Wie bleibt der stationäre Handel wettbewerbsfähig, wenn Plattformriesen wie Amazon, Temu oder Shein immer weiter wachsen? In der neuen Folge von „Regalplatz“, dem Podcast der Lebensmittel Praxis, diskutieren wir diese Frage mit den renommierten Handelsexperten Simone Hilbring, Geschäftsführerin bei Inverto, und Marcus Kroth, Partner und Geschäftsführer bei der Boston Consulting Group. Ihr gemeinsames Fazit: Der Handel hat Chancen – wenn er konsequent auf Daten, Effizienz und neue Technologien setzt.
Daten statt Bauchgefühl: Wie KI den direkten und indirekten Einkauf verändert
Die Jahresgespräche zwischen Handel und Industrie sind längst nicht mehr rein machtpolitische Rituale – sie werden zunehmend faktenbasiert geführt. „Heute kann der Einkauf auf Einzelartikelebene analysieren, wie profitabel und kundenrelevant ein Produkt ist“, erklärt Marcus Kroth. Dabei helfen KI-gestützte Assistenten, die Einkaufsverantwortliche gezielt bei der Vorbereitung entlasten. „Man kann sich das wie einen Dialog mit der KI vorstellen: Welche Verhandlungsansätze bietet dieses Sortiment im Vergleich zur Konkurrenz?“ Die Technologie ermöglicht nicht nur tiefere Einblicke, sondern spart vor allem eines: Zeit.
Versteckte Potenziale in indirekten Kategorien wie IT und Marketing
Auch Simone Hilbring sieht große Effizienzreserven – gerade in Bereichen, die im Einkauf bisher oft stiefmütterlich behandelt wurden: „Bei indirekten Kosten, etwa in der IT oder im Marketing, kann KI ihr volles Potenzial zeigen. Entscheidend ist, dass Händler hinterfragen: Kommen diese Einsparungen wirklich bei mir an?“ Gerade im Marketing eröffnen sich durch KI und Automatisierung völlig neue Hebel zur Optimierung.