Dresden und Leipzig Konsum-Filialen im direkten Vergleich

Preis, Sortiment, Service und Ladenlayout sind für jedes Geschäft wichtig. Fast noch wichtiger ist aber die Kommunikation mit dem Kunden. Damit wird der Mitarbeiter zum entscheidenden Faktor.

Montag, 13. September 2010 - Store Checks
Silvia Schulz

Leipzig, 14. Januar 2008

In Leipzig besuchte die Testerin die Filialen Goyastraße, Moritzhof, Waldzieststraße und Coppistraße. Ohne das Ergebnis zu kennen, sagte Petra Schumann-Abend, Vorstandssprecherin Konsum Leipzig: „Kontrollen sind in jeder Hinsicht positiv, auch wenn Negatives aufgedeckt wird. Denn nur wenn es erkannt wird, kann es auch abgestellt werden.“

  • Außenpräsentation

Der erste Eindruck ist entscheidend. In Leipzig hieß das, komm rein und kaufe ein. Vor den Läden herrschte Sauberkeit und die Werbemittel versprachen mehr. Nur die Waldzieststraße fiel ein wenig aus der Reihe: Einkaufswagenbox und -wagen waren mit neuen und alten Kassenbons übersät. Und am Eingang der Filiale im Moritzhof sah der Kunde noch immer die Sonderöffnungszeiten für Weihnachten. Aber das war es dann auch schon an unschönen Auffälligkeiten.

  • Inneres

Im Eingangsbereich punkteten besonders Moritzhof und Coppistraße. Aber auch die anderen Filialen überzeugten die Testerin. Auffallend ansprechend und einladend waren die Obstabteilungen. Diese versprachen nicht zu viel, denn auch die Präsentation der übrigen Warengruppen überzeugte in allen Läden und bis auf wenige Ausnahmen war auch die Warenfülle okay. Allerdings wirkten die Gangbreiten in der Goya- und Waldzieststraße ein wenig eng. Ins Auge stachen die großen Preisrahmen an den Zweitplatzierungen, aber leider fehlten die Preise.

Mit der Präsenz der Mitarbeiter im gesamten Ladenbereich zeigte der Konsum, was ihn vom Discounter unterscheidet. Bloß in der Goyastraße stand der Kunde alleine da. Beim Einkauf sah die Testerin in den Molkereikühltruhen einen gesonderten Platz für MHD-gefährdete Ware. Das hat nichts mit Frische zu tun, für die der Konsum ansonsten bekannt ist.

  • Kommunikation

Von den Bewohnern im Süden Deutschlands sagt man, dass sie besonders gesprächig seien. Aber können sie diese Gesprächigkeit auch in Umsatz umwandeln? Zum Teil. Die Mitarbeiterin an der Frischetheke im Moritzhof konnte es sehr gut. Sie machte auf andere Produkte aufmerksam: „Wie wäre es denn noch mit ein wenig Fisch?“ Zudem meisterte sie das Handicap der räumlich voneinander getrennten Frischetheken kundenfreundlich. Sie rief dem Kunden von der anderen Seite bereits „Nur noch einen kleinen Moment bitte, ich bin gleich bei Ihnen!“ entgegen.

In den anderen Läden knauserte das Personal mit Hinweisen auf Angebote. Auch verzichteten sie auf den Einsatz von Hilfsmitteln beim Bedienen. Aus dem Rahmen der ansonst freundlichen Mitarbeiter fiel der junge Mann in der Goyastraße. Er ließ die Testerin vor der Theke stehen und ging in den hinteren Bereich. Mit Freundlichkeit machte die Mitarbeiterin, die nun ihrerseits von dort kam und bediente, das Manko des jungen Mannes wieder wett.

  • Kasse

Die Wartezeit an der Kasse war in allen Läden in Ordnung. Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss und in Leipzig war es tatsächlich so. Die Freundlichkeit des Kassenpersonals war tadellos. Die Gesprächsführung der Mitarbeiter stimmte von der Begrüßung bis zur Verabschiedung. Es fehlte nur: „Haben Sie auch alles bekommen?“ Darüber freute sich Petra Schumann-Abend: „Das ist mir sehr wichtig, dass der Kunde mit einem letzten positiven Eindruck nach Hause geht, auch wenn möglicherweise nicht der gesamte Einkauf so angenehm verlief.“

Zusammen ergeben sich folgende Plus und Minuspunkte:
++ verkaufsstarke Obstabteilungen
++ Mitarbeiterpräsenz im gesamten Laden
++ kurze Wartezeiten
+++ Freundlichkeit des Personals an der Kasse
– keine Körbe für den kleinen Einkauf
– keine Auslage von Handzetteln
– verschlossene Spirituosenschränke