Warenverkaufskunde Shampoo

Ob für feines, fettiges, coloriertes oder widerspenstiges Haar, für jeden Haartyp gibt es darauf abgestimmte Shampoos. Aber worin unterscheiden sich die vielen Sorten, und welche Inhaltsstoffe sorgen für die entsprechende Wirkung? Die Antworten darauf liefert diese Warenverkaufskunde.

Donnerstag, 19. Juli 2018 - Warenkunden
Hedda Thielking
Artikelbild Shampoo
Bildquelle: Getty Images
Für jeden etwas

Haarshampoos sind auf die individuellen Bedürfnisse der Kunden abgestimmt. Eine wichtige Rolle spielt hier der Haartyp. Und davon gibt es viele …

Einer internationalen Studie zufolge bedeutet Schönheit für knapp 90 Prozent der Frauen in erster Linie schönes Haar (Quelle: Nielsen 11/2016–11/2017). Das könnte den LEH dazu motivieren, das Augenmerk verstärkt auf Haarpflegeprodukte wie Shampoos zu richten. Wichtig ist, dass sich ein verantwortlicher Mitarbeiter im Markt mit der Sortimentsstruktur auskennt und die Kunden beraten kann, welche Shampoos für ihn in Frage kommen können. Dafür bietet dieser Beitrag ein paar grundlegende Informationen.

Wirkstoffgruppen im Shampoo
Shampoo soll das Haar in erster Linie reinigen und pflegen. Gleichzeitig soll es sich gut anwenden lassen, eine gute Konsistenz haben oder angenehm duften. So enthalten Shampoos viele verschiedene Substanzen mit unterschiedlichen Funktionen. Das sind – außer Wasser als Hauptbestandteil – die wichtigsten Wirkstoffgruppen:

  • Tenside zur Reinigung und Entfettung des Kopfhaars
  • Wirk- und Pflegestoffe zum Beispiel Quaternäre Ammoniumverbindungen, wie Polyquaternium-10 zur Verbesserung der Kämmbarkeit
  • Öle zur Verbesserung des Haarglanzes
  • Anti-Schuppenmittel wie Zink-Pyrithion
  • Organische Säuren wie Zitronensäure zur Einstellung des pH -Wertes
  • Konservierungsmittel wie Benzoesäure zur Haltbarmachung des Produktes
  • ggf. Perlglanzmittel für eine reichhaltige Anmutung
  • ggf. Farbstoffe zur Einfärbung des Shampoos
  • Parfums für einen angenehmen Duft
  • ggf. Lösungsvermittler, um das Parfum homogen in das Shampoo einzuarbeiten
  • Proteine wie Keratine, Soja oder Weizenprotein zur Stärkung des Haares
  • Pflanzenextrakte helfen das Haarvolumen zu unterstützen oder die Pflegeleistung zu verbessern

Die meisten Shampoos sind nach unterschiedlichen Haartypen differenziert und enthalten oft noch weitere Wirkstoffe. Welche die wichtigsten Haartypen sind und welche Substanzen für die jeweiligen Shampoos verwendet werden können, wird im Folgenden erläutert:

Shampoos nach Haartypen

Fettiges Haar
Bei fettigem Haar findet eine vermehrte Talgproduktion statt und lässt den Haaransatz oft schon wenige Stunden nach dem Waschen strähnig wirken. Shampoo für fettiges Haar enthält häufig Zusatzstoffe wie Kräuterextrakte die helfen können, das Gleichgewicht der Kopfhaut wiederherzustellen und in Kombination mit Tensiden überschüssiges Fett zu beseitigen. Hersteller empfehlen, das Haar zwei bis drei Mal pro Woche mit Anti-Fett-Shampoo zu waschen. Es wird in die Ansätze verteilt und sanft auf das Haar aufgetragen. Dabei wird das überschüssige Sebum (Talg) von den Tensiden ummantelt und anschließend ausgespült. Wichtig: Zum Nassmachen und Auswaschen nur lauwarmes, auf keinen Fall heißes Wasser, verwenden. Das Haar sollte man auch nicht zu heiß föhnen.

Feines Haar
Feines Haar hat wenig Volumen, hängt platt am Kopf herunter, ist weich und kraftlos. Blonde Frauen haben oft dünnes Haar. Shampoo für feines Haar enthält häufig Zusätze wie Proteine, um das Haar zu stärken und Pflegepolymere, die sich bevorzugt an den geschädigten Haarlängen anlagern und dort die Haarstruktur ausgleichen, ohne das feine Haar zu beschweren. Shampoos für feines Haar sollten nicht zu viele Pflegestoffe enthalten, da sie die Haarstruktur beschweren können. Es sollte leicht auszuwaschen sein. Manche Shampoos für feines Haar enthalten Collagen-Komplexe, die helfen können, das Haar am Ansatz aufzupolstern und so für mehr Fülle sorgen können.

Trockenes/strapaziertes Haar
Das typische Indiz für trockenes, strapaziertes Haar sind Spliss und strohig wirkende Haarlängen, die sich schlecht kämmen lassen, leicht brechen und stumpf wirken. Kaputtes Haar benötigt Feuchtigkeitspflege. Für diesen Haartyp gibt es Shampoos zum Beispiel mit Ölen oder Sheabutter.

Spezielle Shampoos für trockene Haare können das Haar wieder mit Feuchtigkeit versorgen und Schäden der Haarstruktur wieder reparieren. Auch Shampoos mit Repair-Substanzen wie Keratinhydrolysat oder natürlichen Ölen werden mitunter bei diesen Shampoos eingesetzt.

Dünnes Haar/Haarverlust
Das Shampoo für dünner werdendes Haar kann stimulierende und kräftigende Inhaltsstoffe wie Koffein und Proteine enthalten. Keratin ist zum Beispiel ein Protein, das den Hauptbestandteil unserer Haare ausmacht. Das Koffein dringt bis in die Haarwurzeln vor und kann diese aktivieren, damit das Haar nachwächst. Das Shampoo soll rund zwei Minuten lang in das Haar einwirken, damit der Wirkstoff in die Haarwurzeln transportiert werden kann.

Schuppen
Bei Schuppen handelt es sich im Prinzip um abgestorbene Hautzellen. Die sind ganz natürlich, denn die Kopfhaut erneuert sich in der Regel alle vier Wochen. Normalerweise sieht man die kleinen Schuppen aber nicht. Sie sind so klein, dass sie durchs Kämmen, Bürsten oder Waschen entfernt werden, ohne dass man sie sieht. Wenn sich die Kopfhaut aber statt alle vier Wochen etwa alle zwei Wochen erneuert, kleben die vielen abgestorbenen Zellen aneinander und lösen sich in großen Stücken von der Haut. Erst so werden die Schuppen sichtbar. Anti-Schuppen-Shampoos enthalten keimabtötende Stoffe in niedriger Dosierung wie Zink-Pyrithion. Man kann sie laut Angaben eines Herstellers einen Monat lang ohne Bedenken jeden Tag benutzen. Danach soll es reichen, wenn das Mittel nur noch einmal in der Woche angewendet wird. Dazwischen soll man das Haar mit einem milden Shampoo waschen können.

Lockiges, widerspenstiges Haar
Naturlocken sind nicht immer leicht zu bändigen. Damit die lockigen Haare schöner fallen und der Frizz-Effekt ausbleibt, gibt es Shampoos, die das Haar glätten. Zu diesen glättenden Wirkstoffen zählen beispielsweise Aprikosenkern- oder Jojobalöl. Hinzu kommen Feuchtigkeitsspender wie Panthenol oder Glycerin, da krauses Haar meist auch trocken ist.

Coloriertes Haar
Diese Shampoos sollen die Farbe vor vorzeitigen Auswaschen schützen. Oft enthalten sie einen UV-Filter der helfen kann, die Haarstruktur vor Sonnschäden zu schützen. Glanzpigmente und intensive Pflegewirkstoffe wie z.B. pflanzliche Öle können dafür sorgen, dass die Farbe lange erhalten und das Haar gesund bleibt.

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