Vertriebsformate Händler im Fokus

Die Edeka Minden will durch eine personalisierte Marktkennzeichnung mehr Umsätze generieren.

Dienstag, 30. November 1999 - Management
Sonja Plachetta
Artikelbild Händler im Fokus
Bildquelle: Edeka Minden

Die Edeka Minden-Hannover gibt bis Mitte 2012 die Bezeichnungen E-neukauf- und E-aktiv-Markt auf. 625 Geschäfte firmieren künftig unter dem Edeka-Block-Logo sowie dem Namen des selbstständigen Einzelhändlers. Die größte Regionalgesellschaft erhofft sich dadurch höhere Umsätze. „Mit diesem Schritt wollen wir die Marke Edeka sowie den selbstständigen Einzelhändler stärker in den Fokus rücken“, erklärt Projektleiter Ralf Hawig aus der Geschäftsführung Vertrieb der Edeka Minden-Hannover. Durch die Personalisierung werde Glaubwürdigkeit und Authentizität geschaffen. Bereits heute werben circa ein Drittel der selbstständigen Kaufleute im Gebiet der Edeka Minden-Hannover mit ihren Namen.

Für die komplette Umstellung sowie begleitende Marketingmaßnahmen gibt die Edeka Minden-Hannover 12 Mio. Euro aus. Auch die Modernisierung älterer Märkte ist vorgesehen. „Wir führen das Beste aus den zwei Vertriebsformaten zusammen“, sagt Ralf Hawig. „Die Zeit war reif für die Umstellung.“ Umfragen hätten ergeben, dass sich die Kunden mit Edeka und dem Händler identifizierten und die Formate E-neukauf und E-aktiv-Markt kaum bekannt seien. Die Zusammenführung wird von einer Werbekampagne mit dem Motto „Hochzeit“ begleitet.

Jürgen Bolinger, der seit Anfang August als Existenzgründer den gut 1.100 qm großen Markt in Bad Eilsen führt, profitiert schon jetzt von der Umstellung: „Der Wiedererkennungswert von Edeka Bolinger ist bei den Kunden viel größer als die neukauf-Bezeichnung.“

Im Gebiet der Edeka Minden werden etwa 40 aktiv-Märkte in das Nah-und-gut-Format wechseln. Unverändert bleibt der Auftritt der regionalen Formate E Reichelt in Berlin und E aktiv Discount im Großraum Bremen und Bremerhaven.

Bundesweit verschwinden werden die Vertriebsformate E neukauf und E-aktiv-Markt aber nicht. Eine komplette Umstellung, wie sie die Edeka Minden plant, sei nicht vorgegeben, heißt es aus der Edeka-Zentrale in Hamburg. Die neue Kennzeichnungsrichtlinie für den Edeka-Einzelhandel sehe vor, dass neue und umgebaute Märkte mit einer Verkaufsfläche von mehr als 800 qm diese personalisierte Bezeichnung nutzen. Bestehende Märkte können die alte Kennzeichnung weiter führen.

Bild: Die Personalisierung der Marktkennzeichnung schafft Glaubwürdigkeit und bringt mehr Umsätze, glaubt Jürgen Bolinger, Edeka-Kaufmann aus Bad Eilsen.