Zimmerpflanzen – dieses Sortiment ordnet der Laie nicht unbedingt sofort dem Lebensmittel-Einzelhandel zu. Zugegeben: Die meisten Zimmerpflanzen werden über andere Vertriebskanäle abgesetzt, in erster Linie sind hier Blumenfachgeschäfte, Gartencenter, Baumschulen und Baumärkte zu nennen. Aber immerhin 16 Prozent des Absatzes werden mittlerweile über den Lebensmittel-Einzelhandel realisiert, Tendenz steigend. Wie viel Geld genau mit Zimmerpflanzen in die Kassen des Lebensmittelhandels gespült wird, lässt sich nur schwierig beziffern, da es darüber zurzeit keine veröffentlichten Statistiken gibt.
Grundsätzlich sorgen Zimmerpflanzen noch für etwas ganz anderes als Zahlen wie Umsatz und Rendite. Sie verbreiten ein angenehmes Flair, bringen durch ihre Schönheit eine angenehme Atmosphäre ins Haus oder an den Arbeitsplatz. Die Produzenten gehen sogar soweit zu behaupten: „Pflanzen machen glücklich.“ Und was fürs Wohnzimmer zuhause gilt, kann man in gewissem Umfang auch auf die Verkaufsstätte übertragen. Eine attraktive Präsentation von Zimmerpflanzen dient als Blickfang und Hingucker, sie verbreitet eine angenehme Atmosphäre, bringt Farbe an den PoS. Außerdem reinigen Pflanzen erwiesenermaßen die Umgebungsluft – immerhin geben sie 97 Prozent des Wassers, das sie zugeführt bekommen, wieder ab.
Pflanzen sind Lebewesen – das begründet ihre Vorzüge, unterstreicht aber gleichzeitig ihren Anspruch. Sie wollen gepflegt werden, benötigen Wasser, Licht und Zuwendung. Deshalb ist es wichtig, dass ein spezieller Mitarbeiter im Handel für die Pflege des Sortiments zuständig und verantwortlich ist, am besten der- oder diejenige mit einem „grünen Daumen“. In der Praxis kümmert sich diese Person meist auch um das Angebot der Beet- und Balkonpflanzen sowie der Schnittblumen.
Das Sortiment kann stark variieren, je nachdem, wie die räumliche und personelle Situation im Markt ist: von saisonalen Schnelldrehern (wie etwa Weihnachtssternen) bis zu einem Angebot an großen Pflanzen wie Yuccapalmen. Kleine, vergleichsweise preisgünstige Produkte (Efeu oder Hibiscus) werden gern als kleines Geschenk oder Mitbringsel gekauft. Große Bäume (etwa ein Ficus) kaufen die Kunden eher fürs eigene Wohnzimmer oder für den Arbeitsplatz. Das Angebot ist abhängig von der Jahreszeit, einen guten Überblick bietet die Kampagne „Zimmerpflanze des Monats“ des Blumenbüros Holland. Egal, ob groß oder klein, die Kaufentscheidung für eine Zimmerpflanze fällt meist aus einem spontanen Impuls heraus – umso wichtiger ist es für den Handel, eine attraktive Präsentation zu bieten.
Das Sortiment kann im günstigen Fall um viele weitere Produkte ergänzt werden. Mögliche Zusatzartikel: Übertöpfe in zahlreichen Größen und Farben, dekorative Gießkannen und -kännchen, aber auch Dünger in verschiedenen Formen (flüssig, als Granulat, Stäbchen), Blattpflege, Substrat bis hin zu kompletten Befeuchtungssystemen. Nicht zu vergessen Bücher und Pflegetipps für die jeweiligen grünen Erzeugnisse.
{tab=Die wichtigsten Pflanzen, Rangfolge nach Absatz:}
- Phalaenopsis
- Yucca
- Ficus
- Hedera
- Hibiscus
- Poinsettia
- Spathiphyllum