Automatisierung Der Supermarkt-Automat

Das vollautomatische Hochregallager Typy packt Einkaufskörbe rund um die Uhr und innerhalb weniger Minuten. Die erste Filiale hat in Düsseldorf eröffnet.

Montag, 18. Januar 2021 - Management
Elena Kuss
Artikelbild Der Supermarkt-Automat
Bildquelle: Elena Kuss

Die Wände der kleinen Filiale in Düsseldorf sind dramatisch in Schwarz gestrichen. Gleich hinter den automatischen Schiebetüren lädt ein edler Kaffeeautomat mit Bohnen einer hauseigenen Biomischung  auf ein Heißgetränk ein. „Don’t call it Supermarket“ steht auf einem Flyer, mit dem der digitale Lebensmittelhandel für sich wirbt. Dabei erinnert das Sortiment im Markt an genau das: einen Supermarkt. Hygieneartikel, Milch, Käse, Gemüse, Wein und auch frische Salate, Bowls und belegte Brote werden angeboten. „Typy ist ein Automat“, klärt Maximilian Grönemeyer, Mitgründer des digitalen Projekts, auf. Es sei kein Personal im Markt notwendig, Inventur und sogar das Verräumen der Ware übernimmt das System. Es gibt zwei Hochregallager. Eines ist gekühlt. Dort lagern beispielsweise Weißweine, Milch- und Frischeprodukte. Die Waren werden stehend gelagert. Das ist platzsparend und erlaubt unterschiedliche Verpackungen, die nicht stapelbar sein müssen. Das Roboterteam pickt die Bestellungen auf ein Tablett, die dann zum Kunden ans Abholterminal geliefert werden. „Das macht es einzigartig“, sagt Grönemeyer.

Im Laden bekommt der Konsument davon nicht viel mit. Wer online per App seine Bestellung bereits aufgegeben hat, erhält einen QR-Code, den er am Terminal gegenüber der Kaffeemaschine einscannen kann. Bezahlt wird ausschließlich digital. Wird Alkohol oder Tabak bestellt, fordert der Automat zum Zeigen des Ausweises auf. Der Shopper legt Führerschein oder Personalausweis auf eine Art kleinen Scanner und bestätigt so, dass er über 18 Jahre alt ist. Der Kunde wird nach der Registrierung an eines der beiden Abholterminals verwiesen und dort namentlich begrüßt. „Hallo Elena“ leuchtet auf den Türen der beiden Aufzüge – einen für gekühlte Ware, also zwei pro Abholstation. So wird auch die Bearbeitung von größeren Bestellungen erleichtert. Eine der beiden Türen gleitet nach oben, und die Bestellung – im konkreten Testfall eine gekühlte Flasche Weißwein – kann aus dem Fach genommen werden. Aktuell ist das Shoppingerlebnis auf 12 Stunden limitiert. Das soll sich jedoch schon bald ändern. „Wir befinden uns noch in einer Betaphase“, erklärt Grönemeyer. Die Filiale sei momentan immer mit einem Mitarbeiter besetzt, um die Bedienung des Systems zu erklären und Fragen zu beantworten.