Glas- und Plastikabfällen Durch die Corona-Pandemie eine deutliche Zunahme

Deutschlands Müllabfuhren haben in diesem Jahr deutlich mehr Glas und Plastik eingesammelt als zuvor. Die Mengen dieser beiden Abfallarten erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr um jeweils rund sechs Prozent, wie eine Umfrage des Bundesverbandes der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) unter seinen Mitgliedsfirmen ergab.

Montag, 14. Dezember 2020 - Sortiment-Nachrichten
Lebensmittel Praxis
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Zu Leichtverpackungen gehören neben Kunststoffen unter anderem auch Konserven. Der Grund für das Plus ist Corona: Wegen der Pandemie gehen die Menschen zum Essen weniger oder gar nicht mehr in Restaurants, stattdessen kaufen sie mehr ein oder bekommen Essen geliefert. Bei den Papierabfällen gab es den Angaben zufolge nur ein Plus von rund zwei Prozent. Hier gab es allerdings eine Verschiebung bei den Papierarten: Während die Menge des grafischen Papiers - vor allem Zeitungspapier - wegen der Digitalisierung erneut deutlich sank, landeten wesentlich mehr Pappkartons in den Mülltonnen und Containern. Dies wiederum lag an dem boomenden Online-Handel. In der Umfrage geht es um Abfall aus Privathaushalten. Die Trennlinie zu gewerblichem Müll, auf dessen Menge die BDE-Umfrage keine genauen Rückschlüsse zuließ, ist unscharf, schließlich bringen Restaurants ihre leeren Weinflaschen mitunter auch zum Container um die Ecke - Mengen aus diesen Abholbehältern waren bei der Umfrage inbegriffen. BDE-Präsident Peter Kurth wertete die Umfrageergebnisse als Beleg, dass es in Corona-Zeiten kaum möglich sei, auf Abfallvermeidung zu achten. "Zur konkreten Abfallreduzierung bleibt den Verbrauchern im Moment vielfach nur die Möglichkeit, genau zu überlegen, welche Artikel sie zu Weihnachten im Onlineshop oder im stationären Einzelhandel kaufen wollen."

Der BDE hat rund 750 Mitglieder aus allen Bereichen der Abfallwirtschaft - ob Müllabfuhr, Sortier- oder Verbrennungsanlagen, ob Verwerter oder Zulieferer. Marktführer in der Branche ist Remondis aus NRW. Ein Firmensprecher berichtete besonders bei Glas von einem starken Mengenplus - je nach Region und Monat lag das Plus bei bis zu 20 Prozent. Nach deutlich höherer Nachfrage im März und April, als die Restaurants erstmals schließen mussten, habe sich die Lage in den Sommermonaten entspannt, so der Remondis-Sprecher. In der seit Anfang November andauernden zweiten Phase der Gastro-Schließungen zögen die Glasmengen aber wieder an. "Die Menschen konsumieren ihre Getränke derzeit nicht mehr in Restaurants, sondern daheim - daher landet viel mehr Glas in unseren Containern."

 

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