Real: Standort-Übernahme durch Edeka und Kaufland in der Kritik

Die Grünen-Fraktion im deutschen Bundestag sorgt sich um den Wettbewerb im Lebensmitteleinzelhandel. Die Abgeordneten Renate Künast und Katharina Dröge fordern eine Stellungnahme von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmeier.

Freitag, 03. April 2020 - Eilmeldung
Reiner Mihr

Die beiden Abgeordneten Künast und Dröge verweisen auf die bereits vorhandende Konzentration im Lebensmittelhandel Deutschlands und betonen die Stellung von Edeka und Kaufland/Lidl. Durch die Übernahme von Real-Filialen durch Edeka und Kaufland befürchten beide zusammen mit dem Metro-Gesamtbetriebsrat, dass in Folge der Zerschlagung von Real etwa 10.000 der insgesamt etwa 34.000 Real-Arbeitsplätze gefährdet sein könnten. Künast und Dröge verweisen auch auf die Bedeutung einer regional vielfältigen Versorgung vor dem Hintergrund der aktuellen Pandemie und sehen diese wohl als gefährdet an.

Deshalb stellen die beiden Abgeordneten dem Bundeswirtschaftsminister eine Reihe von Fragen, u.a. nach seiner Einschätzung der Konzentration im LEH, welche Auswirkungen er durch die angekündigte Übernahme von 53 Real-Standorten durch Edeka und 88 Standorten durch Kaufland befürchtet und wie sich dies auf die Nachfragemacht im Handel auswirkt. In einem Schreiben an Altmaier verweisen beide auch auf das Fusionskontrollverfahren von Edeka/Kaiser’s Tengelmann im Jahr 2015, wo das Bundeskartellamt zu der Einschätzung kam, dass sich die Marktführerschaft von großen Supermarktketten immer weiter verstärkt.