 19. November 2015.
Gefällt besonders männlichen Kunden: Übersicht und Ordnung
Beim Durchgang durch den 2.300 qm großen Markt fällt sofort die übersichtliche Anordnung auf: Breite Gänge und niedrige Regale erlauben gleich zu Beginn einen Überblick über den gesamten Markt. Gut lesbare und logisch angeordnete Schilder, helles aber unaufdringliches Licht und angenehm dezent angeordnete Zweitplatzierungen verstärken den Eindruck von Ruhe und Ordnung. Dies käme vor allem bei der männlichen Klientel gut an, erklärt Dornseifer: „Männer lassen sich von ihrem Gefühl leiten. Sie mögen Ordnung und sind Genusskäufer. Frauen hingegen, traditionell Hüterin der Haushaltskasse, achten eher auf den Preis“, meint er. Der Markt zeichnet sich neben diesem Aspekt vor allem durch zwei weitere Eigenschaften aus: Individualität und Frische. Das beste Beispiel hierfür ist die Salatbar hinter der Obst- und Gemüseabteilung, die sich Dornseifer individuell hat anfertigen lassen, da er mit dem Modell des Herstellers nicht zufrieden war. „Wir wollte n verschiedene Änderungen vornehmen, beispielsweise auf das Abdeckglas, das die Kunden in anderen Märkten bewegen müssen, verzichten. Da man nicht auf unsere Wünsche eingehen und sich nicht weiterentwickeln wollte, haben wir schließlich die Firma Kramer Kühltechnik aus Baden-Württemberg damit beauftragt, eine Salatbar nach unseren eigenen Vorstellungen zu entwickeln“, erzählt Dornseifer. Mittlerweile stehen vier solcher Spezialanfertigungen in den Dornseifer-Märkten. In Kreuztal ist die Salatbar mit diversen Salat- und Gemüse-Beilagen bestückt, die alle im Markt frisch zubereitet werden. Vorbei an der Frischeküche, in der vor allem convenient verpacktes Obst sowie frischer Quark angeboten werden, folgt mit der SB-Station für Back- und Konditorwaren ein weiteres Highlight des Marktes. „Seit August führen wir in fünf Märkten ein SB-Regal für Backwaren für den schnellen Einkauf. Die Idee: Der Kunde soll, anders als beim üblichen Prebake-System, Ware bekommen, mit der gleichen Qualität, F rische und dem Preis wie bei unserem Backshop am Markteingang“, erklärt Dornseifer. Zum gekühlten Portfolio der eigenen Marke „Frischebäcker“ zählen auch „Torte to go“, Bienenstich sowie Windbeutel, die von der firmeneigenen Bäckerei frisch produziert werden. Allerdings gibt der Händler zu, dass man die deutschen Verbraucher erst noch an das Thema gekühlte Konditorware heranführen müsse. Trotzdem soll die Kombination „Frische + Convenience“ auch hier noch weiter ausgebaut werden, beispielsweise mit herzhaften Snacks. Überhaupt sind Backwaren mit der eigenen „Bäckerei Friedhelm Dornseifer“ ein Kernsegment, das über alle Märkte verteilt auf einen Umsatzanteil von stolzen 8 Prozent kommt.
Fakten im Fokus
Verkaufsfläche: 2.300Artikelzahl: 21.000
Kunden pro Woche: 8.000