Aldi Nord Analytisch zum Erfolg

Kann Tiktok die digitale Angebots- und 
Preiskommunikation des Discounters unterstützen? Eine Case Study gibt Antworten.

Mittwoch, 28. Februar 2024 - Social Media
Theresa Kalmer
Artikelbild Analytisch zum Erfolg
Bildquelle: Aldi Nord

Die großen Player des LEH bespielen Tiktok mit vielfältigen Themen. Dabei spielen preisorientierte Verkaufsthemen oft eine untergeordnete Rolle. Im Vordergrund stehen vor allem unterhaltsame Geschichten aus dem Marktalltag oder verschiedene Inspirationen wie Rezepte. Aufgrund veränderter Kundenbedürfnisse gewinnt der digitale Prospekt jedoch zunehmend an Bedeutung. Daher stellt sich die Frage, ob Tiktok als Plattform geeignet ist, um auch das rein angebots- und preisorientierte Thema des digitalen Handzettels zu bespielen.

Eine kürzlich veröffentlichte Studie von Tiktok und Aldi Nord untersuchte genau dies und kam zu dem Schluss: Es funktioniert! Obwohl die Community auf der App laut Sahra Al-Dujaili, Teamleiterin Brand bei Tiktok, sehr daran interessiert ist, Neues zu lernen, spielt auch das Produkt noch immer eine wichtige Rolle. „Community Commerce“ nennt sich das: Produkte werden über Apps wie Tiktok viral verbreitet und fördern dadurch auch den Verkauf.

Aldi Nord setzt auf Tiktok
„Tiktok wird auch für uns zunehmend zum Full-Funnel-Kanal. Neben Brand-Kampagnen können wir hier auch sehr effizient unsere Preis- und Angebotskommunikation digital an unsere Zielgruppen ausspielen“, begründet Matthias Kräling, Teamlead Social Media Aldi Nord, den neuen Ansatz auf Tiktok.

Daher hat der Discounter gemeinsam mit Tiktok ein Test­szenario entwickelt, um über die App sowohl die Erinnerungsrate der Handzettel-Werbung zu steigern (Awareness und Ad Recall) als auch Kaufüberlegungen und -absichten zu wecken (Consideration und Intent). Zwei verschiedene Szenarien wurden getestet: ein inspiratives Format zusammen mit Creators (Native-Creator-Inhalte) und ein sehr produktfokussiertes Format (werbeorientiertes Template). Ersteres erzählt eher eine Geschichte in einem kurzen Video, während Letzteres vor allem die Produkte und Preise von Aldi in den Fokus rückt.
Die Ergebnisse waren aufschlussreich: Bei der Erinnerungsrate der Werbung (Ad ­Recall) sorgten die nativen Inhalte für eine beachtliche Steigerung von 11,2 Prozent, die werblichen Inhalte generierten hier nur 6,4 Prozent. In Bezug auf die Kaufabsicht rund um den digitalen Prospekt ermöglichten die produktfokussierten Inhalte eine Steigerung von 3,1 Prozent, die nativen Inhalten hingegen nur von 1,8 Prozent. Es liegt also nahe, dass mit einer ausgewogenen Methodik die Stärken beider Inhalte in der Angebotskommunikation genutzt werden können. Aldi Nord freut sich nun nach eigenen Angaben auf weitere „Test-and-Learn“-Ansätze, um das Kundenerlebnis und die Performance des digitalen Prospekts auf Tiktok weiter zu optimieren.