Warenverkaufskunde Gin - unterschiedliche Sorten und Varianten

Gin ist derzeit die Trend-Spirituose schlechthin. Dabei hat der eigenwillige Wacholderschnaps bereits eine Jahrhunderte alte Tradition.

Donnerstag, 26. Februar 2015 - Warenkunden
Tobias Dünnebacke
Artikelbild Gin -  unterschiedliche Sorten und Varianten
Bildquelle: Mugrauer, Bacardi, Shutterstock

Genau wie bei seinem Vorläufer, dem Genever, gibt es beim Gin viele unterschiedliche Sorten und Varianten. Dry Gin bezeichnet gemeinhin einen ungesüßten Wacholderschnaps, bei dem die verschiedenen Botanicals (Gewürze) zu jedem Zeitpunkt hinzugegeben werden dürfen. Diese Variante entspricht einer etwas offeneren Auslegung des London Dry Gin, denn es dürfen naturidentische Farb- und Aromastoffe hinzugegeben werden, was beim London Dry Gin verboten ist. Gemeinsam haben Dry und London Dry die mindestens doppelte Destillation und das Verbot von Zuckerzusatz. Eine relative neue Sorte ist der so genannte „New Western Dry Gin“, bei dem die Bedeutung des Wacholders zugunsten anderer aromatisierender Zugaben deutlich zurückgeht. Jeder Hersteller bietet hier ganz individuelle Kreationen.

Die wohl aber bekannteste und relevanteste Kategorie ist der London Dry Gin . Dieser muss aber, wie der Name vermuten lässt, nicht zwangsläufig aus der britischen Hauptstadt kommen. Vielmehr bezieht sich dieser Name auf das Herstellungsverfahren, bei dem die Botanicals alle zusammen gleichzeitig dem Neutralalkohol zugegeben werden, bevor dieser noch einmal destilliert wird. Sowohl Dry als auch London Dry sind ungesüßte Spirituosen.

Ganz im Gegensatz zum sogenannten Old Tom Gin, der sich durch die nachträgliche Zuckerzugabe von den anderen Kategorien unterscheidet. Diese Variante eignet sich gut zum Mixen von Longdrinks. Der Sloe Gin wird zwar häufig der Vollständigkeit halber mit aufgezählt, gehört aber streng genommen nicht zu den Gin-Sorten (siehe S. 2 der Warenverkaufskunde).

Die Warenverkaufskunde erscheint regelmäßig als Sonderteil im Magazin Lebensmittel Praxis. Wir danken Bacardi für das zur Verfügung gestellte Bildmaterial.

Wissenscheck

Wer diese Warenverkaufskunde aufmerksam gelesen hat, kann folgende Fragen leicht beantworten.

{tab=Fragen}

  1. Was unterscheidet Dry und London Dry Gin von anderen Gin-Sorten?
  2. In welchen beiden Ländern hat der Genever seinen Ursprung?
  3. Nennen Sie zwei typisch deutsche Wacholder-Spirituosen!

{tab=Antworten}

  1. Sie sind in jedem Fall ungesüßt.
  2. Holland und Belgien.
  3. Steinhäger und ostfriesischer Korngenever.




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Bild öffnen London Dry Gin darf neben den pflanzlichen Stoffen keine zugesetzten Zutaten außer Wasser enthalten. Die Varianten haben einen vergleichsweise hohen Alkoholgehalt.
Bild öffnen Ursprünglich aus Holland und Belgien stammender Vorgänger des Gins. Hochwertige Sorten erkennt man an der Färbung, die auf eine Reifung in Eichenfässern hindeutet.
Bild öffnen Beim New Western Dry steht nicht der Wacholder im Mittelpunkt. Bombay Sapphire bietet bspw. Varianten, die nicht nur Liebhaber typischer Gin-Sorten ansprechen.
Bild öffnen Gin Tonik
Berühmter Longdrink aus Gin
und Tonic Water über Eiswürfel.
Dekoriert wird er mit einem
Limetten- oder Zitronenstück
oder einem dünnen
Stück Schale.
Bild öffnen Dry Martini
„London Dry Gin, so wenig
Wermut wie möglich und einer
Olive oder Zitronenschale“
– so definiert die International
Bartender Association
diesen Klassiker.

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