Interview Kalabrien - Vertriebskanäle

Interview mit Dott. Fabrizio Capua, Regionalminister für Internationalisierung der Region Kalabrien.  Das Gespräch führte Christina Steinheuer.

Donnerstag, 03. November 2011 - Hersteller
Christina Steinheuer
Artikelbild Kalabrien - Vertriebskanäle

Wollen Sie sich nur auf Süddeutschland konzentrieren oder auf andere Regionen oder auf ganz Deutschland?
Diese Entscheidung ist gut abzuwägen und muss in kleinen Schritten getroffen werden. Bei Abschluss jedes länderbezogenen Projektes – und hier ist Deutschland eingeschlossen – werden wir im Detail die Erfahrungen analysieren. Wir werden uns mit den Unternehmern abstimmen; vor allem werden wir auch die konkreten Ergebnisse auswerten, die insgesamt und von den einzelnen Betrieben erzielt wurden. Mehr als alles andere sind nämlich die Ergebnisse das, was wirklich zählt – also die unterschriebenen Verträge und die Rückmeldungen des Publikums. Ehrgeiziges Ziel ist es natürlich, den Markt in breitem Umfang anzugehen, aber wir werden „vor Ort“ beurteilen, ob die Vorbedingungen vorliegen, dies zu tun.

Sind Sie für kleine Ketten wie Kaiser’s Tengelmann oder Dohle (HIT-Märkte) oder einzelne Edeka-Regionen (wie Südbayern) attraktiv, oder direkt die Großen wie Aldi, Rewe, Lidl?
Das industrielle Gefüge Kalabriens besteht vor allem aus Kleinstunternehmen und aus kleinen und mittelständischen Unternehmen. Natürlich ist Wachstum das Ziel, und den Lieferungen an kleinere Vertriebskanäle sollen auch Lieferungen an Großketten folgen. Allerdings ist so etwas schwer zu bewerkstelligen, ohne dass dabei das Produktionssystem verfälscht wird und ohne dass es Auswirkungen auf die Qualität der Produkte gibt. Wie ja bereits erwähnt, sind es höhere Qualität und höhere Kosten, die das „typische“ Produkt gegenüber dem „industriellen“ Produkt auszeichnen. Es geht um Eigenschaften, die es abheben und es gegenüber vielen anderen Produkten, die bereits auf dem Markt vertreten sind, einzigartig machen.

Was soll der Absender der Firmen sein? Das jeweilige Unternehmen oder die Region oder „made in Italy“?
Bislang haben wir über Promotion und Wertsteigerung des „made in Calabria“ in seiner Gesamtheit gesprochen. Deutlich sichtbar geworden sein dürfte wohl unser Wille, auf den wichtigsten internationalen Märkten die Begriffe  „kalabresische Tradition“ und „Ursprungsland“ sowie das Image des Systems der kalabresischen Produkte aufzuwerten. In der Gesamtschau dieses Rahmen kommt dann den einzelnen Unternehmern die Aufgabe zu, sich abzuheben und die eigenen Spitzenerzeugnisse bestmöglich zu bewerben.