Der Geruch von frisch gerösteten Kaffeebohnen kann geradezu berauschend sein. Das machen sich Lebensmittelhändler in ihren Märkten zunutze und rösten immer häufiger auch vor Ort. Der Röstvorgang beeinflusst die Säure, Süße und Bitterkeit der Bohnen. Röstmeister versuchen, diese drei Komponenten über Hitze und Röstdauer in ein ausgewogenes Verhältnis zu setzen. Je länger man den Kaffee röstet, desto weniger Säure hat er. Gleichzeitig steigt mit der Röstdauer die Bitterkeit langsam an. Der Süßegrad verändert sich entsprechend einer Glockenkurve und erreicht seinen höchsten Punkt zwischen den Spitzenwerten von Säure und Bitterkeit.
Oft findet der Konsument eine Angabe über die Intensität oder Stärke eines Kaffees auf der Verpackung. Diese hat nichts damit zu tun, wie viel Kaffee er für eine Tasse braucht, sondern mit dem Grad an Bitterkeit. Hell gerösteter Kaffee hat in der Regel eine niedrigere Stärke als dunkel gerösteter. Trotzdem kann die gleiche Bohnenfarbe durch unterschiedlich lange Röstung hervorgerufen werden. Schnell oder langsam? Auch das kann man schmecken.