Länderreport Österreich Die Österreicher kommen

Aus der Alpenrepublik strömen seit jeher Innovationen und Bewährtes zum großen Bruder nach Deutschland. Aktuell ist die Welle so groß wie selten mit spannenden Neuheiten.

Freitag, 16. Februar 2024 - Länderreports
Christina Steinhausen
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Bildquelle: Getty Images

Acht Nachbarländer hat die Republik Österreich. Zu Deutschland sind die Wirtschaftsbeziehungen am intensivsten. Dass wir einander verstehen, liegt ganz wesentlich an der gemeinsamen Sprache und an guten Verkehrsachsen, aber auch schlicht und einfach an der für österreichische Verhältnisse (82.520 Quadratkilometer Landesfläche, gut 9 Millionen Einwohner) attraktiven Marktgröße Deutschlands (349.390 Quadratkilometer Fläche, gut 84 Millionen Einwohner). 29,5 Prozent der österreichischen Warenexporte gingen laut Statistischem Bundesamt 2022 nach Deutschland (gefolgt von 6,6 Prozent nach Italien, 6,1 Prozent in die USA und 5,1 Prozent in die Schweiz), dem mit Abstand wichtigsten Handelspartner der Alpenrepublik, denn auch 39,7 Prozent der Importe Österreichs stammen aus Deutschland (gefolgt von Italien mit 6,2 Prozent, der Schweiz mit 5,1 Prozent und Tschechien mit 4,7 Prozent).

Trendig unterwegs
Mehr als ein Drittel der Agrarexporte Österreichs gehen nach Deutschland. Unter den Lebensmittel-Topsellern sind seit vielen Jahren alkoholfreie Getränke, Fleisch und Fleischzubereitungen sowie Milch und Milchprodukte. Einen Trend, der stetig weiter zulegt, schufen die Österreicher vor einigen Jahren mit der Heumilch. Nachhaltig unterwegs sind sie zudem mit Events wie dem Wiener Vegan Ball. Die vegane Tanzveranstaltung wurde bereits 2013 gegründet und erfreut sich wachsender Beliebtheit; am 19. Januar war es wieder so weit; gesponsert u. a. von der Hilcona-Tochter The Green Mountain. Neue Akzente in Form von passender Begleitmusik erfahren diese bewährten Exportschlager durch spannende Innovationen. Ein Überblick: von der Soja-Front (Donau-Soja) über digitale Echtzeit-Werbung am Einkaufswagen (Marty Media), pfiffige Flaschenverschlüsse (Alpla), clevere Kooperationen (Almdudler mit Krombacher), Smart-Stores (Eccovia) bis hin zu Lebensmittel-Start-ups (Drinx).

1.000


Euro mehr als der Durchschnittsdeutsche verdienen Österreicher, die bei uns leben und arbeiten.

Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft

Rang 18

von 132 Staaten belegt Österreich beim globalen Inno
vationsindex.

Quelle: Österreichisches Patentamt

Innovationsoutput verbessert
Österreicher verdienen bei uns mehr als der Durchschnittsdeutsche, so das Institut der deutschen Wirtschaft. Die Medianlöhne von deutschen Vollzeitbeschäftigten liegen demnach mit 3.643 Euro um 915 Euro über dem Medianlohn von Personen mit ausländischer Staatsangehörigkeit, während unter den Ausländern die Löhne von österreichischen Staatsangehörigen um über 1.000 Euro über dem Medianlohn der Deutschen liegen.

Input aus Österreich kommt auch in anderer Form zu uns: Im globalen Innovationsindex 2023 belegt Österreich unter den 132 bewerteten Staaten den 18. Platz (2022: Platz 17). Verbessert hat sich unser Nachbarland bei den Indikatoren zum Innovationsoutput. Sie messen die Entwicklung in den Bereichen Wissens-, Technologie- und Kreativleistungen. Österreich konnte sich dabei von Rang 21 (2022) auf Rang 15 (2023) verbessern. Damit schneidet Österreich bei den Outputs erstmals besser ab als bei den Inputs. Die Österreicher kommen.

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