Insolvenzplan - Karstadt Gläubigersegen

Ein Verzicht auf bis zu 97 Prozent der Forderungen soll den Erhalt von Karstadt sichern. Die Karstadt-Gläubiger haben den Insolvenzplan und damit den Verkauf der Warenhauskette abgesegnet. Kauf-Interessenten sollen bis zum 23. April ihr Angebot vorlegen.

Donnerstag, 02. September 2010 - Management
Lebensmittel Praxis

Es geht es um 120 Warenhäuser und 26.000 Beschäftigte. Ziel sei es weiterhin, Karstadt so schnell wie möglich zu verkaufen, sagte Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg. Von sechs an dem Verkaufsprozess beteiligten Parteien seien mit einem Kandidaten bereits „sehr intensive Gespräche“ geführt worden, hieß es am Rande der Veranstaltung. Ob es überhaupt zu einem Abschluss kommt, ist noch nicht klar. „Wir besitzen noch keine Sicherheit, dass sich ein Käufer findet“, sagte Insolvenzverwalter Görg. Eigentlich sollte die Warenhauskette bis zum 30. April einen neuen Besitzer finden. Diese Frist soll aufgehoben werden, womit sich der Verkauf des Konzerns länger hinziehen könnte. Namen von Kaufinteressenten wurden nicht genannt. Selbst eine Zerschlagung des Unternehmens kann Görg nicht gänzlich ausschließen.

Auch nach einem Einstieg eines Investors drohen weitere Einschnitte. „Die eigentliche Restrukturierung hat Karstadt noch vor sich“, sagte der für die Ausarbeitung des Insolvenzplans zuständige Rechtsanwalt Helmut Balthasar bei der Gläubiger-Versammlung. Mit dem Insolvenzplan habe das Unternehmen jedoch nun eine Chance zum Überleben. Für den Insolvenzplan hatten sich unter anderem Vermieter, Beschäftigte und Dienstleiter bereits zu Sanierungsbeiträgen in Millionenhöhe verpflichtet. Von mehr als 2,7 Mrd. Euro angemeldeten Forderungen waren bei der Veranstaltung 2,45 Mrd. Euro durch 154 in Essen tatsächlich erschienene Gläubiger vertreten. Die Gläubiger sollen nach den Regelungen des vorgestellten Insolvenzplans auf bis zu 97 Prozent ihrer Forderungen verzichten. Die Warenhaus-Kette soll nach dem Willen des Insolvenzverwalters Klaus Hubert Görg erhalten bleiben.