Danone Deutschland Wehrt sich gegen Vorwürfe

Die Verbraucherschutzorganisationen Deutsche Umwelthilfe (DUH) und Foodwatch laufen Sturm gegen den seit April im Handel befindlichen neuen Activia-Becher aus Maisstärke. Danone Deutschland-Chef Andreas Ostermayr (Foto) weist die Vorwürfe in einer Stellungnahme zurück.

Dienstag, 26. Juli 2011 - Industrie-Archiv
Lebensmittel Praxis
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Bildquelle: Danone

Bemängelt werden von Foodwatch vor allem zwei Aspekte: So schneide der Becher aus Mais zwar in den Kategorien „Klimawandel" und „Fossiler Ressourcenverbrauch" besser ab als Verpackung aus Plastik, allerdings würden andere Aspekte wie die stärkere Belastung von Böden und Gewässern verschwiegen. Eine gesamtökologische Aussage, wie in der Danone-Werbung suggeriert, könnte so nicht getroffen werden, erklärt Foodwatch. Die Organisation moniert außerdem, dass der Becher nicht optimal verwertet würde, da die Verpackung nicht recycelt, sondern in der Regel einfach verbrannt wird. Dabei bezieht sich Foodwatch auf eine Studie des IFEU-Instituts.

Auch die DUH wirft dem Nahrungsmittelkonzern Etikettenschwindel vor. Nachdem Danone die Unterzeichnung einer von der DUH vorgelegten Unterlassungserklärung wegen irreführender Werbung verweigerte, will die Umweltschutzorganisation jetzt auf dem Klageweg die rechtliche Klärung vor Gericht herbeiführen.

Danone Deutschland-Chef Andreas Ostermayr sagte über den PLA-Becher kürzlich in einem Interview mit der LEBENSMITTEL PRAXIS: „Was wir machen ist noch nicht perfekt, aber ein wichtiger Anfang." Der Konzern plane mittelfristig einen geschlossenen Wertstoffkreislauf, für den bis jetzt jedoch noch nicht genug PLA im Umlauf sei. Außerdem soll zukünftig der Becher nicht mehr aus Mais, sondern aus landwirtschaftlichen Nebenprodukten, „idealerweise natürlich aus Deutschland", produziert werden. Danone hat bei der Entwicklung des Bechers mit dem WWF zusammengearbeitet und plant, die neue Verpackung auf weitere Teile des Sortiments auszuweiten. So soll noch in diesem Jahr „eine weitere große Marke" umgestellt werden.

Die Danone GmbH weist außerdem in einer Stellungnahme den von der Deutschen Umwelthilfe erhobenen Vorwurf entschieden zurück, mit Werbung für Joghurtbecher aus Biokunststoff Verbraucher in die Irre zu führen. „Die Bezeichnung 'umweltfreundlichere Verpackung' auf unseren Activia-Bechern ist absolut korrekt. Schließlich bestehen die Becher aus dem nonfossilen Verpackungsmaterial PLA, dessen verbesserte Umweltfreundlichkeit durch das IFEU-Institut bestätigt wurde", sagt Ostermayr. „Das PLA-Projekt zeigt, dass es auch ohne Erdöl in der Verpackung geht. Bei PLA besteht die Möglichkeit, in Zukunft einen geschlossenen Recyclingkreislauf zu etablieren, was einen weiteren zusätzlichen Umweltvorteil bedeutet. Wir müssen jetzt auf nachwachsende Rohstoffe setzen - das ist das wegweisende Signal dieses Projekts", sagt WWF-Experte Dr. Bernhard Bauske.

Die DUH müsse sich fragen lassen, welche  Position sie gegenüber dem zukunftsträchtigen und anerkannten nonfossilen Verpackungsmaterial PLA für Lebensmittel einnehmen wolle und wie sie es künftig zu unterstützen gedenkt, heißt es in der Pressemitteilung von Danone. Das Unternehmen verweist außerdem auf die vom IFEU-Institut erstellte Öko-Bilanz auf danone.de oder www.natuerlicher-verpackt.de.