Altersvorsorge „Soziale Verantwortung für den Mitarbeiter“

Wie und warum unterstützt Globus seine Mitarbeiter bei der Altersvorsorge? Das erläutert Uwe Wamser, seit April Geschäftsführer unter anderem für den Bereich Personal.

Freitag, 09. Oktober 2020, 16:00 Uhr
Heidrun Mittler
Artikelbild „Soziale Verantwortung für den Mitarbeiter“
Bildquelle: Ingo Hilger

Sie bieten Ihren Mitarbeitern gleich drei Möglichkeiten, fürs Alter zu sparen. Wie funktioniert das?
Uwe Wamser: Seit den 1980er-Jahren können sich unsere Mitarbeiter unter Einbeziehung der vermögenswirksamen Leistungen am Unternehmen beteiligen. Sie können wählen, ob sie ihr Geld am jeweiligen Standort oder dem gesamten Unternehmen einlegen möchten. Globus ist Vorreiter auf diesem Gebiet, ich kenne kein weiteres Handelsunternehmen, das diese Möglichkeit derzeit anbietet.

Was passiert, wenn man sich am Standort beteiligt, und die Geschäfte laufen schlecht?
Wir legen jedes Jahr einen garantierten Basiszins fest. Er liegt aktuell bei 4,5 Prozent. Dieser Basiszinssatz wird beim Programm Plus 1.000 auf jeden Fall gezahlt. Der Bonuszins hingegen ist abhängig vom Ergebnis und somit variabel. Der Bonuszins beträgt im schlechtesten Fall 0 und im besten Fall drei Prozent, on top zum Basiszins.

Wie intensiv wird die Mitarbeiterbeteiligung genutzt?
Fast jeder zweite Mitarbeiter ist beteiligt und somit stiller Gesellschafter. Insgesamt haben die Globus-Mitarbeiter rund 100 Millionen Euro im Unternehmen angelegt. Das hat für uns übrigens den Vorteil, dass wir eine höhere Eigenkapitalquote erreichen.

Und dann gibt es bei Globus noch die betriebliche Altersvorsorge?
Seit 2002 bieten wir unseren Mitarbeitern eine Altersvorsorge als Pensions-Kassen-Lösung über die Hamburger Pensionskasse an. Die Teilnahme ist freiwillig, die Mitarbeiter müssen dies beantragen.

Was hat der Mitarbeiter davon, wenn er dabei mitmacht?
Wir unterstützen, wie geschildert, schon länger bei den vermögenswirksamen Leistungen. Bei der betrieblichen Altersvorsorge ist noch ein Zusatzanteil eingeführt worden. Jedem Mitarbeiter stehen 300 Euro im Jahr zur Verfügung. Nimmt er die Leistung nicht in Anspruch, dann verschenkt er Geld. Wenn man darüber hinaus noch etwas sparen will, gibt Globus noch einmal 15 Prozent auf die Eigenleistung dazu, bis zu einem Beitrag von etwas mehr als 3.000 Euro.

Wie viele Mitarbeiter machen bei der betrieblichen Altersvorsorge mit?
Hier haben wir eine Beteiligung von 53 Prozent. Natürlich mit unterschiedlichen Beträgen. Wenn ich Teilzeit arbeite, muss ich vielleicht erst einmal sehen, wie ich mit meinen anderen Ausgaben klarkomme, ehe ich fürs Alter sparen kann.

53 Prozent ist ein hoher Wert. Wie kommt es dazu?
Wir bei Globus sehen uns in der sozialen Verantwortung für den Menschen. Deshalb haben wir dieses Thema nie verheimlicht, sondern immer wieder darauf hingewiesen. Wenn man aber Menschen nicht informiert, nehmen sie auch die staatliche Förderung nicht in Anspruch. Und gerade junge Menschen können mit kleinen Beiträgen später viel erreichen.

Wie gelangt die Information in der Praxis denn zu den Mitarbeitern vor Ort?
Wir beschäftigen in jedem Haus einen Personalleiter, das ist eine Vollzeitaufgabe.

Kümmern sich denn eher die älteren oder jüngeren Arbeitnehmer um das Thema Altersvorsorge?
Die höchste Beteiligungsquote sehen wir bei Mitarbeitern im Alter von 52 bis 62 Jahren, da machen etwa 60 Prozent von allen mit. Im Alter zwischen 40 und 50 Jahren liegt die Quote bei 45 bis 50 Prozent. Die jungen Mitarbeiter, etwa bis zum Alter von 22 Jahren, sind nur mit einer Quote von unter 20 Prozent vertreten. Außerdem muss man bei diesen Zahlen berücksichtigen, dass wir noch die Mitarbeiterbeteiligung anbieten – sonst lägen die Quoten sicher höher.

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