interview Kettern - Wasgau AG Investition in Produktion

Der Chef der Wasgau AG, Alois Kettern, zeigt sich im LP-Gespräch optimistisch, das Vorjahresergebnis wiederholen zu können. Das Vertriebsnetz wird verdichtet.

Freitag, 03. September 2010, 06:47 Uhr
Markus Oess

Herr Kettern, wie sieht es mit diesem Jahr aus?
Alois Kettern: Im vergangenen Jahr haben Sondereffekte das Ergebnis um 1,5 Mio. Euro verbessert. Ich bin sehr zuversichtlich, auch in diesem Jahr unser operatives Ergebnis von 5,4 Mio. Euro halten zu können.

Im vergangenen Jahr ist die Gesamtverkaufsfläche nicht nennenswert gestiegen, drei kleine Märkte wurden durch einen großen ersetzt. Eine Expansion ist das nicht, oder?
Das würde ich so nicht sagen. Im vergangenen Jahr haben wir zwar keine nennenswerte Flächen-Expansion betrieben, aber in diesem Jahr und auch im nächsten Jahr sieht das schon wieder anders aus. Im Schnitt eröffnen wir jährlich drei Ersatz-Standorte und drei neue Märkte.

Sie rücken mit Ihren Märkten Richtung Mainz, wo sehen Sie die Grenzen Ihres Absatzgebietes?
Unser Expansionsradius bewegt sich bei 150 km um den Kirchturm. Ich würde sagen, bei Frankfurt ist Schluss, aber so weit sind unsere Planungen nicht.

Sie haben in Ihre Produktion investiert. Wie viel können Sie beim Fleischwerk und Ihrer Bäckerei zulegen?
Wir haben noch Potenzial für eine Steigerung von rund 30 Prozent, dann aber im Mehrschichtbetrieb. Wir haben aber nicht nur in die

Produktionsmenge, sondern auch in die Qualität der Produkte investiert.Sie haben ins Personal investiert, verlagern Teilzeitstellen wieder in Richtung Vollzeitkräfte, bringt es den gewünschten Effekt?
Wir spüren einen Qualitätssprung bei unseren Mitarbeitern. Es ist schon ein Unterschied, ob sich ein Mensch den ganzen Tag oder nur wenige Stunden mit seiner Arbeit beschäftigt. Da ist einfach mehr Erfahrung und Routine drin. Außerdem ist die Identifikation höher als bei Teilzeitkräften, mit der Arbeit, aber auch mit dem Unternehmen.

Sie haben die gestiegenen Personalkosten durch Einsparungen bei den Sachkosten kompensiert. Wo haben Sie angesetzt?
Wir haben verschiedene kleinere, aber wirksame Stellschrauben: Geschicktes Energie-Management ist eine davon. Wir haben eine eigene Truppe zusammengestellt, die sich um die Wartung der Technik kümmert, bevor Schäden auftreten. Generell achten auch unsere Mitarbeiter in der Produktion, aber auch in den Märkten auf die Kosten.

Bei den Eigentumsverhältnissen tut sich wenig, was macht die Edeka Südwest?
Still ruht der See. Wir sehen generell keine Anzeichen, dass sich etwas bei unseren Großaktionären tut.

Sind Sie noch zufrieden bei der Markant?
Absolut, die Markant ist das richtige Kontor für Unternehmer. Wir passen nicht in eine Genossenschaft.

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Alois Kettern, Vorstands-Chef der Wasgau Produktions- und Handels AG

 

Solider Abschluss
Die Wasgau Produktions- und Handels AG erzielte 2009 einen Konzernumsatz von 498,2 Mio. Euro (Vj 499,3 Mio. Euro). Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beläuft sich beeinflusst durch Sondereffekte auf 7,9 Mio. Euro. Das operative Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit beläuft sich auf 5,4 Mio. Euro (4,8 Mio. Euro). Das Eigenkapital ist in Folge des erwirtschafteten Jahresüberschusses von 60,9 Mio. Euro auf 64,8 Mio. Euro gestiegen. Die daraus im Verhältnis zur Bilanzsumme ermittelte Eigenkapitalquote stieg auf 33,1 Prozent
(VJ 31,1 Prozent). In diesem Jahr sind drei neue Wasgau-Frischemärkte geplant. Mit Wirkung zum 31.01.2010 wurde der 100-prozentige Anteilsbesitz an der Markant Lux S.A. veräußert. Durch den Verkauf der Anteile beenden die Pirmasenser ihre Einzelhandelsaktivitäten in Luxemburg. Die Cash & Carry Märkte erwarten 2010 eine Stabilisierung der Umsatzentwicklung und darauf aufbauend eine Verbesserung der Ergebnissituation. Insgesamt rechnet Wasgau mit verhaltenem Wachstum.

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