GfK-Studie zum Handzettel Den Ausstieg gut vorbereiten

Gedruckte Werbung bleibt relevant für viele Konsumenten bei der Angebotssuche. Und beeinflusst, wo der Kunde einkauft.

Freitag, 17. Februar 2023 - Management
Susanne Klopsch

Vorsicht beim vollständigen Abschied vom gedruckten Handzettel: Aktuell sind mehr als 80 Prozent der Prospektleser (digital, gedruckt) bereit, für den Einkauf eines Sonderangebotes vom Stammgeschäft zur werbenden Einkaufsstelle zu wechseln. Zwei Drittel der Konsumenten nutzen Prospekte, um den Einkauf zu planen. „Es gibt also einen direkten Zusammenhang zwischen attraktiven Angeboten und der Einkaufsstättenwahl“, sagt Daniel Schönknecht zu den Ergebnissen einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Sein Fazit: „Für Händler, die den Papierhandzettel ersatzlos abschaffen wollen, steigt das Risiko, Kunden zu verlieren.“ Sie sollten daher auch die reinen Papierliebhaber berücksichtigen und Übergangslösungen anbieten. Diese Gruppe mache etwa ein Drittel des Gesamtmarktes aus (mehr Ergebnisse rechts auf der Seite). Die Daten stammen aus dem GfK Consumer Panel und einer Ad-hoc-Befragung unter 1.500 Konsumenten.

Der Ausstieg der Rewe aus der Werbung mit dem gedruckten Handzettel Mitte 2023 brachte in diesem Jahr die Entwicklung des Medien-Mixes wieder in die Diskussion. In der GfK-Umfrage zeigte sich auch, dass mit 47 Prozent (2018: 41 Prozent) der Anteil derer, die sowohl online als auch über gedruckte Handzettel nach Sonderangeboten suchen (Multichannel-Fans), am stärksten gestiegen ist. Schönknecht: „Es gibt eine langsame Verlagerung von Papier- zu digitalen Prospekten in der Leserschaft, die in Zukunft sicher noch wachsen wird.“