Schwenkbares Ladenregal Auffüllen von hinten

Oliver Eischeid, Sales Director Easyfill Deutschland, demonstriert, wie das Auffüllen von hinten funktioniert. Die Aufnahmen entstanden im Rewe-Markt Dennis Weirich, Straßenhaus.

Donnerstag, 09. Februar 2023 - Management
Heidrun Mittler

Auf der Fachmesse Euroshop zeigen Aussteller, wie man die Produkte im Markt, genauer im Regal, optimal präsentiert. Hier zwei Ansätze, die das Warenhandling deutlich einfacher machen können.

Sie führen ein Leben zwischen Schattendasein und tragender Rolle: Regale im Handel. Natürlich ist das Produkt der Star. Aber ohne den passenden Untergrund hätten die zigtausend Artikel im Supermarkt keinen Halt – und erst recht keine Ordnung.

In den letzten Jahren haben Konzepte Einzug in den Handel gefunden, welche die Platzierung optimieren. So hat der schwedische Hersteller Easyfill erfolgreich ein System ausgerollt, um das Prinzip „First in first out“ (FIFO) in die Praxis umzusetzen. Deutschland-Verkaufsleiter Oliver Eischeid hat seit 2020 Wandkühlregale mit drehbaren Elementen nach- und ausgerüstet. Der Clou: Dadurch kann der Mitarbeiter im Handel die Cola-Flaschen von hinten auffüllen, die schon gekühlten Flaschen rutschen auf dem schräg stehenden Regal nach vorn. Das System sorgt also dafür, dass der Kunde nie mehr warme Apfelschorle oder Limonade aus dem Kühlregal bekommt. Genau das passiert sonst häufig, wenn der Mitarbeiter das Kühlregal aus Bequemlichkeit von vorn nachfüllt.

Aufgrund der guten Erfahrungen mit gekühlten Produkten bietet Easyfill ein entsprechendes System („Turnloader Ambient“) nun auch fürs Trockensortiment an. Auch hier erfolgt das Nachfüllen von hinten, nachdem man das Regal um 180 Grad gedreht hat. Weil der Auffüller nicht mehr zwischen die Regalböden fassen muss, können mehr Böden in einem Regal stehen – mehr Ware auf gleicher Fläche.

Rewe-Kaufmann Dennis Weirich aus Straßenhaus hat seit dem Sommer 2022 sowohl seine neuen Getränkekühlschränke als auch Brotaufstriche und Feinkost mit Easyfill ausgestattet. Durch das Befüllen von hinten „wird der Prozess der Verräumung enorm beschleunigt“, bestätigt er. Das lästige Ausräumen, um das FIFO-Prinzip einzuhalten, entfalle. Der Rewe-Kaufmann weiter: „Die Regale sehen durch die von alleine nachrutschende Ware immer vorgezogen und ansehnlich aus.“

Gesamte Prozesskette im Blick

Von der Industrie bis zum Handel will der Spezialist PoS Tuning denken und setzt gedanklich ein neues Konzept auf. Im Mittelpunkt steht ein Mehrweg-Warenträger, der an ein Warenwirtschafts- und automatisiertes Kommissionier-System angebunden ist. Geschäftsführer Oliver Voßhenrich sucht unter anderem auf der Fachmesse Euroshop Partner, die das Konzept mit seinem Unternehmen weiterdenken und in die Tat umsetzen.

Ein vernetztes System könnte die logistischen Abläufe erheblich effizienter gestalten, ist sich Voßhenrich sicher. Auch wenn vor einem großen Rollout noch Jahre ins Land gehen dürften, kann er sich schon heute gut einige Einsatzmöglichkeiten vorstellen: So könnte der Einzelhändler eine Aktionsfläche (etwa Saisonartikel, Nonfood) ausschließlich mit gestapelten Trex-Warenträgern bespielen. Diese werden schon in der Großhandlung bestückt und im Markt komplett auf die Fläche gefahren, beispielsweise mithilfe eines Roboters. Sobald der Träger fast abverkauft ist, bringt der Roboter den Stapel zurück ins Lager und ersetzt ihn durch einen gefüllten. Das ist noch Zukunftsmusik. Aber wenn es funktioniert, spart das System viel Zeit, Kosten und Verpackungen.