Westfleisch Unter Manipulationsverdacht

Westfleisch, Deutschlands drittgrößter Fleischvermarkter,  steht im Verdacht, "beim Wiegen von Schweinen gegen Vorschriften verstoßen zu haben", berichtet "Der Spiegel". Das Unternehmen bemüht sich um Klärung.

Montag, 19. Dezember 2011, 10:26 Uhr
Lebensmittel Praxis
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Bereits am Mittwoch sei auf Anweisung des nordrhein-westfälischen Verbraucherschutzministeriums die automatische Muskelfleischmessanlage in einem von vier Westfleisch-Schlachthöfen stillgelegt worden, so das Magazin. Zuvor hätten Prüfer des Eichamts bauliche Veränderungen der Anlage in dem Coesfelder Betrieb festgestellt. Die Ultraschallmessung von Muskeln und Fett sei außerdem durch zu viel Wasser in der geeichten Anlage beeinträchtigt worden, hieß es. Pro Schwein hätten die Erzeuger auf diese Weise ein bis zwei Euro weniger bekommen.

Der Preis je Tier liege bei 150 Euro. Der Betrieb bestreitet jede Manipulation; der Wert der Schweine wird jetzt mit Handgeräten ermittelt.

Unter den Bauern sorgen die Vorkommnisse für große Unruhe. Landesverbraucherminister Johannes Remmel (Grüne) hat inzwischen die Staatsanwaltschaft unterrichtet, weitere Betriebe von Westfleisch werden laut Spiegel-Bericht untersucht.

Westfleisch bemüht sich, Licht in die Sache zu bringen. "Wir gehen davon aus, dass nach Klärung der technischen Details der Nachweis geführt werden kann, dass Landwirte nicht zu Schaden gekommen sind. Zur Klärung des Sachverhalts hat der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Westfleisch eG eine Untersuchungskommission unter neutralem Vorsitz des Vizepräsidenten des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV) und Mitwirkung der Fachabteilung der Landwirtschaftskammer NRW eingesetzt, um die entstandene Unsicherheit schnellstmöglich und rückhaltlos aufzuarbeiten", teilt das Unternehmen mit.