Alimentaria Bühne für Marken

Alimentaria -Chef J. Antonio Valls will die Messe internationalisieren und hat auch Deutschland im Blick.

Donnerstag, 09. Februar 2012 - Management
Sonja Plachetta
Artikelbild Bühne für Marken

Die Alimentaria in Barcelona wird 2012 so international sein wie nie zuvor. Messe-Chef J. Antonio Valls erklärt im Gespräch mit der LP, welche Rolle Deutschland dabei spielt.

Warum sollten deutsche Händler und Einkäufer zur Alimentaria kommen?
J. Antonio Valls: Alimentaria zählt zu den drei wichtigsten Messen für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie weltweit. Ein Besuch dort bietet exzellente Möglichkeiten, um die besten Lieferanten zu treffen, neue Produkte kennenzulernen, Trends aufzuspüren, Visionen für den spanischen sowie internationalen Markt zu entwickeln und Kontakte zu knüpfen mit den wichtigsten Vertretern der Lebensmittelindustrie. Auf den Export von Lebensmitteln orientierte Unternehmen finden auf unserer Messe leicht Zugang zu neuen interessanten Märkten, auch über den spanischen Markt hinaus. Eine große Hilfe auch für deutsche Firmen werden zum Beispiel die „Food&Drink Business Meetings“ sein, ein Austausch für Vertriebsleute spanischer Firmen und ausländischer Importfirmen.

Welche Rolle spielt Deutschland bei der Internationalisierung der Alimentaria?
Deutschland zählt zu den wichtigsten Ländern, die wir im Fokus haben. Es präsentiert sich auf einer größeren Fläche als bei der vorherigen Alimentaria. Die zwei größten deutschen Flächen finden sich im Pavillon 2 (International) und im Pavillon 6 (Süßwaren). Vor allem Einkäufer und Aussteller sind willkommen, die ein besonderes Interesse für Getränke wie Bier, für Brot, Molkereiprodukte (vor allem Käse), Süßgebäck, Süßwaren und Schweinefleisch haben. Denn es werden viele internationale Markenartikler dabei sein, die nie zuvor auf der Alimentaria präsent waren.

Warum ist der deutsche Markt wichtig für spanische Hersteller?
Deutschland ist weltweit das zweitwichtigste Ziel für den Export spanischer Lebensmittel. Beim Wein liegt es sogar auf dem ersten Platz – ein Schlüsselmarkt also. 2010 wurden Lebensmittel und Getränke im Wert von knapp 3,4 Mrd. Euro nach Deutschland verkauft, 8,8 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Umsatz mit Obst und Gemüse stieg in dem Zeitraum um 4,1 Prozent auf mehr als 1 Mrd. Euro. Fleischwaren wurden im Wert von 130 Mio. Euro nach Deutschland verkauft, 11,3 Prozent mehr als 2009.

Welche Produkte haben gute Chancen, sich auf dem deutschen Markt zu etablieren?
Wein, Öl und Fleisch sind die drei wichtigen Sortimente, die Spanien als Marke in Deutschland stark machen. Ich sehe gute Chancen für Bio-Weine, weil sie in Deutschland nachgefragt werden und die spanischen Bio-Weine ein gutes Preis-Leistungsverhältnis haben. Außerdem haben die Deutschen Interesse an Rosé-Weinen.

Welche sind 2012 die wichtigsten Trends in der Branche?
Innovation, Gesundheit, Wohlfühlen, Convenience und Genuss sind die großen Trends. Zudem bemerken wir eine größere Nachfrage nach Premium-Produkten sowie nach Markenartikeln, weil den Herstellern die Fähigkeit zugesprochen wird, Arbeitsplätze zu schaffen. Diese Trends greifen wir mit dem neuen Projekt „The Alimentaria Hub“ auf, wo es auch um Qualität, Fortschritt und Sicherheit geht.

Was beeindruckt Sie am meisten, wenn Sie in deutschen Supermärkten einkaufen?
Die Größe, die offenen Räume, die enorme Angebotsvielfalt, der starke Einsatz für die Einführung neuer Produkte, die Anwendung der neuesten Marketingmethoden und die Erreichbarkeit.

Bild: Alimentaria-Chef J. Antonio Valls.
Erstmals vier Messe-Tage in Barcelona
Zum ersten Mal öffnet die Lebensmittelmesse Alimentaria in Barcelona in diesem Jahr für vier Tage, vom 26. bis 29. März. Die Internationalisierung soll dieses Mal stark vorangetrieben werden. Erwartet werden auf rund 95.000 qm etwa 4.000 Firmen, ein Drittel davon internationale, sowie 140.000 Besucher, gut 35.000 davon aus dem Ausland. Die Zahl der internationalen Besucher liegt damit im Vergleich zur ersten Auflage der Alimentaria in Barcelona im Jahr 2000 um 91 Prozent höher. Aussteller aus mehr als 75 Ländern sind angemeldet, im Fokus steht der asiatische Markt. Allein China hat seine Ausstellungsfläche verdoppelt. Es gibt zwölf thematische Ausstellungen, wovon Wein/Spirituosen und Fleisch die größte Fläche einnehmen. Zudem gibt es drei Sonderthemen – Regionales, Internationales sowie Premium- und Gourmetprodukte. Eine Neuerung ist das Forum „The Alimentaria Hub“, wo auf fast 4.000 qm Innovationen vorgestellt, Ideen ausgetauscht und Trends diskutiert werden. Infos: www.alimentaria.com.