Anders Einkaufen Konzepte

Wir stellen ihnen sieben Konzepte aus ganz Deutschland vor.

Mittwoch, 25. Februar 2015 - Management
Lebensmittel Praxis
Artikelbild Konzepte
Karls Erlebnis-Dörfer gehören
zu den beliebtesten Ausflugszielen
Deutschlands. Ideale
Plätze, um Lebensmittel und
mehr zu verkaufen.
Gut Hesterberg

Gutsallee 1, 16818 Neuruppin Lichtenberg

Direkt vom Hof

Gut Hesterberg, das heißt Fleisch von glücklichen Rindern sowie Gemüse und Naturgewürze. Alles, was der Besucher draußen auf Hof und Weide sieht, kann er im Hofladen kaufen und im Restaurant probieren. Dieses Bewusstsein transportiert das Neuruppiner Gut Hesterberg auch in die Berliner und Brandenburger Filialen. Der Gutshof, bekannt für Fleisch und Wurst in handwerklicher Qualität, erweitert aktuell das Sortiment um eine Convenience-Linie: drei Artikel ausschließlich aus natürlichen Zutaten. Die Rücken der Rinder – der Hof hält Herden von etwa 500 Galloways und Angus-Rindern – werden trocken am Knochen gereift. Die Dry-aged-Qualität sieht der Kunde nicht nur in den Reifekühlschränken in den eigenen Filialen, auch die Berliner Spitzengastronomie hat den regionalen Erzeuger entdeckt. Das Konzept, das auf dem Tierwohl und der regionalen Vermarktung basiert, setzt sich immer mehr durch. Treue Kunden aus Berlin und drum herum fahren regelmäßig zu dem Gutshof und genießen es, zu sehen und zu wissen, wo ihr Essen herkommt.

Fakten
  • Internet: www.guthesterberg.de
  • Angebot/Sortiment: Fleisch & Wurstwaren sowie Gastronomie
  • Shops: Wurstwaren bei Edeka & Reichelt in Berlin & Brandenburg, 5 eigene Filialen und Hofladen
  • Besonderheiten: Eigene Rinderhaltung, Schlachtung und Verarbeitung auf dem Gutshof, Hausmacher Wurstwaren, Schweinefleisch aus der Region von zertifizierten Höfen und geschlachtet im Partnerbetrieb in Neuruppin, eigene Freiland-Eier
  • USP: Gutshof, wie er früher einmal war: Authentisch und echt wird die Wertschöpfungskette „Von der Weide auf den Teller“ gelebt.
Karls Erlebnis-Dorf

Purkshof 2, 18182 Rövershagen

Das Dorf als Erlebnis

Angefangen hat es 1921 mit den Großeltern des heutigen Geschäftsführers. Schon sie bauten in Rövershagen Obst & Gemüse an und verkauften es auf dem Rostocker Wochenmarkt. Die selbst angebauten Erdbeeren sind noch immer die Basis. Doch Karls Erlebnis-Dorf ist mehr. In den offenen Manufakturen des Bauernmarkts kann den Köchen und Bäckern über die Schultern geschaut werden.

Die kostenlosen Live-Vorführungen sind ein Erlebnis für die Sinne. Neben den handgemachten Manufakturprodukten werden regionale Lebensmittel und Getränke, Schönes für Haus und Garten, Mode und maritime Souvenirs angeboten. In Friedas Hof-Küche wird noch nach Oma Friedas Rezepten gekocht. Frische Zutaten machen den Unterschied und bereiten einen unvergesslichen Geschmack. Und für Kinder bietet Karls Erlebnis-Dorf Hüpfkissen, Kartoffelsack-Rutsche, Schatzhöhle und Traktorbahn. Ein Spielparadies für Kinder und das bei freiem Eintritt. Überall gibt es liebevolle Ideen und Attraktionen. Schlemmerwochen und thematische Schwerpunkte führen durch das Erlebnisjahr.

Fakten
  • Öffnungszeiten: Ganzjährig und täglich, 8 bis 19 Uhr
  • Internet: www.karls.de
  • Angebot: Hauseigene Manufakturprodukte, Erdbeerprodukte, Bunzlauer Keramik, Dekoartikel für Haus und Hof, Maritime Souvenirs u. m.
  • Anzahl: Standorte 5
  • Besonderheiten: Verbindung von Erlebnis, Gastronomie und Einkaufen, Schau-Manufakturen, Qualität, Authentizität, Barrierefreiheit, Tages- und Jahreskarten, Kindergeburtstage und Gruppenangebote, Online-Shop, 400 Erdbeerstände
  • USP: Erdbeer-Thematik, Manufakturenwelt
Proviant

Wühlischstr. 39a, 10245 Berlin

Grundsätzlich transparent

Das inhabergeführte Delikatessengeschäft befindet sich in Berlin-Friedrichshain, im Boxi Kietz. Ein Eckladen, wie es ihn früher gab. Seit über 15 Jahren verwöhnt das Team mit Freude und Hingabe die Kundschaft. Das Sortiment umfasst internationale Delikatessen und regionale Erzeugnisse aus traditioneller Herstellung. Die 50 verschiedenen Wurst- und Käsesorten, Öle, Essige, Wein, Pasta und Oliven kommen von kleinen Manufakturen und Meiereien sowie von deutschen Bio-Höfen. Hausgemachte Pesti, Antipasti und Marmeladen runden das Sortiment ab.

Der Grundsatz der Transparenz wird mit Leben erfüllt. Kunden erfahren, woher die Produkte stammen, wie sie zubereitet wurden, was das Tier gefressen hat, wo und wie es wohnt, bis zur „Kuh-Cousine zweiten Grades“. Mit weiß-blauen Wandfliesen und den vielen Leckerbissen in den Regalen wirkt der Laden nahezu mediterran. Hier lässt es sich gut frühstücken, und das kann der Kunde auch. Wobei der Name Brotzeit beinahe der bessere wäre, denn die Spezialitäten werden auf einem Frühstücksholz serviert. Ein ganz besonderer Service ist der Picknickkorb-Verleih. Die Devise: Es gibt nahezu nichts, was nicht in einen Picknickkorb passt.

Fakten
  • Internet: www.proviant-berlin.de
  • Öffnungszeiten: Mo.-Fr., 9-20 Uhr, Sa., 9-18 Uhr, und So., 11-17 Uhr
  • Größe: 75 qm
  • Anzahl Lieferanten: mehr als 30 Kleinst- und Familienunternehmen, Direktimporte
  • Kompetenz: Kulinarische Neugierde
  • Services: Catering, Präsentkörbe und Randi, das Lebensmittellexikon
  • USP: Picknickkorb-Verleih
SpeiseGut

Adresse: Alt-Gatow 30, 14089 Berlin

Der Kunde in der Pflicht

 Immer mehr Städter wünschen sich Obst und Gemüse aus der Region. Sie wollen wissen, wo die Zutaten für ihren Gemüsetopf herkommen und am liebsten gleich noch selber Hand anlegen. Dieser Trend inspirierte Christian Heymann, den gelernten Landwirt und Bauern. Vor drei Jahren gründete er SpeiseGut, eine bäuerliche Wirtschaftsgemeinschaft, die dem Prinzip der solidarischen Landwirtschaft entspricht. Ver- brauchergruppen von 20 bis 25 Personen (Bürogemeinschaften, Nachbarn) verpflichten sich, ein Jahr lang die Ernte abzunehmen. Dafür zahlen sie einen Monatsbeitrag, der von der Jahreshauptversammlung festgelegt wird. Im Gegenzug erhalten die Verbraucher in der Hauptsaison wöchentlich eine Kiste Obst & Gemüse und in der Nebensaison alle drei Wochen. Zudem müssen die Anteilseigner (Verbraucher) im Jahr drei Tage auf dem Acker arbeiten. Lebendiger kann das Prinzip „vom Acker auf den Tisch“ nicht sein. SpeiseGut kommt ohne Agrarsubvention aus. Das ist Heym ann wichtig. Denn er sieht seine Aufgabe darin, dem Verbraucher zu vermitteln, was das Lebensmittel wert ist. SpeiseGut ist ein Einzelunternehmen, was es transparent macht. Alle anderen Bereiche (Restaurant, Hofladen, Ölmühle) sind outgesourct.

Fakten
  • Erreichbarkeit: Bus X34 + 134, eigene Parkplätze vorhanden
  • Internet: www.speisegut.com
  • Angebot: Gemüse, Saft, Honig, kaltgepresstes Speiseöl, Kartoffeln
  • Besonderheiten: Regionalladen, Gastronomie, Ölmühle
  • Kompetenz: Lohnpressen, Öl
  • USP: Solidarische Landwirtschaft

Freiburger Münstermarkt

 Manche Traditionen kommen nie aus der Mode. In der badischen Handelslandschaft trifft dies auf den Freiburger Münstermarkt zu – der einzige Wochenmarkt in einer deutschen Großstadt, der an sechs Tagen in der Woche geöffnet ist. Heute bieten rund 200 Händler auf 10.450 qm Fläche rund um das Münster frisches Obst und Gemüse aus der Region, Blumen, Feinkost, Haushaltswaren sowie die Freiburger „lange Rote“, die berühmte Münsterplatzwurst, an. Rund 3 Mio. Menschen besuchen den Markt jährlich. Die ältesten Händlerfamilien sind hier seit 1880 zu finden. Die Freiburg Wirtschaft Touristik & Messe GmbH (FWTM) als Betreiber und die Stadt Freiburg seien stets darum bemüht, den Markt in seiner traditionellen Form zu erhalten, erklärt FWTM-Sprecherin Dr. Franziska Pankow. „Hierzu zählt insbesondere, dass auf der Münsterplatznordseite nur selbst erzeugte Waren angeboten werden dürfen und das Angebot damit regional und saisonal ist.“ Doch auch neue Anbieter und Produkte beleben den Markt. So ist die bekannte Tofu-Marke Taifun seit 2012 mit einem Imbiss vertreten. Seit März 2013 bieten die gelernten Köche Michael Hofer und Philip Klingel Spezialitäten im Glas und „entstaubte traditionelle Einmachkunst“ unter der Marke Hakuna Matata an. Dazu zählen schwarze Walnüsse, Saucen und Chutneys.

Montags bis freitags von 7.30 bis 13.30 und samstags bis 14 Uhr lockt der Freiburger Münstermarkt mit Regionalem. Infos: www.muenstermarkt.freiburg.de

Bonner Wochenmarkt

 „Wir tüten ein, gekocht wird daheim“, ist eine Art Slogan von den Cook-it-Gründern. Den Lebensmitteleinkauf im Supermarkt können sich ihre Kunden schenken. Viele Studenten, aber auch berufstätige Singles und sogar Rentner nutzen das Angebot von Cook it regelmäßig, vor allem in den Mittags- und Abendstunden. Sie kommen vorbei, suchen sich aus den wechselnden Gerichten aus, worauf sie Lust haben, lassen sich alles, was sie für die Zubereitung brauchen (inklusive Gewürze, Kochhilfsmittel und -anleitung) für die gewünschte Personenzahl grammgenau (Lebensmittel-Reste, die im Müll landen, werden so besser vermieden) und in einer Kochtüte zusammenstellen, um dann zu Hause selbst frisch zu kochen. Fast alle Kochsets gibt es schon ab einer Person.

Die Zutaten für die Gerichte stammen nahezu ausschließlich von Erzeugern aus dem Bonner Umland, also der Eifel (z. B. Naturfleischhof mit artgerechter Tierhaltung und eigenem Futtermittelanbau), dem Vor- und dem Siebengebirge sowie dem Bergischen Land. Das Sortiment an Gerichten reicht von schnellen Pasta-Variationen über aufwändige Fleischgerichte bis hin zu vegetarischen und sogar veganen Speisen. Pasta wird selbst produziert, oft vor den Augen der Kunden. Auf Plastikverpackungen wird größtenteils verzichtet. Infos: www.cookit-bonn.de.

Di.-Fr. 8-18 Uhr, Sa. 8-16 Uhr auf dem Wochenmarkt Bonn. Lieferdienst Cook-it-Kurier (Mi., Sa.), Mindestbestellwert 8 Euro, Lieferkosten 1,70 Euro.

Mutterland in Hamburg

Die erste von insgesamt drei Mutterland-Filialen wurde 2007 in Hamburg mit dem Ziel eröffnet, ausschließlich heimische Delikatessen anzubieten. Jan Schawe , Gründer und Inhaber des Delikatessengeschäfts, wollte in seinem Laden nur Produkte von kleinen Manufakturen anbieten, die man auf den großen Lebensmittelmessen nicht findet. Heute umfasst das Sortiment Produkte von 200 familiengeführten Betrieben. Dazu zählen Schokolade vom Kakao Kontor Hamburg, Marmelade von Freche Früchtchen, Pastete von Fürst Schaumburg, Brände von Stählemühle und Spezialitäten der eigenen Marke Mutterland, wie beispielsweise Tee und süße Snacks. Innerhalb von drei Jahren sind aus einem Standort im denkmalgeschützten Bieberhaus bereits drei geworden. In Eppendorf und in St. Georg gehört zum Ladengeschäft auch je ein Café. Die Ausstattung der Geschäfte vermittelt Ursprüngliches, Bodenständigkeit und Geschmack. Neben tagesfrischen Produkten wie Brot und Kuchen und einem hohen Anteil an Bio-Erzeugnissen spielt auch der Convenience-Aspekt eine wichtige Rolle: Durchreisende (das Mutterland Stammhaus befindet sich nur wenige Gehminuten vom Hauptbahnhof entfernt) können sich an Feinkost wie knackfrischen Salaten, selbstgemachten Kuchen, Pausenbrote und natürlich Kaffee to go erfreuen. An der eigenen Geschenkstation werden aus den ohnehin schon exklusiven Produkten liebevoll verpackte Geschenkideen .

Montag bis Samstag von 8 bis 21 Uhr sowie Sonntag von 9 bis 19 Uhr ist das Mutterland Stammhaus in Hamburg für Fans heimischer Produkte geöffnet.

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Gut Hesterberg steht für „Von der Weide auf den Teller“. Der laut ARD „schönste Bauernhof Deutschlands“ entstand anno 2000 und erinnert dennoch an die gute, alte Zeit.
Bild öffnen Karls Erlebnis-Dörfer gehören
zu den beliebtesten Ausflugszielen
Deutschlands. Ideale
Plätze, um Lebensmittel und
mehr zu verkaufen.
Bild öffnen Delikatessen und regionale Köstlichkeiten zum Kundenverwöhnen: Das bietet Proviant – ein Eckladen, so wie früher.
Bild öffnen Monatlich zahlen, dafür Ware bekommen, ohne zu wissen, was kommt. Und dafür noch Pflichtarbeiten. „Vom Acker auf den Tisch“ ist Konzept bei „SpeiseGut“.
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Die Wahrung der Traditionen und die Offenheit für Neues stehen hinter dem anhaltenden Erfolg des Wochenmarktes rund um das Freiburger Münster.
Bild öffnen Bonner Wochenmarkt:
Die Brüder Tim und Fabian Engelbrecht stehen seit April 2013 mit ihrem Cook-it-Mobil auf dem Marktplatz und verkaufen Kochtüten.