Regional-Star 2016 Kategorie: Kooperation

Vorgestellt werden Konzepte die auf eine Zusammenarbeit zwischen Handel und Produzenten setzen.

Freitag, 15. Januar 2016 - Management
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Kategorie: Kooperation
Konsum Dresden, Dresden

Tischlein deck dich
Eine scheinbar nicht enden wollende Festtafel inmitten eines Shopping-Centers, beladen mit regionalen Produkten. Mit dieser außergewöhnlichen Präsentation in der Dresdner Centrum Galerie läutete Konsum Dresden im Oktober 2015 seine jährlich stattfindende Heimatwoche ein. Auf 16 m präsentierte die „längste Heimattafel Sachsens“ in Kooperation mit 41 Lebensmittelherstellern die kulinarische Vielfalt des Bundeslandes. Im Rahmen eines abwechslungsreichen Bühnenprogramms sowie an Verkostungsständen im Konsum-Markt hatten diese zudem die Gelegenheit, über ihren Betrieb, ihre Produkte und deren Herstellung zu sprechen. Die Heimatwoche fand bereits zum 4. Mal in den Konsum- und Frida-Märkten der Konsumgenossenschaft statt – sie steht unter wechselnden Mottos. Sie ist ein Element des langjährig angelegten Kooperationsprojekts „Hier ist Heimat“, das Konsum Dresden 2012 gemeinsam mit Erzeugern und dem sächsischen Landwirtschaftsministerium z ur Vermarktungsförderung startete. Heute beliefern rund 115 regionale Erzeuger das Handelsunternehmen. Gelistet sind ca. 3.000 verschiedene sächsische Artikel. Mit ihnen erwirtschaftet Konsum Dresden nach eigenen Angaben rund 25 Prozent des Umsatzes. Über das Jahr hinweg vermitteln Informationstafeln und Regalschilder in den Frida- und Konsum-Märkten sowie Beiträge im Kunden-Magazin „Frida“ und auf der Website www.konsum.de Wissenswertes und Geschichten rund um die regionalen Produkte, die enthaltenen Zutaten und die Produzenten dahinter.

Zum Konzept
  • Kooperationsprojekt „Hier ist Heimat“ seit 2012
  • Jährliche Aktion „Heimatwoche“ in Märkten
  • 3.000 Produkte von 115 regionalen Lieferanten stehen für 25 Prozent des Umsatzes

Edeka Südwest, Offenburg

Vom Händler zum Bio-Kuppler
Mit „Unsere Heimat – echt & gut“ schuf die Edeka Südwest eine der ersten regionalen Handelsmarken im deutschen Lebensmittel-Einzelhandel. Die ständige Weiterentwicklung des Sortimentes ist ein wichtiger Baustein des Erfolges. Dabei ist die Regionalgesellschaft stets auf der Suche nach Innovationen, die unter dem Aspekt des Tierwohls sowie unter strengen Richtlinien der Bio-Anbauverbände Bioland und Demeter erzeugt werden. Ein Ergebnis dieser Suche ist das Bio-Heumilch-Sortiment der Marke „Unsere Heimat“, hergestellt aus der Milch regionaler Demeter-Betriebe. Die Entwicklung der Produkte und die dahinterliegenden Prozesse lagen dabei maßgeblich in der Hand des Handelsunternehmens. So unterstützte die Edeka Südwest die Demeter Milchbauern Süd, ein Verein mit 20 Demeter-Milchbauern, bei der Suche nach neuen Molkereien und kümmerte sich um die komplette Produktentwicklung inklusive Verpackungsgestaltung und Kalkulation des gesamten Prei sgefüges bis zur Produkteinführung von Milch, Quark, Joghurt und Käse.

Zum Konzept
  • Ausbau des Angebots unter der regionalen Eigenmarke durch Bio-Heumilch- Produkte
  • Unterstützung der Bauern bei der Suche nach neuer Molkerei

Tegut, Fulda

Engagement in der Vorstufe
Konventionelles Schweinefleisch aus der Region garantiert ohne Gentechnik, kurze Tiertransporte sowie eine höchstmögliche Rückverfolgbarkeit entlang der gesamten Prozesskette: Dafür steht der Name „LandPrimus“. Die Landwirte befinden sich in der Rhön und im Vogelsberg, in maximal 80 km Entfernung vom Tegut-Sitz in Fulda. Die Tiere, eine Kreuzung aus der DanSau und eines Duroc-Ebers, werden artgerecht gehalten, vorwiegend mit hofeigenem Getreide gentechnikfrei gefüttert und in Fulda geschlachtet. Bereits seit 1993 ist die Marke der Kurhessischen Fleischwaren Fabrik (kff) wichtiger Bestandteil des Tegut-Sortiments. Mit der Neu-Fokussierung der kff auf die Herstellung von Bio-Produkten drohte dem Markenfleischprogramm Anfang 2015 das Aus. Tegut sprang ein und stellte sich der Herausforderung, die Kooperation zwischen Landwirten, Beratungsstellen, Transport und Verarbeitung aufrechtzuerhalten und einen Absatzmarkt für die bis dato 35.000 herangew achsenen Schweine zu garantieren. Das langfristige Ziel von Tegut: Die Fleisch- und Wurst-Theken der Hessen sollen sich zu 100 Prozent mit Produkten ohne Gentechnik profilieren. Von der angestrebten Expansion von Tegut in Richtung Süddeutschland soll daher auch die Entwicklung des Markenfleischprogramms profitieren. So laufen bereits erste Gespräche, um LandPrimus auf die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg ausweiten zu können. Zudem soll das Programm mittelfristig auf andere Gattungen übertragen werden, um auch regionales Lamm, Kalb, Rind und Geflügel ohne Gentechnik anbieten zu können.

Zum Konzept
  • Konventionelles gentechnikfreies Schweinefleisch aus der Rhön und dem Vogelsberg
  • Erweiterung des Programms auf weitere Gattungen

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