Edmund Merl GmbH& Co KG Feine Facetten

Feinkost-Anbieter Merl verdichtet mit seiner Politik der kleinen Schritte die nationale Präsenz . Das Lizenzgeschäft mit Käfer bedeutet für die Brühler Neuland.

Donnerstag, 17. November 2011 - Hersteller
Dieter Druck
Artikelbild Feine Facetten
Susanne Merl zum Lizenzgeschäft:
Bildquelle: Hoppen

Wenn man auf die vergangene Anuga zurückblickt, müsste man das Thema Antipasti aufgreifen. Machen Sie das?
Merl: Das ist für uns kein Fokus-Markt und wir glauben, dass sich das Ganze auch bereits einer gewissen Sättigungsgrenze nähert.

Aber dafür haben Sie in Köln die neuen Lizenzprodukte unter Käfer gezeigt. Welche Erwartungen werden daran geknüpft? Ist ja kein neuer Ansatz und vor allem auch keine Erfolgsgarantie.
Miecznik: Für uns ist es eine neue Erfahrung. Zum 1. September sind wir mit vier Ganzjahres-Produkten sowie zwei saisonalen gestartet, die aufgrund ihrer Rezeptur einen direkten Bezug zur Feinkosttheke im Münchner Käfer-Stammhaus haben. Das mag schon einmal ein Unterschied sein zu anderen Lizenzprodukten. Ich denke, wir sprechen heute zudem über eine bessere Markenführung. Außerdem ist davon auszugehen, dass wir über die im Süden starke Marke Käfer unsere Präsenz in diesem Gebiet ausbauen werden. Ich muss aber auch hinzufügen, dass die Marke Merl im Süden distributiv zugelegt hat.

Ist neben der Lizenz für Feinkostsalate noch Platz für eine andere oder anders gefragt, ist das Lizenzgeschäft ausbaufähig?
Merl: Es könnte noch mehr werden. Warten Sie ab. Vielleicht ergibt sich schon im kommenden Jahr etwas.

Was haben Sie sonst noch geplant?
Miecznik: Wir werden mit Desserts und Feinkostsalaten noch mehr die Aspekte Regionalität und Saisonalität bedienen. Das kommt bei Handel und Verbrauchern gut an. Muttertag, Karneval als fünfte Jahreszeit bieten zusätzliche Anlässe. Und über „So schmeckt die Heimat“ mit ursprünglichen Rezepturen und Rohwaren aus Nordrhein-Westfalen haben wir seit gut einem Jahr auch einen für Verbraucher gut nachvollziehbaren regionalen Bezug bei Feinkostsalaten.

Nochmals zurück zu den Desserts. Wie beurteilen Sie das Potenzial im diesem Bereich?
Hier bieten sich uns noch weitaus mehr Möglichkeiten als bei den Feinkostsalaten. In den vergangenen zehn Jahren hat Merl als Premium-Anbieter hier Maßstäbe gesetzt und den Markt mitentwickelt. Die Optik mit drei oder mehr Schichten, stückigen Früchten, klassische Rezepturen, beste Zutaten, Verzicht auf Aromen, transparente Verpackung etc. stehen dafür. Und was die Produktion in Brühl angeht, ist der Begriff Manufaktur gerechtfertigt. Viele Schritte werden noch von Hand gemacht.

Welche Rolle spielt der Export?
Merl: Der Anteil unseres Auslandsgeschäftes ist derzeit noch klein und einstellig, aber es wird daran gearbeitet. Wir werden auch künftig keine Schiffe nach Australien schicken, jedoch sondieren wir das Feld in den europäischen Nachbarländern. Insbesondere für den Dessertbereich sehe ich Potenzial sowohl unter Marke als auch Private Label. Der Export ist auch Notwendigkeit, weil im Zuge der allgemeinen Globalisierung Anbieter aus anderen Ländern auf den deutschen Markt kommen.

Sind Sie im Zuge der Konzentration und Konsolidierung auf Herstellerseite ein Übernahmekandidat?
Wir sehen uns nicht als solcher. Wir vollziehen vielleicht aus Ihrer Sicht kleine Schritte, aber die sind nachhaltig und machen unser Familienunternehmen zukunftsfähig für die vierte Generation.
{tab=Die Personen}
Susanne Merl

  • 39 Jahre alt
  • Geschäftsführerin der Edmund Merl GmbH& Co KG
  • Lebensmitteltechnologin
  • Begeistert von qualitativ hochwertigen Lebensmittel

Thorsten Miecznik

  • 40 Jahre alt
  • Geboren und bis heute wohnhaft in Bochum
  • Seit 01.10.2011 bei Edmund Merl GmbH & Co KG als Vertriebsleiter
  • Bis 30.09.2011 mehr als zehn Jahre bei Emmi Deutschland GmbH in verschiedenen Vertriebspositionen, zuletzt als Senior Key Account Manager
  • Schätzt frische Lebensmittel und faire Gespräche mit Handelspartnern

{tab=Das Unternehmen}

Edmund Merl GmbH & Co. KGBrühl

  • Geschäftsführer: Edmund Merl, Susanne Merl
  • Export: Benelux, Frankreich, Schweiz, Österreich, Ungarn
  • Umsatz 2010: 52 Mio. Euro
  • Zertifiziert: IFS „höheres Niveau“, MSC
  • Beteiligungen: Merl Frische Service GmbH; Rheinische Feinkost GmbH
  • Mitarbeiter: 180

{tab=Bilder}Fotos: Hoppen

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Susanne Merl,Geschäftsführerin der Edmund Merl GmbH& Co KG, und Thorsten Miecznik,Vertriebsleiter.
Bild öffnen Susanne Merl zum Lizenzgeschäft:
Bild öffnen Thorsten Miecznik, Vertriebsleiter.