Jörg Steffens - Edeka Nord Für die Region

Mit ihrer neuen Regionalmarke will Edeka Nord beim Verbraucher punkten und heimische Landwirte stärken.

Donnerstag, 21. Oktober 2010 - Management
Markus Oess
Artikelbild Für die Region

Die Edeka Nord ist regional bzw. sogar lokal aufgestellt, betont Jörg Steffens, Geschäftsführer Vertrieb, Marketing, im Gespräch mit der LEBENSMITTEL PRAXIS. Der Stellenwert der regionalen Produkte für Nord ist entsprechend hoch. „Gut 95 Prozent aller Märkte befinden sich in den Händen unserer Kaufleute, die als Unternehmer in ihrem lokalen Umfeld stark eingebunden sind und jede Möglichkeit nutzen, sich entsprechend mit ihrem Angebot zu profilieren", betont der Manager. Jetzt soll mit „Unsere Heimat" die heimische Landwirtschaft gestärkt werden. Da bleiben nur die beiden Warengruppen Molkerei-Produkte sowie Obst und Gemüse. Steffens schließt folgerichtig den Ausbau der Range auf neue Warengruppen aus.

Der Manager ist überzeugt, dass die Verbraucher den Internet-Check für die Produkte annehmen und wissen wollen, woher „Unsere Heimat" genau stammt und die Ware produziert wird. „Wir haben mit unserem Gutfleischprogramm diese Erfahrung gemacht. Auch bei unserer Kernmarke Gutfleisch informieren sich unsere Kunden über Herkunft und Produktion." Die Nordlichter wollen den Imagetransfer auf „Unsere Heimat" hinbekommen. „Ich bin sicher, das wird funktionieren. So haben wir auch bei 'Unsere Heimat' in Kooperation mit Greenpeace, mit denen wir schon seit Jahren eng zusammenarbeiten, unsere Prüfprozesse offengelegt. Das wird von unseren Kunden honoriert." Preislich ist „Unsere Heimat" unterhalb der A-Marke positioniert. Dafür erhalte der Kunde ein Top-Produkt, mit dem er die Region unterstützt. „Warum sollte er also nicht zugreifen?", fragt Steffens.

Neben der Tatsache, dass es eine Edeka Nord-Marke ist, setzt Steffens auf eine langfristige vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Meiereien und Landwirten. „Wir zahlen ein zusätzliches Milchgeld in Höhe von 7 Cent. Dafür erwarten wir Top-Qualität und im milchwirtschaftlichen Bereich gentechnikfreie Produkte", grenzt Steffens die Marke zu vergleichbaren Produkten ab. Das Ziel, das mit der neuen Regional-Marke erreicht werden soll, formuliert der Manager in knappen Sätzen: „Wir wollen die heimische Landwirtschaft nachhaltig unterstützen und so einen ökonomisch und ökologisch sinnvollen Kreislauf sicherstellen. Der Name Edeka Nord soll noch stärker mit der Region vor Ort verknüpft werden."

Unterstützung holte Edeka Nord bei den Genossen im Südwesten, die bereits 2006 „Unsere Heimat" entwickelt und auf den Markt gebracht haben. „Bei den Kollegen aus Offenburg, allen voran der damalige Geschäftsführer Hans-Dieter Bader, muss ich mich bedanken. Sie haben uns den Markenkern zur Verfügung gestellt und uns natürlich so viel Arbeit gespart. Auch haben wir das Qualitätsmanagement und die Prüfkriterien eng mit Offenburg abgestimmt. Für den Norden mussten wir aber einen eigenen Weg finden."

Nach Aussage von Steffens begrüßen die Kaufleute die neue Marke, die auch auf der Hausmesse vor wenigen Wochen breit vorgestellt wurde. „Unsere Kaufleute wissen, dass damit ein Stück Heimat und Glaubwürdigkeit verbunden ist, über die die Konkurrenz noch nicht in dieser Ausprägung verfügt." Die Stimmung der Hausmesse, die als Barometer den aktuellen Geschäftsverlauf widerspiegelt, beschreibt der Manager als „sehr optimistisch". Die Kaufleute hätten dieses Jahr eine positive Umsatzentwicklung. Zudem sei eine stattliche Anzahl auch kleinerer Lieferanten angereist, um mit ihren Angeboten das Sortiment in den Läden abzurunden. „Unsere Kaufleute investieren auch wieder in Technik und Ladenbau.

„Wir blicken positiv in die Zukunft", sagt Steffens abschließend. „Wir haben mit einem Plus von 2,5 Prozent geplant. Aktuell liegt unsere Entwicklung über Plan."