Warenverkaufskunde Kürbis - WVK Kürbis: Teil 2

Sie sind wahre Alleskönner: Speisekürbisse kann man zu schmackhaften Gerichten verarbeiten. Zierkürbisse eignen sich als Dekoration, zu Halloween kann man aus großen Exemplaren gruselige Gesichter schnitzen. Alles Wichtige in dieser Warenverkaufskunde.

Donnerstag, 22. September 2016 - Warenkunden
Artikelbild Kürbis - WVK Kürbis: Teil 2
Bildquelle: Santiago Engelhardt, Getty Images, Shutterstock, Einfach hausgemacht
Viel zu schade zum Aufessen

Im Herbst und speziell vor Halloween dienen Kürbisse als Dekorationselemente. So wird aus Kürbisschnitzen eine Aktion im Markt.

Im Oktober erreicht die Kürbissaison ihren Höhepunkt: Die Früchte sind nicht nur in der warmen Küche, sondern auch als Schnitzobjekte gefragt.

In den letzten Jahren haben viele Händler das Thema aufgegriffen. Einige bieten sogar spezielle Nachmittage für Kindergarten- und Schulkinder an, bei denen der Nachwuchs im Markt schnitzen und das Kunstwerk mit nach Hause nehmen darf. Ohne Frage: eine tolle Maßnahme, um Kunden (und solche von Morgen) zu binden.

Allerdings muss ein solches Angebot gut durchdacht und geplant werden. Es läuft nur dann problemlos, wenn ausreichend Mitarbeiter den Kindern zur Hand gehen und sinnvolles Werkzeug zur Verfügung steht. Erfahrungsgemäß ist die Schale hart und muss mit einem Messer oder eine kleinen Säge bearbeitet werden – das birgt die Gefahr von Verletzungen.

Wie man dem Kürbis am besten zu Leibe rückt und wie man ihn haltbar macht, kann man in Bastelbüchern nachlesen, außerdem gibt es entsprechende Filme im Internet. Neben dem Schnitzen gibt es auch einfachere Methoden: Man kann mit wasserfesten Stiften Fratzen auf die Kürbisse malen.

Selbstverständlich dienen Zierkürbisse auch unbearbeitet als hübsche Dekorationselemente. Sie komplettieren mit anderen natürlichen Materialien hervorragend einen Aufbau in der Obst- und Gemüse-Abteilung.

Einige Produkte zur Anregung: ein hölzerner Leiterwagen, beladen mit Stroh, unterschiedlich große und farbige Kürbisse, Kartoffeln, Äpfel, grobes Sackleinen. Zu Halloween geben selbst gebastelte Gespenster den richtigen Kick. So hübsch die Deko auch ist – sie ist nur bis zum Stichtag 31. Oktober aktuell.

Auf einen Blick
Kürbisse sind Allrounder in der warmen und kalten Küche: Das Gemüse macht nicht nur in Quiches, Aufläufen oder Risotto ein gute Figur.

Sobald sich die ersten Blätter an den Bäumen färben, beginnt die Kürbis-Saison. Dann kommt keine Koch-Show im Fernsehen mehr ohne die obligatorische Kürbissuppe aus. Sowohl die Publikums-, als auch die Fachpresse locken ihre Leser mit neuen Rezepten für Hokkaido, Butternut und Co.

Speisekürbisse sind beliebt, weil sie vielseitig verwendbar und als Gemüse grundsätzlich gesund sind. Man verwendet sie seltener als Rohkost, sondern meistens gekocht oder gedünstet, denn weich sind sie besser verträglich. Neben dem Klassiker Suppe kann man Speisekürbisse in vielen weiteren Gerichten verarbeiten: etwa in Quiches, Aufläufen oder im Risotto, auch sauer eingelegt (wie Gurken). Zudem sind süße Kombinationen möglich: Marmelade, Chutney, Muffins oder Kuchen. Zur Verarbeitung in der warmen und kalten Küche eignen sich insbesondere kleine Speisekürbisse. Den Hokkaido kann man sogar mit der Schale essen.

Zu Halloween, am 31. Oktober, hat dann der Schnitzkürbis seinen großen Auftritt. Dieser (aus den USA stammende) Brauch hat in den vergangenen Jahren vielerorts in Deutschland an Popularität gewonnen. Kinder und Erwachsene höhlen einen großen Kürbis aus, schnitzen Fratzen, und stellen ein elektrisches Licht oder eine Kerze in den Kürbis, sodass er leuchtet und eine „gruselige“ Stimmung verbreitet.

Nicht zuletzt eignen sich Zierkürbisse als Dekorationsartikel für zu Hause, ihr warmen Farben wecken die Lust auf den Herbst. Im Handel kann man Holzkistchen mit unterschiedlich großen Früchten kaufen. Kombiniert mit Ziermais, Ährensträußen und Äpfeln, bilden Zierkürbisse einen hübschen Tischschmuck bei Erntedank oder zum Oktoberfest.

Nur Dekoration oder zum Verzehr geeignet?

Bei den vielen unterschiedlichen Kürbissorten kann man manchmal ins Grübeln kommen: Ist denn dieser spezielle Kürbis zum Verzehr geeignet? Die Antwort: Ausprobieren! Wenn das Fruchtfleisch bitter schmeckt, dient die Sorte lediglich zur Zierde. Die frühen Wildsorten der Kürbisse haben allesamt einen Bitterstoff enthalten, der aber durch Züchtung bei den essbaren Sorten verschwunden ist. Als besonders wohlschmeckend gelten zum Beispiel: Hokkaido, Butternut, Blue Ballet, Hayoto oder Lumina.

Wissenchecken

Einige Fragen zu Kürbis

 {tab=Fragen}

  1. Was kann man aus einem Speisekürbis kochen? Nennen Sie Beispiele!
  2. Wann werden die meisten Zierkürbisse verkauft, und warum ist das so?
  3. Woran erkennen Sie, dass es sich um einen Speise- und nicht um einen Zierkürbis handelt?

 {tab=Antworten}

  1. Suppen, Aufläufe, Quiche, Brot (Kürbis als ein Bestandteil) und vieles mehr.
  2. Vor Halloween, also Mitte bis Ende Oktober, weil man aus Kürbissen z. B. gruselige Gesichter schnitzen kann.
  3. Man kann einen Kürbis essen, wenn er angenehm und nicht bitter schmeckt.

Die Warenverkaufskunde erscheint regelmäßig als Sonderteil im Magazin Lebensmittel Praxis. Wir danken der Thomas-Haenrats Gartenbaubetriebe GbR, Hürth, für den fachlichen Rat.

Bilder zum Artikel

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Bild öffnen Ernte im gewerbsmäßigen Anbau.
Bild öffnen Kürbispflanzen ranken am Boden, außer, man bindet sie hoch.
Bild öffnen Hokkaido-Kürbisse sind mit ihrem leuchtenden Rot ein Hingucker in der Abteilung.
Bild öffnen Kinder können mithelfen, beim Schnitzen brauchen sie Unterstützung.
Bild öffnen Spaghettikürbis<br />
Er enthält hellgelbes Fruchtfleisch, das aus langen Fasern besteht. Man kocht ihn als ganze Frucht, dann schmeckt er nach Nüssen.
Bild öffnen Blue Ballet<br />
Das Aussehen gab ihm seinen Namen: Blue Ballet ist kreiselförmig und trägt eine glatte, graublaue Schale. Schmackhaftes Fruchtfleisch für Suppen, Kuchen, Gratins.
Bild öffnen Lumina<br />
Zur Erntezeit weiß, später dunkelt die Schale nach. Die helle Schale macht ihn als Schnitzobjekt beliebt. Doch er schmeckt auch lecker, als Rohkost oder gebraten.
Bild öffnen Halloween-Kürbis<br />
Orange, runde Kürbisse mit glatter Oberfläche eignen sich zum Schnitzen. Besonders beliebt zu Halloween ist die Sorte „Jack be little“.
Bild öffnen Sweet Mama<br />
Stammt aus Japan, wird bei uns seltener angebaut, weil er viel Wärme braucht. Süßes Fruchtfleisch, ideal zum Braten, Backen und für Marmeladen.
Bild öffnen Sweet Dumpling/Patidou<br />
Kleine Früchte mit grünen Streifen, nur 500 g schwer. Besonders süß, daher nutzt man sie für Aufläufe, Chutneys und Marmeladen.
Bild öffnen Butternut<br />
Er hat die Form einer Birne, die Schale ist zunächst grün, später beige. Man kann ihn füllen, braten, zu Suppe und Püree verarbeiten. Schmeckt nussig.
Bild öffnen Patissons<br />
Kleine, diskusförmige Kürbisse aus der Provence, meist gelb, weiß oder grün. Verwendung als Salat, gebacken oder als Deko.
Bild öffnen Bischofsmütze<br />
Manche sehen darin eine Bischofsmütze, andere einen Turban (auch: „Türken Turban“). Wird wegen seines besonderes Aussehens als Zierkürbis genutzt, eignet sich auch als Suppenzutat.
Bild öffnen Muskat-Kürbis<br />
Ein Sammelbegriff für mehrere Sorten, die ein Muskat- Aroma aufweisen und daher ideal zu Suppe oder Püree verarbeitet werden können.
Bild öffnen Hokkaido<br />
Der Trendsetter unter den Kürbissen. Beliebt wegen seiner handlichen Größe, des feinen Aromas und der leuchtenden Farbe. Auch zum Dekorieren.

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