Lebensmittelklarheit.de Initiatoren zufrieden

Eine positive Bilanz zogen nach 100 Tagen die Initiatoren des Internetportals lebensmittelklarheit.de. 27 Hersteller hätten Änderungen bei Kennzeichnungen oder Rezepturen angekündigt, wie der Verbraucherverband Bundeszentrale (Vzbv) mitteilte.

Donnerstag, 27. Oktober 2011 - Industrie-Archiv
Lebensmittel Praxis

Seit dem Start Ende Juli seien gut 3.800 Produktmeldungen auf der Seite eingegangen, 920 davon seien bearbeitet, sagte der Vzbv-Vorstand Gerd Billen heute in Berlin. Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) sprach von einem wichtigen Diskussions- und Informationsportal, das auch die Unternehmen weiter sensibilisieren solle. Von Lebensmittelwirtschaft und FDP kam Kritik (siehe LPcompact! von gestern). So wurden die mangelnde Sachlichkeit und Objektivität bemängelt, die FDP-Bundestagsfraktion sieht die Plattform als Pranger und will die Aufstockung des Budgets nicht mittragen.

Laut Billen kämen derzeit täglich 20 Meldungen und Anfragen dazu. Um den großen Ansturm zu bewältigen, hat das Bundesverbraucherschutzministerium das Förderbudget um 200.000 auf 975.000 Euro erhöht. Damit wurden die Serverkapazitäten verbessert und mehr Personal für eine schnellere Bearbeitung eingestellt.

Viele Beschwerden der Verbraucher betrafen laut Billen Zutaten und Zusatzstoffe - also etwa das Versprechen „Ohne Geschmacksverstärker Glutamat", obwohl ein anderer geschmacksverstärkender Stoff enthalten sei. Geändert hätten Firmen nach Beschwerden auch zu kleine Schriftgrößen. Angekündigt worden seien auch Rezepturänderungen - zum Beispiel soll ein Curry-Orangen-Ketchup künftig Orangenschalen enthalten.

Wenn Beschwerden sich als Massenärgernis erwiesen und nicht nur Einzelmeinungen seien, müssten auch Änderungen von Vorschriften geprüft werden, sagte Aigner.