Marktrundgang Pao de Acucar

Mitten in der 20-Millionen- Metropole São Paulo befindet sich das Viertel Brooklin. Dieses Wohn- und Gewerbegebiet ist eines der wichtigsten Finanzzentren von São Paulo.

Dienstag, 17. Oktober 2023 - Ladenreportagen
Heidrun Mittler
Artikelbild Pao de Acucar
 Frisch geschnittenes und verpacktes Obst, hier eine Temperaturkontrolle. 
Bildquelle: Santiago Engelhardt

Am Rande seiner viel befahrenen Straßen reihen sich die Hauptsitze multinationaler Unternehmen aneinander, zudem Luxushotels, Fernsehsender und Konsulate. In dieser urbanen Atmosphäre eröffnete Pão de Açúcar letzten Dezember seinen neuesten Markt – mit dem ganz neuen „G7-Konzept“ des Unternehmens.

Hauptmerkmal von G7, das „innovativ, exklusiv, sozial und fließend“ sein soll, ist der Fokus auf das Frische-Sortiment sowie einem größeren Convenience- und Restaurant-Bereich, der vielen Berufstätigen in der Mittagspause eine Oase bieten soll.

Der Zuckerhut - Ein Riese in Südamerika

Pão de Açúcar wurde 1948 in São Paulo gegründet und nach dem Zuckerhut benannt. Das Unternehmen ist mittlerweile mit 197 Filialen in 20 brasilianischen Bundesstaaten sowie in Kolumbien, Argentinien und Uruguay vertreten und ist somit einer der größten lateinamerikanischen Lebensmittelhändler. Die Supermarktkette hat ein Treueprogramm aufgebaut, zu dem mehr als zehn Millionen Mitglieder zählen. Ende letzten Jahres führte das Unternehmen sein neues Konzept „G7“ ein. Es soll die Märkte für die Mittel- und Oberschicht attraktiver machen. Die Kette hat als erster Händler im Land Bioprodukte gelistet.

Das Zentrum des Marktes gehört dementsprechend der Frische. Von dort aus „fließen“ die Gänge mit dem Trockensortiment an die Ränder des Supermarktes. Eine Verkäuferin der Obst- und Gemüseabteilung erklärt, dass sie die Ware nicht wie früher auftürmt. Das versperre dem Kunden die Sicht auf das Gesamtangebot. Der Markt bezieht einen großen Teil seines Bio-Gemüses vom Start-up „Horta Livre 100“. Es bringt ehemals Obdachlosen das Gärtnern bei und bietet ihnen somit eine berufliche Perspektive.

Das Geschäft verfügt über eine Weinabteilung mit einer ausgebildeten Sommelière, die den Kunden durch tausend nationale und internationale Weine führt. Direkt neben der Weinabteilung findet der Kunde einen Bereich mit zahlreichen importierten Käsesorten – etwas, das in Brasilien alles andere als üblich ist. Eine weitere Besonderheit ist „Der gesunde Raum“, eine Abteilung für glutenfreie, vegane und Bio-Produkte.

1.600

qm Verkaufsfläche

118

Mitarbeiter

15.000

Artikel

Aushängeschild Fleischabteilung

In einem Land, in dem das ganze Jahr über gegrillt wird, überrascht es nicht, eine große Fleischabteilung vorzufinden. Besonders ist aber die Zusammenarbeit mit dem Fleischunternehmen Swift, das hier einen eigenen Gang exklusiv für seine Produkte zu Verfügung hat. Der Aufschnitthersteller Sadia hat im Markt auch eine eigene Fleischtheke aufgestellt.

Während der Werktage besteht das Publikum vor allem aus Büroangestellten. Aber den meisten Umsatz erzielt der Supermarkt, der nur zwei Tage im Jahr schließt, am Sonntag, wenn Brooklins Bewohner ihren Wocheneinkauf machen. Es besteht auch die Möglichkeit, seinen Einkauf über die App der Marke zu erledigen, um die Artikel später in einem Bereich neben den Kassen abzuholen oder den Einkauf liefern zu lassen (Lieferung ab 18 Euro meist kostenfrei).

„Das G7-Konzept kommt sehr gut an. Jeder neue Markt, der jetzt gebaut wird, entspricht, dem Konzept“, erklärt Mauricio Vieira, Regionalmanager von Pão de Açúcar.

PÃO DE AÇÚCAR

Av. Jornalista Roberto
Marinho, 3000,
Sãn Paulo, Brasilien

  • 8 Kassen und 7 Selbstbedienungskassen
  • 110 PKW-Parkplätze
  • 18 für Motorräder
  • Öffnungszeiten 7-22 Uhr, Mo. - So.

Bilder zum Artikel

Bild öffnen Ein Blick in die Obst und Gemüseabteilung. Frisch gepresster Orangensaft ist ein großes Thema.
Bild öffnen  Frisch geschnittenes und verpacktes Obst, hier eine Temperaturkontrolle. 
Bild öffnen Auch in Brasilien angesagt: Sushi, frisch im Markt produziert. 
Bild öffnen Kaffeetrinken mitten im Markt
Bild öffnen Obst und Gemüse aus biologischem Anbau („organicos“).  
Bild öffnen Tagesfrische Eier, ansprechend präsentiert. 
Bild öffnen Milchalternativen, zum Beispiel aus Kokosmilch oder Mandeln. 
Bild öffnen Aus der Konditorei: Käsekuchen,  mit frischen Früchten dekoriert. 
Bild öffnen Großzügig: die Abteilung mit Tiefkühlkost. 

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