Tiefkühl-Star 2021 Es darf auch mal verspielt sein

Mit cleaner Eleganz, Warenfülle und kreativen Elementen punkten die Tiefkühl-Stars des Jahres 2021. Eins ist den Siegern gemeinsam: Ein großes Umsatzplus nicht erst seit Corona, ein Team, das mit Herzblut am Werke ist, sowie Sortimentshighlights aus aller Welt – oder sogar von direkt nebenan.

Montag, 15. November 2021 - Management
Andrea Kurtz
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Bildquelle: Mirco Moskopp

Das hohe Niveau ist bestechend, so das Fazit der Jury zum deutschen Tiefkühl-Star. Umso schwerer war dann auch die Jury-Entscheidung, denn unter den drei Top-Märkten konnte es trotzdem nur einen Sieger geben. Ganz knapp war das in allen drei Kategorien – und es musste heftig um die Entscheidung gerungen werden. Bewertet wurden die Märkte aufgrund ihrer Bewerbung, nach der Performance beim Inkognito-Besuch der Redaktion und nach den wirtschaftlichen Fakten. Gerade die Besuche vor Ort sind ein wichtiger Bestandteil der Bewertung. Denn bei einem anonymen Besuch sieht man die Abteilung eben so, wie sie der Kunde auch erlebt.

Die Kriterien, die bewertet werden: Wirtschaftlichkeit, Sauberkeit (Hygiene, Lage der Abteilung), Technik (Zustand des Mobiliars, Energieeffizienz, innovative TK-Möbel), Tiefe und Breite des Sortiments und natürlich der Gesamtauftritt (Orientierung in Truhe und Schrank, der Vorbildcharakter für Attraktivität, Orientierung und Emotionalität).

Im Trubel von Berlin-Kreuzberg
Der Rewe-Markt der Gebrüder Soran und Sulaf Ahmed in Berlin besticht durch sein modernes Inneres mit verspielten Elementen. So seilen sich über Truhen und Schränken Fallschirme mit Lampen oder stilisierten Hummern ab. Außerdem findet der Kunde auf den Truhen ansprechende Info-Tafeln mit Fakten zu TK sowie Tipps fürs Kochen und Zubereiten.

Die Tiefkühltruhen sind direkt vor den Kassen platziert, dort aber etwas abgesetzt; daher entsteht ein heller Shop-in-Shop mit dem klassischen Sortiment, angereichert mit Szene-Produkten und trendigen Zusatzplatzierungen. Eierlikör gibt’s beim Eis gleich in mehreren Sorten. Und vom Caterer nebenan wurden zur Corona-Zeit die Falafel und Veggie-Burger tiefgefroren, die sich rasch zum Renner entwickelt haben. Und: Trotz klassischer Nahversorgerfunktion sind es rund 20 Prozent der Kunden, die TK kaufen.

Blaue Stunde in Kleve
Blau ausgeleuchtet – nicht nur um die Truhen, sondern auch von der Decke, mit eisblauen Deckenlampen in Eisschollenform – die neue TK-Abteilung des E-Center Schroff setzt Maßstäbe in Sachen elegantes Ambiente, Übersichtlichkeit und Sauberkeit. Diese setzt sich nämlich mithilfe von Vorschubsystemen in Truhen und Schränken fort; ein Durcheinander in den TK-Möbeln war gestern. Bei den Spezialitäten in den Truhen, vor allem beim Eis, merkt man die Neugier der Inhaber, immer wieder Neues und Besonderes zu präsentieren. Kein Wunder, dass über 22 Prozent der Kunden hier zugreifen.

Multi-Kulti in Hamburg-Altona
Der Rewe im ehemaligen Busdepot von Hamburg-Altona ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie ein Industriegebäude revitalisiert wird. TK liegt vor den Kassen, aber so großflächig, dass man dort richtig verweilen kann. Und man bekommt auch Anregungen – fürs Kochen oder fürs Cocktailmachen, denn je nach Sortiment oder aktueller Innovation sind Displays mit Tipps aufgestellt. Zweitplatzierungen sind selbstverständlich, Kühlboxen stehen auch bereit. Das Einzugsgebiet des Marktes reicht vom Bahnhof Altona bis zur Reeperbahn – auch wegen der Tiefkühlkost: 40 Prozent ist der Kundenanteil hier.