Edeka Minden Regionales ins Regal

Edeka Minden testet die Akzeptanz lokaler Produkte in sechs Märkten in Berlin und Brandenburg.

Montag, 16. Mai 2011 - Management
Sonja Plachetta

37 Prozent der Bevölkerung kaufen regelmäßig Produkte aus der Region, weitere 44 Prozent zumindest gelegentlich. Das ist ein Ergebnis der Nestlé-Studie „So i(s)st Deutschland 2011", die Jörg Vogelsänger, Brandenburgs Minister für Infrastruktur und Landwirtschaft, bei der Generalversammlung der Edeka Minden-Hannover eG in Potsdam zitierte. Es sind Zahlen, die verdeutlichen, warum Edeka mehr denn je auf Regionalität setzt. Es lässt sich gutes Geld verdienen mit Spreewälder Gurken, Äpfeln aus dem Havelland, Beelitzer Spargel, Neuzeller Schwarzbier oder Cottbusser Keksen. Pro Jahr vermarktet die größte der sieben Edeka-Regionalgesellschaften nach eigenen Angaben allein Obst und Gemüse aus Brandenburg im Wert von 20 Mio. Euro. Derzeit sind etwa 2.500 Produkte von 162 regionalen Produzenten bei Edeka gelistet.

Und es sollen noch mehr werden. Deshalb werden von Juni an in sechs ausgesuchten Märkten in Berlin und Brandenburg besondere Kreationen aus der Region ins Sortiment aufgenommen. Durch Hinweise am Regal, Verkostungen und Werbung unterstützt Edeka den Abverkauf. Zwölf Wochen lang soll dann getestet werden, wie die Neuheiten bei den Kunden ankommen. Wenn die Verbraucher ordentlich zugreifen, kommen die Produkte flächendeckend in die Regale der Märkte in Berlin und Brandenburg. In diesem Fall ist Edeka für sechs, bei Frischeprodukten für vier Monate exklusiver Anbieter dieser Artikel im Lebensmittelhandel. „Durch ein stärkeres Angebot regionaler und lokaler Produkte wollen wir uns stärker von den Discountern unterscheiden", begründet Vorstandssprecher Mark Rosenkranz den Schritt. Rosenkranz zufolge braucht es aber noch mehr Märkte mit einer Verkaufsfläche von mindestens 1.500 qm, um den Kunden mehr regionale Produkte anbieten zu können. In der Region Berlin/Brandenburg sieht er noch Potenzial für 30 neue Edeka-Standorte.

Um weitere Angebote von neuen Lieferanten ins Sortiment aufnehmen zu können und um die 173 Märkte der landesweit 137 selbstständigen Einzelhändler schneller beliefern zu können, investiert Edeka Minden-Hannover 46,6 Mio. Euro in die beiden Lagerstandorte im Land, in Spreeau-Freienbrink (Oder-Spree) und Mittenwalde (Dahme-Spreewald). Spreeau-Freienbrink soll im Juli 2011 in Betrieb gehen, Mittenwalde Anfang 2012. Berlin/Brandenburg ist damit Pilotregion für das neue Logistik-Konzept der Edeka Minden.