Milchindustrie Rekordergebnis erzielt

Die deutschen Milcherzeuger haben ihre Milchanlieferungen 2013 mit voraussichtlich 30,3 Mio. t erneut ausgedehnt und ein Rekordergebnis erzielt. Gleichzeitig sind die Preise für Milch und Milchprodukte im vergangenen Jahr zum Teil deutlich gestiegen.

Donnerstag, 23. Januar 2014 - Industrie-Archiv
Lebensmittel Praxis

Treiber für den Preisanstieg waren gute Exportmöglichkeiten zu attraktiven Weltmarktpreisen. Die Nachfrage aus Asien und witterungsbedingte Angebotsausfälle wie in Neuseeland seien die Hauptgründe, so Dr. Karl-Heinz Engel, Vorsitzender des Milchindustrie-Verbandes. Für die deutsche Milchwirtschaft war vor allem die Ausfuhr von Käse eine tragende Säule des Auslandsgeschäfts. Sie dürfte eine neue Rekordmarke erreicht haben. Die Ausfälle beim Export nach Russland wegen veterinärrechtlicher Schwierigkeiten konnten durch Wachstum des Exports in andere Länder kompensiert werden.

Seit 2006 ist eine kontinuierliche Zunahme der Milchanlieferungen in Deutschland zu beobachten. Das Wachstum 2013 (+ 2,1 Prozent) war zeitlich in der zweiten Jahreshälfte und regional im Norden der Bundesrepublik konzentriert (ca. + 5 Prozent), während die Entwicklung im Süden eher von Stabilität gekennzeichnet war.

Die Milcherzeuger bereiten sich schon auf den fälligen Ausstieg aus der Quote zum 31.03.2015 vor und werden die Quote in diesem Jahr voraussichtlich noch einmal übererfüllen, sodass Strafzahlungen folgen werden.

2013 hat es mit im Mittel etwa 37,50 Cent/ kg Milch netto (4,0 Prozent Fett, 3,4 Prozent Eiweiß) einen neuen Rekordmilchpreis gegeben. 2013 sind die Erlöse für die meisten Milchprodukte kräftig gestiegen. Vorreiter der Entwicklung waren die Standardprodukte Milchpulver und Butter. So wurde abgepackte Butter im Jahresdurchschnitt um 25 Prozent höher notiert als im Vorjahr. Bei Magermilchpulver belief sich der Anstieg sogar auf fast 30 Prozent, wogegen die Käsereiverwertung eine solche starke Steigerung nicht erreichen konnte (+ 15 Prozent). Auch die Preise für Trinkmilch und weitere Basisprodukte des weißen Sortiments wurden in zwei Schritten erhöht.