Anspruchsvolles Sortiment Zimmerpflanzen

Das Sortiment Zimmerpflanzen gewinnt im Lebensmittelhandel immerstärker an Bedeutung. Einige grundlegende Informationen, die für den richtigen Umgang mit der Ware unerlässlich sind.

Sonntag, 19. Juni 2011 - Warenkunden
Heidrun Mittler
Artikelbild Zimmerpflanzen
Zimmerpflanzen
Bildquelle: Blumenbu00fcro Holland

Zimmerpflanzen – dieses Sortiment ordnet der Laie nicht unbedingt sofort dem Lebensmittel-Einzelhandel zu. Zugegeben: Die meisten Zimmerpflanzen werden über andere Vertriebskanäle abgesetzt, in erster Linie sind hier Blumenfachgeschäfte, Gartencenter, Baumschulen und Baumärkte zu nennen. Aber immerhin 16 Prozent des Absatzes werden mittlerweile über den Lebensmittel-Einzelhandel realisiert, Tendenz steigend. Wie viel Geld genau mit Zimmerpflanzen in die Kassen des Lebensmittelhandels gespült wird, lässt sich nur schwierig beziffern, da es darüber zurzeit keine veröffentlichten Statistiken gibt.

Grundsätzlich sorgen Zimmerpflanzen noch für etwas ganz anderes als Zahlen wie Umsatz und Rendite. Sie verbreiten ein angenehmes Flair, bringen durch ihre Schönheit eine angenehme Atmosphäre ins Haus oder an den Arbeitsplatz. Die Produzenten gehen sogar soweit zu behaupten: „Pflanzen machen glücklich.“ Und was fürs Wohnzimmer zuhause gilt, kann man in gewissem Umfang auch auf die Verkaufsstätte übertragen. Eine attraktive Präsentation von Zimmerpflanzen dient als Blickfang und Hingucker, sie verbreitet eine angenehme Atmosphäre, bringt Farbe an den PoS. Außerdem reinigen Pflanzen erwiesenermaßen die Umgebungsluft – immerhin geben sie 97 Prozent des Wassers, das sie zugeführt bekommen, wieder ab.

Pflanzen sind Lebewesen – das begründet ihre Vorzüge, unterstreicht aber gleichzeitig ihren Anspruch. Sie wollen gepflegt werden, benötigen Wasser, Licht und Zuwendung. Deshalb ist es wichtig, dass ein spezieller Mitarbeiter im Handel für die Pflege des Sortiments zuständig und verantwortlich ist, am besten der- oder diejenige mit einem „grünen Daumen“. In der Praxis kümmert sich diese Person meist auch um das Angebot der Beet- und Balkonpflanzen sowie der Schnittblumen.

Das Sortiment kann stark variieren, je nachdem, wie die räumliche und personelle Situation im Markt ist: von saisonalen Schnelldrehern (wie etwa Weihnachtssternen) bis zu einem Angebot an großen Pflanzen wie Yuccapalmen. Kleine, vergleichsweise preisgünstige Produkte (Efeu oder Hibiscus) werden gern als kleines Geschenk oder Mitbringsel gekauft. Große Bäume (etwa ein Ficus) kaufen die Kunden eher fürs eigene Wohnzimmer oder für den Arbeitsplatz. Das Angebot ist abhängig von der Jahreszeit, einen guten Überblick bietet die Kampagne „Zimmerpflanze des Monats“ des Blumenbüros Holland. Egal, ob groß oder klein, die Kaufentscheidung für eine Zimmerpflanze fällt meist aus einem spontanen Impuls heraus – umso wichtiger ist es für den Handel, eine attraktive Präsentation zu bieten.

Das Sortiment kann im günstigen Fall um viele weitere Produkte ergänzt werden. Mögliche Zusatzartikel: Übertöpfe in zahlreichen Größen und Farben, dekorative Gießkannen und -kännchen, aber auch Dünger in verschiedenen Formen (flüssig, als Granulat, Stäbchen), Blattpflege, Substrat bis hin zu kompletten Befeuchtungssystemen. Nicht zu vergessen Bücher und Pflegetipps für die jeweiligen grünen Erzeugnisse.

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Bild öffnen Zimmerpflanzen - Ein anspruchsvolles Sortiment
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Bild öffnen Phalaenopsis: Sie sieht aus wie ein prachtvoller Schmetterling, das erklärt auch den Namen: Im Griechischen heißt sie „einem Nachtfalter gleich“. Diese Orchidee ist in vielen Farben erhältlich, ihre Blütentriebe blühen zwei bis drei Monate lang. Pflege: heller Platz (nicht in praller Sonne), wenig Wasser, Orchideendünger.
Bild öffnen Yucca: Die Indianer schätzen die Yucca mit den kraftvollen Stacheln als „Baum des Lebens“ und schreiben ihr Heilkräfte zu. Im heimischen Wohnzimmer strahlt der Tuff mit einem oder mehreren Stämmen vor allem Ruhe aus. Pflege: Heller Standort, aber keine grelle Sonne, regelmäßig gießen, nicht zu viel düngen.
Bild öffnen Ficus: Der Ficus (lateinisch für „Feige“) ist im tropischen Regenwald zuhause, es gibt mehrere Varianten. Als Zimmerpflanze dämpft er durch seine Blattwerk erfolgreich die Geräusche der Umgebung. Pflege: ausreichend Licht, regelmäßiges Düngen.
Bild öffnen Hedera: Robust und anspruchslos – so lässt sich die Hedera beschreiben, die bei uns eher als Efeu bekannt ist. Die Kletterpflanze trägt schön geformte Blätter in mehreren Formen und Farben. Pflege: nur einmal in der Woche Wasser, wenig Licht, in der Wachstumsphase etwas Dünger.
Bild öffnen Hibiscus: Hibiscus, die offizielle Blume der Insel Hawaii, überzeugt durch schöne Blüten: von weiß, rosa bis violett bis hin zu zweifarbig. Die Blüten halten zwar nur wenige Tage, kommen aber bei richtiger Pflege immer wieder: heller Standort, maßvoll gießen (nur zweimal pro Woche), regelmäßig düngen.
Bild öffnen Poinsettia: Die leuchtend rote Poinsettia ist bei uns vor allem als Weihnachtsstern beliebt. Mit ihren anderen Farben (rosa, lachsfarben, creme, violett) überzeugt sie als Winterpflanze. Pflegetipp: heller Standort, ohne grelle Sonneneinstrahlung. Regelmäßig mit zimmerwarmem Wasser gießen!
Bild öffnen Spathiphyllum: Das „Einblatt“ mit dem weißen Blütenstand sorgt für ein angenehmes Raumklima. Es gibt eine breite Palette von Größen und Sorten. Erwiesenermaßen ist Spathiphyllum in der Lage, Schadstoffe aus der Luft zu filtern. Pflege: dunklerer Standort, ausreichend Wasser (darf nie austrocknen).
Bild öffnen Sansevieria: Die Sansevieria mit ihren lanzenförmigen Blättern ist fast unverwüstlich. Kein Wunder, stammt sie doch aus der Wüste. Interessant: Sie reinigt die Luft, erhöht den Sauerstoffgehalt der Luft und befeuchtet diese. Selbst miserable Pflege macht ihr nichts aus, sie benötigt nur alle drei Wochen Wasser.
Bild öffnen Hingucker: Diese attraktive Präsentation spricht den Kunden an und weckt Impulskäufe (Zurheide, Oberhausen). (Bildquelle: Hoppen)

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