Die Tengelmann-Tochter Kaiser's Tengelmann (KT) hat sich mit Verdi und Betriebsräten über einen Zukunftssicherungsvertrag geeinigt. Darin wird unter anderem ein Verzicht auf einen Teil des Gehaltes geregelt. Im Gegenzug spricht das Unternehmen eine Beschäftigungssicherung aus. In einem Schreiben an die Mitarbeiter betont KT-Chef Raimund Luig, dass mit diesem „Vertrag alle Beteiligten einen wichtigen Beitrag leisten, um schneller und intensiver in die Erweiterung und Modernisierung der Filialen zu investieren".
Für die nächsten drei Jahre verzichten alle Mitarbeiter (inklusive Logistik) auf die Hälfte ihres Weihnachts- und Urlaubsgeldes.
Trotz Beschäftigungssicherung kann im Ausnahmefall betriebsbedingt gekündigt werden. Dann entscheidet eine von Verdi eingesetzte Kommission darüber. Die werde sehr genau verfolgen, ob und in welcher Form KT den Zukunftssicherungsplan einhalten wird.
„Durch die erfolgreiche Umsetzung von verschiedenen zukunftsweisenden Investitionen und Maßnahmen (Filialumbauten, Neueröffnungen, Expansion) werden wir bald wieder auf stabilen Füßen stehen", sagte Luig. Hintergrund: Nach dem Verkauf der Region Main-Rhein im März des Jahres soll sich die Supermarktkette nach dem Willen von Tengelmann-Chef Karl Erivan Haub (vgl. LP 14/15 2010) auf die noch verbliebenen drei Kernregionen konzentrieren. Haub erklärte im LP-Interview: „Wir haben die Zentrale aus Viersen zu uns nach Mülheim geholt. Wir müssen effizienter werden, auch mit Blick auf die Kosten. (...) Die Generallinie für alle Regionen ist klar. Unser neues Konzept wird hervorragend angenommen. Bislang haben wir 200 Filialen umgestellt. Nun müssen wir in einem Kraftakt die Umstellung aller Märkte abarbeiten." Eine Tengelmann-Sprecherin wollte sich über die bekannten Details der Einigung hinaus nicht äußern. Man habe sich geeinigt, allerdings sei der Vertrag noch nicht ausformuliert und unterschrieben.
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Reimund Luig, Chef bei Kaiser's Tengelmann.