SdJ-Gewinner, Kleine Selbstständige Edeka Wilger

Regionalität gab es bei Bernd Wilger schon, bevor sie in aller Munde war. Der Edekaner steht zu diesem Erfolgsrezept.

Dienstag, 28. Mai 2024, 14:40 Uhr
Markus Wörmann
Artikelbild Edeka Wilger
Auch auf kleiner Fläche lassen sich nachhaltige umsetzen, wie diese WPR-Nachfüllstation.
Bildquelle: Mirco Moskopp

Für Edeka-Kaufmann Bernd Wilger aus dem münsterländischen Borken sind zwei Sachen ganz wichtig: neue Dinge auszuprobieren und den Mitarbeitern dabei zu vertrauen und dementsprechend viel Verantwortung zu übertragen. Dabei kommen sowohl eigene Kreationen heraus als auch Eigenmarken, die extra für Edeka Wilger hergestellt werden: Seien es Melonen aus dem Gewächshaus im Münsterland, Pralinen in der Käsetheke aus einer lokalen Manufaktur oder das neue Türmchen-Bier. „Ich mag das Motto ‚Trial and Error‘. Einfach ausprobieren und sehen, ob es funktioniert oder nicht“, sagt Kaufmann Wilger. Vor Kurzem hat er Pilze in die Kühlung genommen, und die geringeren Abschriften geben ihm recht.

Bernd Wilger, der Meister des Kaffees

Kaufmann in dritter Generation: Bernd Wilger führt seine beiden Märkte im münsterländischen Borken mit viel Teamgeist und Lust auf Neues. In der Kategorie „Selbstständige bis 2.000 Quadratmeter“ wurde der Markt an der Otto-Hahn-Straße zum Supermarkt des Jahres 2024 gekürt. Was 1937 mit einem Milchhandel anfing, präsentiert sich jetzt als Vollsortimenter auf kleiner Fläche. Seit 2008 ist man Teil der Edeka Rhein-Ruhr und hat sich gerade im Frischesortiment eine große Eigenständigkeit bei regionalen Zulieferern bewahrt. Für Spezialitäten wie haus­gerösteten Kaffee legt Bernd Wilger gerne selbst Hand an.

Seit dem Umbau des Marktes an der Otto-Hahn-Straße ist dort eine eigene Kaffeerösterei inklusive eines Zolllagers. Dafür hat Bernd Wilger extra den Kaffeeröstmeister gemacht und verströmt heute einmal wöchentlich Kaffeeduft in seinem Edeka. Sein Lieblingskaffee sei der Giro Espresso, der nicht rein zufällig an das Hobby des Kaufmanns, das Rennradfahren, erinnert.

Regionalität ist Standard
Seit 2008 ist die Familie Wilger Teil der Edeka Rhein-Ruhr. Man könnte auch sagen, „erst“ seit 16 Jahren. Die langjährige ungebundene Selbstständigkeit hat den Blick für viele regionale Anbieter geschärft. Das zieht sich von der Gemüseabteilung über die Fleisch- und Käsetheke bis zur Tiefkühltruhe durch. Kaum ein Sortiment glänzt nicht mit regionalen oder sogar lokalen Produkten. Ein solches „Produkt“ ist auch die Kooperation mit „Tante Tomate“ an der Käsetheke. Die Manufaktur für Antipasti sitzt zwei Straßen weiter und ergänzt das Käsesortiment bei Wilgers.

Bernd Wilger leitet seit sieben Jahren die beiden Edeka-Märkte in Borken in dritter Generation. Seine Eltern stehen ihm dabei zur Seite. Aber er sagt auch ganz offen, dass viele langjährige Mitarbeiter natürlich deutlich mehr Erfahrung haben als er selbst. Deshalb fördert er das selbstständige Engagement seiner Belegschaft, wo immer es geht. 
Für ein gutes Betriebsklima will er selbst sorgen. Dafür stellt er sich gerne im Sommer einmal im Monat an den Grill und serviert seinen Mitarbeitern anschließend die „Chefwurst“.

Die neueste Kreation ist Willi Wilger: Die plüschige Kuh namens Wilhelmine soll bei Verkostungen, Kinderaktionen wie dem Bonbon-Workshop und sonstigen Promotions in den Märkten eingesetzt werden. Ob Bernd Wilger auch mal selbst im Kostüm steckt, wollte er der LP nicht verraten.

Der Titel „Supermarkt des Jahres“ ist für Familie Wilger zeitgleich der Startschuss in ein neues Projekt: Der zweite Markt an der Boumannstraße wird noch in diesem Jahr grundlegend modernisiert. Mit 2.500 Quadratmeter Verkaufsfläche könnte er ein SdJ-Bewerber für die größere Kategorie werden.

Edeka Wilger, Otto-Hahn-Str. 8, 46325 Borken

Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 7 bis 20 Uhr

2.000

qm Verkaufsfläche

87

Mitarbeiter, davon 6 Azubis

16,8

Mio. Euro Netto-Umsatz

9.206

Euro Umatz pro qm

 

28,57

Euro Durchschnittsbon

39.142

Sortimentsartikel

10

Kassen

27%

Umsatzanteil Bedienungstheken

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