Wer im knallharten Wettbewerb bestehen will, muss sich etwas einfallen lassen. Josephina und Manfred de Witt setzen dabei unter anderem auf regionale Produkte. Die de Witts betreiben seit Mai 1998 einen Rewe-Markt im Mönchengladbacher Stadtteil Wickrath. „Wir können hier Produkte von Bauern aus der Nachbarschaft präsentieren. Das können andere bei einem zentralen Einkauf nicht“, sagt Manfred de Witt. Kunden honorieren das, weil sie die Heimatregion stützen wollen, so auch „einfach ein besseres Gefühl“ haben. Viel habe das auch mit Vertrauen zu tun, ergänzt Josephina de Witt, das gelte dann zum Beispiel auch für das Fleisch vom hauseigenen Metzger. Als inhabergeführter Rewe habe man hier etwas mehr Spielraum als andere.
Wichtig ist natürlich auch, dass die Kunden gut über die regionalen Angebote informiert werden. Das geschieht natürlich ständig durch Informationsmaterial, direkte Auskünfte oder auch durch Informationen am Produkt. Trotzdem wollten die de Witts einmal konzentriert über ihre regionalen Partner informieren. Und so entstand die Idee eines „regionalen Informationstages“ im Markt. „Ich habe mir zuerst nicht vorstellen können, dass die Landwirte da auch mitmachen“, sagt Josephina de Witt. Aber es kamen über 20, die dann im Markt den Rewe-Kunden Rede und Antwort standen. Da erklärte dann zum Beispiel die Familie Braßeler wie sie ihr Geflügel artgerecht hält. Oder der örtliche Imker zeigte die Arbeit der Bienen. Die Herstellung von Rapsöl wurde genauso thematisiert wie die Zucht von Champignons. Dabei wurde viel diskutiert, viel probiert und letztlich auch gekauft.
Regionale Anbieter machen bei de Witts immerhin einen Umsatzanteil von 15 Prozent aus. „Mit diesen regionalen Produkten identifizieren sich die Kunden viel stärker mit unserem Markt.“ Und sie denken über eine Wiederholung der Aktion nach.
Der Rewe-Markt der de Witts ist ein gewachsener Markt, nach dem Start 1998 wurde er mehrmals um- und ausgebaut. Zuletzt wurde er Ende 2014/Anfang 2015 renoviert. Er ist ein echter Nachbarschaftsladen, die Zahl der Stammkunden groß. Was den Markt ausmacht, ist die Nähe zum Kunden und die Freundlichkeit der Mitarbeiter. „Wir sind ja ein Ort der Begegnung“, sagt Josephina de Witt, „da muss auch immer Zeit für ein nettes Wort sein“.
Natürlich muss ein moderner Supermarkt noch mehr bieten. Für Manfred de Witt ist das auch im Sortiment verankert: So spielt natürlich die Fleisch- und Wurstabteilung eine große Rolle, 25 Wurstsorten werden selber hergestellt, es gibt fünf Sorten Schweinefleisch und sieben Sorten Rindfleisch, um nur drei Beispiele zu nennen.
In der Käse-Abteilung steht natürlich eine diplomierte Käse-Sommelière. Wöchentlich gibt es Weinverkostungen, der Whiskey-Schrank ist gut sortiert. Es gibt einen mit Zigarren-Humidor, einen separaten Lotto-, Tchibo- und Geschenke-Shop mit Tabakwaren und Zeitschriften in Bedienung.
Dennoch, die de Witts sind sicher: „Den Unterschied machen die Mitarbeiter. Diese sollen durch Schulungen und Seminare stetig weitergebildet werden. 2018 steht dann das 20-jährige Jubiläum an.
Die Ziele für die Zukunft: „nächstes Jahr wird erstmal gefeiert“ , sagt Josephina de Witt. „Dann wollen wir vor allem gesund bleiben und unser Geschäft noch bis Ende 2021 führen und dann an den Sohn übergeben.“
A Eigenmarke der de Witts in verschiedenen Segmenten. B Die Inhaber Manfred und Josephina de Witt. C Begeisterung fürs Bienenvolk bei Groß und Klein.D So sieht das Ergebnis aus: leckerer Honig. E Pilzkultur mal anders - direkt im Markt gezeigt. F Wenn der Fachmann erklärt, wird leichter verkauft. Der moderne Supermarkt muss mehr bieten als Regionales.