Länder-Report Gelebte Regionalität

Mit der Kampagne „Natürlich. Von daheim“ macht das Ländle auf die Vielfalt und Qualität der heimischen Lebensmittel aufmerksam und setzt dabei auf den Schulterschluss von Erzeugern, Handel und Verbrauchern.

Donnerstag, 18. Januar 2018 - Länderreports
Elke Häberle
Artikelbild Gelebte Regionalität
Bildquelle: Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz

Die Marschroute steht : regionale wie lokale Lebensmittel aus Baden-Württemberg noch weiter nach vorne und noch viel stärker in die Supermarktregale zu bringen. Diese Regionaloffensive ist einer der großen Schwerpunkte der Agrarpolitik in Baden-Württemberg und spiegelt sich in der Kampagne „Natürlich. Von daheim.“ wider. Die Werbeoffensive wurde im Juli vergangenen Jahres im Parlament verabschiedet und ist kurz darauf gestartet. „Wir wollen den Mehrwert der Regionalität in der Kommunikation stärker in den Fokus rücken“, so Friedlinde Gurr-Hirsch, Staatssekretärin im Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Alexander Wirsig, Geschäftsführer der MBW Marketing- und Absatzförderungsgesellschaft für Agrar- und Forstprodukte aus Baden-Württemberg, ergänzt: „Die Regionalkampagne ‘Von daheim‘ hat die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit der baden-württembergischen Landwirtschaft und regionaler Wertschöpfungsketten über eine Profilierung durch Vielfalt und besondere Produkt- und Prozessqualität zum Ziel.“ Ausgehend von den kulinarischen Flaggschiffen wie der Maultasche, den Spätzle oder dem Schwarzwälder Schinken wird auf das breite Spektrum und auf die Qualität der heimischen Lebensmittel aufmerksam gemacht und über Menschen, Produkte und Geschichten transportiert. Im Zentrum stehen die beiden Qualitätsprogramme des Landes, das Qualitätszeichen Baden-Württemberg (QZBW) und das Bio-Zeichen Baden-Württemberg (BioZBW) sowie neun inhaltliche Handlungsfelder:

  • Aktionswochen/Verkaufsförderungsaktionen im selbstständigen Lebensmittel-Einzelhandel
  • Geschützte Originale aus dem Genießerland Baden-Württemberg
  • Genusshandwerker / Lebensmittelhandwerk
  • Verbrauchermessen und andere öffentlichkeitswirksame Veranstaltungen „Entdecke die kulinarischen Schätze des Genießerlandes Baden-Württemberg“
  • Regionalinitiativen und -kooperationen
  • Landwirtschaft mit Gesicht
  • Ausbau der Kooperation „Schmeck den Süden“ – Gastronomen
  • Direktvermarktung, kleine Märkte, Dorf- und Hofläden
  • Regionale Speisekarte für die Außer-Haus-Verpflegung.

„Immer dann, wenn die Verbraucher in Baden-Württemberg auf Lebensmittel aus heimischer Produktion zurückgreifen, ist das gut für unsere Bauern und gut für unser Land. Dabei geht es um Wertschöpfung und um die Pflege unserer einmaligen Kulturlandschaften. Es geht aber auch um Qualität und Genuss“, beschreibt Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, den Schulterschluss zwischen Erzeugern, Lebensmittelhandel und Verbraucher.

Neben Plakaten und Internetaktivitäten sind es vor allem Plakate und Gemeinschaftsaktionen mit den Handel, die den Verbrauchern den wertschätzenden und bewussten Umgang mit Lebensmitteln aus heimischer Produktion näher bringen sollen.

Wie das in der Praxis aussieht, war Ende Oktober 2017 im Hieber-Markt in Grenzach-Wyhlen zu sehen. Im Eingangsbereich fanden sich gleich mehrere Stände mit regionalen Anbietern auf dem „Marktplatz“ und unter dem Motto „Schmeck den Süden“. Doch nicht nur in der Aktion, auch sonst setzt die Handelskette auf Produzenten in der Region und zählt rund 200 Kleinerzeuger zu den regelmäßigen Lieferanten in den 12 Märkten.

Und auch im Breuningerland in Sindelfingen zeigten Vertreter verschiedenster kulinarischer Ausrichtungen die Feinheiten der Region. Das Lembergerland war dabei genauso zu Gast wie die Apfelinitiative des Landkreises Böblingen. Zusätzlich konnten in Kooperation mit dem Landkreis Böblingen noch die schwäbischen „Musterbetriebe“ mit traditionsreicher Wertarbeit aus dem Hause Bürger, die Ensinger Mineral- und Heilquellen, Eis-Spezialitäten aus dem Hause Martosca sowie die Firma Wild aus Eppingen für das erste Mal organisierte „Regionarium“ gewonnen werden. Ebenfalls zu sehen und kosten gab es die Familienbrauereien aus dem Schwarzwald Alpirsbacher Klosterbräu und Löwenbräu Hall mit ihren Bierspezialitäten.

Qualitätszeichen des Landes Baden-Württemberg (QZBW)

Das Qualitätszeichen mit Herkunftshinweis Baden-Württemberg ist ein Gütesiegel für Produkte, die nach den produktspezifischen Grund- und Zusatzanforderungen in Baden-Württemberg erzeugt und verarbeitet wurden. Diese gehen über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Das Qualitätszeichen erleichtert Verbrauchern, qualitativ hochwertige Produkte zu erkennen. Es steht für:

  • Gesicherte hohe Qualität,
  • Produkte, die aus umweltbewusster und kontrollierter Pflanzenproduktion stammen,
  • Produkte, die aus kontrollierter Tierhaltung stammen und
  • Produkte, welche die Anforderungen an die Kennzeichnung „Ohne Gentechnik“ nach dem EG-Gentechnik- Durchführungsgesetzes (EGGenTDurchfG) erfüllen.

Das Zeichen gibt es mit oder ohne Herkunftshinweis:
Bio-Zeichen Baden-Württemberg (BioZBW). Das Bio-Zeichen des Landes Baden-Württemberg ist ein Qualitätszeichen für Bio-Produkte, die nach den gesetzlichen Anforderungen der EU-Öko-Verordnung (VO (EG) Nr. 834/2007) sowie den Zusatzanford er ungen des Bio-Zeichens des Landes Baden- Württemberg erzeugt und verarbeitet wurden. Das Bio- Zeichen erleichtert Verbrauchern, qualitativ hochwertige Bio- Produkte zu erkennen. Das Bio Zeichen gibt es mit oder ohne Herkunftshinweis.

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Bild öffnen Peter Hauk (l.), Minister für den ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, und sein neuseeländischer Kollege Damian O’Connor.