Station und Service Storecheck an Bahnhöfen

Bahnhöfe in Großstädten beherbergen mittlerweile ihre eigene Einkaufswelt. Doch im Gegensatz zu Einkaufs-Centern lässt sich nicht alles von Grund auf planen. Die Gegebenheiten vor Ort entscheiden über den richtigen Branchenmix.

Freitag, 10. September 2010 - Store Checks
Markus Oess und Silvia Schulz

Aus der Spur

Moderne Bahnhöfe sind beliebte Shopping-Meilen. Auch Lebensmittelhändler bieten „Reisebedarf für Abfahrende und Kurzfristbedarf für Ankommende“ an. Dabei werden allerdings einige Chancen vertan – der Storecheck an Bahnhöfen.

Nur wenige Händler verstehen es, sich auf Reisebedarf einzustellen. Schade, wenn man bedenkt, wie sich gerade Abfahrende an den Theken diverser Anbieter von Snacks und Getränken im Bahnhof drängeln. Die Redaktion wollte wissen, wie „abgefahren“ die Märkte im Bahnhof sind und schickte die Testerin nach Auswertung als PDF-DownloadBerlin, Potsdam und Leipzig. In Berlin wurden die Bahnhöfe Lichtenberg, Friedrichstraße, Südkreuz sowie der Haupt- und Ostbahnhof gecheckt. In Potsdam und Leipzig stieg sie je am Hauptbahnhof um und kaufte für die Weiterfahrt bei Aldi, Lidl, Netto, Norma, Edeka, Kaisers, Kaufland, Rewe und Ullrich ein.

Außeneindruck

Beim Außeneindruck achtete die LP-Testerin u.a. auf Werbung und Hinweisschilder, die zum Markt führten. Der Schwerpunkt lag aber auf der Außenpräsentation selbst. Insgesamt ein ordentlicher Eindruck. Zu den weniger schönen Erlebnissen gehörte der erste Blick auf Netto. Ein guter Einblick, doch die Blumen im Eingangsbereich erregten nur Mitleid. Die Sauberkeit bei den Einkaufswagen ließ zu wünschen übrig. Ein ähnliches Bild bot sich bei Norma, was an den Einkaufswagen voller Bons, leeren Handzettelbehältern und so gut wie keinem Einblick durch die mit Plakaten zugeklebten Schaufenster lag. Angenehm dafür die Freundlichkeit des Security-Mitarbeiters bei Lidl. Er sorgte für Sicherheit und begrüßte die Kunden freundlich mit: „Hallo und angenehmen Einkauf.“ Edeka im Bahnhof Südkreuz verstand es, mit seiner Außengestaltung Kunden anzulocken. Auch der Berliner Rewe lud von Weitem ein. Doch hielt er sein Versprechen nicht. Denn der Miniaturaufbau Viba, die Palette mit Frostschutzmitteln fürs Auto direkt neben dem Gemüse und die mangelnde Präsenz vorgefertigter Snacks sprachen eine andere Sprache. Dass ein gelungener Eintritt nicht von vor der Tür platzierter Ware abhängig war, zeigten auch Kaiser's und der Leipziger Rewe.

Bester Außeneindruck: Edeka Südkreuz

{tab=Diagramm}

Das könnte Sie auch interessieren