Edeka Honsel Besonderer Ruhrpott-Charme

In Dorsten hat Ralf Honsel mit seinem neuen Markt mehr als nur ein architektonisches Zeichen gesetzt. Gleichzeitig wurden mit dem Standort die Weichen für die dritte Kaufmannsgeneration gestellt.

Montag, 25. Juni 2018, 22:41 Uhr
Dieter Druck
Artikelbild Besonderer Ruhrpott-Charme
Bildquelle: Carsten Hoppen
Fakten im Fokus
  • Verkaufsfläche: 2.300 qm
  • Mitarbeiter: 73
  • gelistete Artikel: 28.000
  • Investitionen in den Markt: 10Mio. Euro
  • Umsatzziel im ersten Jahr: 10. Mio. Euro

Durchhaltevermögen und einen langen Atem besitzt der Freizeit-Triathlet und Edeka-Kaufmann Ralf Honsel wahrlich. Acht Jahre gingen ins Land vom ersten Antrag bis zur Eröffnung des Marktes in Dorsten auf dem Gelände der ehemaligen Schachtanlage Fürst Leopold. Nach ersten Plänen sollte der 2.300 Quadratmeter große Markt Ende 2014 eröffnen. Nicht rechtzeitig fertiggestellte Zufahrtswege, Verzögerungen beziehungsweise Änderungen im Genehmigungsverfahren kosteten Zeit und Geld. Aber am 31. Januar 2018 öffnete der Edeka-Markt Honsel dann seine Pforten. Gleichzeitig zogen die Verwaltung sowie die eigene Wurstproduktion für die insgesamt vier Edeka-Märkte der Kaufmanns-Familie hier ein.

Die architektonische Gestaltung innen und außen stellt den Bezug zu diesem historischen Industrie-Standort her. Rostfarbene und indirekt beleuchtete Stahlträger sind markante Blickfänger im Außenbereich, den ein gelungener Mix verschiedenster Materialien prägt und der sich damit bewusst von der traditionellen Ziegelsteinoptik alter Industriehallen abhebt.

Der Innenraum besticht durch seine Weitläufigkeit und großzügige Raumwirkung. Die Konstruktion ist freispannend, es gibt keine störenden Pfeiler und Stützen. Die größte Strebe hat eine Spannweite von 37 Metern. Die Höhe der in schwarz gehaltenen Decke beträgt 7,50 Meter, also genug „Luft nach oben“. Die durchgängige Regalhöhe (Regale von Harres-Kind in Warstein) von 1,60 Meter unterstreicht den weitläufigen räumlichen Gesamteindruck. Alle Regale sind mit elektronischen Preisetiketten der neuesten Generation von Nixdorf ausgestattet. Beleuchtet wird alles mit LEDs von Bäro.

Schnell gelesen

Edeka Honsel,  Fürst-Leopold-Allee 60, 46284 Dorsten-Hervest

  • Architektonische Bezüge zum ehemaligen Zechenstandort und der Industriekultur.
  • Keine Stützen und Pfeiler auf der Verkaufsfläche.
  • Eigene Wurstproduktion für die vier Märkte der Kaufmannsfamilie.
  • Vier Self-Check-out-Kassen, davon zwei auch mit Barzahlungsoption.
  • Sushi-Theke von Eat Happy.
  • Frischeanteil inklusive Mopro von 55 Prozent.
  • Starker regionaler Bezug, auch kleine Erzeuger und Hersteller.
  • Größtes Frischfischangebot in der Stadt und dem nahen Umland.

Den ersten nachhaltigen Frische-Eindruck bekommt der Kunde durch die 200 Quadratmeter große Obst- und Gemüseabteilung, ausgestattet unter anderem mit Salatbar von GSM, Zumex Orangenpresse und einer individuell entworfenen Kräuterpräsentation. Individualität und Kreativität sind Aspekte, auf die der Kaufmann großen Wert legt. „Selbstständigkeit und ein Markt von der Stange passen für mich nicht zusammen“, erklärt Honsel knapp. Und fügt an, dass die Edeka Rhein-Ruhr, zu der Honsel 2014 von der Rewe wechselte, ihm diese Freiräume auch gewähre. So sind beispielsweise auch die Brandschutzwände nicht direkt optisch wahrnehmbar, aber existent.

Entlang der Außenwand folgen im Kundenlauf 60 laufende Meter Kühlung bestückt mit Chilled Food, SB-Wurst und Fischfeinkost. Hinzu kommt noch das Mopro-Basissortiment auf der gegenüberliegenden Seite. Die Kühlmöbel lieferte Hauser aus Österreich (Linz). Insgesamt sind in dem Objekt zwölf Kühlhäuser beziehungsweise -zellen in Betrieb. Hauser hat auch die Fischtheke mit Rondellen installiert. In diesem sind Träger aus Glas verbaut. Das heißt, es gibt keine Schatten auf der von oben beleuchteten Ware.

Ein weiterer Blickfang ist der Räucheröfen für Fisch, der mehrmals in der Woche angeworfen wird. Frischen Fisch handelt Honsel aus Überzeugung: „..., weil der Fischkunde der anspruchvollste ist und von dem Angebot eine besondere Frischekompetenz ausgeht.“ Hauptlieferant für Frischfisch ist Rasting. Auch hier fühlt Honsel sich nach eigenem Bekunden bestens aufgehoben. Insgesamt erstrecken sich die Bedientheke mit Käse, Fisch sowie Fleisch- und Wurstwaren auf mehr als 40 Meter.

Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal in der Dorstener Lebensmittelszene liefert die Suhi-Bar von Eat Happy. Mehr oder weniger eine Bauchentscheidung, die sich bereits in kurzer Zeit als richtig erwiesen habe. „Sushi ist eingeschlagen wie eine Bombe.“

Die eigene Wurstproduktion von Honsel liefert weitere, klare Unterscheidungsmerkmale. Honsel sagt selbst von sich, dass er mit der Wurst aufgewachsen sei. Rund 15 Artikel werden in Dorsten hergestellt, alle basierend auf alten Rezepten mit westfälischem Ursprung. Sie werden allein über die Theke verkauft. Dahinter steht der Anspruch, dass sie in ihrer Kategorie jeweils der „beste Artikel“ sein müssen. Zum Beispiel bringt es die Fleischwurst aus eigener Herstellung auf 81 Prozent Umsatzanteil in diesem Thekensegment. Eine weitere Spezialität ist der Kochschinken im eigenen Saft, also nicht gepolterte Ware.

Rund 28.000 Artikel findet der Kunde in Dorsten-Hervest, davon rund 7.000 aus dem Frischebereich. Darunter befinden sich auch etliche mit regionalem Bezug. Honsel schätzt die Zusammenarbeit mit regionalen Erzeugern, insbesondere wenn auch weiterführende Vermarktungsideen gemeinsam umgesetzt werden. Ein Beispiel ist der Dorstener Pütt, die Dorstener Tussie oder die Dorstener Else, die aus einer kleinen Brennerei aus dem Münsterland stammen und zu den abverkaufsstärksten Artikeln im Spirituosen-Sortiment zählen.

Auch personell sind in Dorsten die Weichen auf Zukunft gestellt. Julia Honsel steht nach abgeschlossenem Studium als dritte Kaufmanns-Generation seit knapp einem Jahr an der Seite ihres Vaters. Sie verantwortet den kompletten Frischebereich und will in Herveste im ersten Jahr mit ihrem Vater „die Zehn-Millionen-Umsatzmarke reißen“. Das wäre deutlich über Plan.

Bilder zum Artikel

Bild öffnen
Bild öffnen
Bild öffnen
Bild öffnen
Bild öffnen
Bild öffnen
Bild öffnen
Bild öffnen
Bild öffnen
Bild öffnen
Bild öffnen
Bild öffnen
Bild öffnen

Anzeige

girocard

Gewusst wie: Bei Kartenzahlungen sparen

„Mit Karte, bitte!“  Mit dem Trend zur Kartenzahlung steigen die Transaktionskosten. Wie kann der Handel sparen? Eine Studie klärt auf.

Mehr erfahren